Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.12.2020)
Wien, am 15.12.2020Tierversuchsskandal: Uni lässt Mäuse verhungern!
In einem zugangsbeschränkten Zuchtlabor der Med Uni Wien sind wegen schwerwiegender Vernachlässigung der Pflege mindestens 100 Tiere verhungert
Nachdem die Corona-Forschung den jüngsten Beweis geliefert hat, wie „ineffizient und unnötig Tierversuche sind", nun der jüngste Beweis, wie brutal die Tierversuchsindustrie ist, und wie geschickt ihr Marketing. Rund 100 Mäuse sollen aufgrund von mangelnder Versorgung qualvoll verhungert und verdurstet sein – auch weitere Versorgungsmängel stehen im Raum. Tierschutz Austria hat Strafanzeige erstattet. Es ist schrecklich – diese kleinen Mäuse sind ohnehin schon in meist artwidriger Haltung untergebracht. Auf diese Weise zu verhungern und zu verdursten ist unheimlich grausam. Es ist ein echter Skandal
, so VGT-Campaigner Roland Hoog.
Im Jahr 2019 wurden laut der letzten Tierversuchsstatistik1 205.858 Mäuse für Tierversuche verwendet. 94.180 Mäuse – also beinahe die Hälfte – wurde für die sogenannte Grundlagenforschung eingesetzt. Hinter diesem Namen verstecken sich vor allem auch Tierversuche aus purer Neugier der Forscher:innen – relevante Anwendungsmöglichkeiten der Ergebnisse fehlen oft
, kritisiert Hoog. Der VGT fordert umfassende Aufklärung und deutliche Verbesserungen in der Unterbringung und im Management der Tierversorgung. Mäuse verhungern und verdursten nicht über Nacht. Hier muss offenbar ein umfassender Versorgungs- und Kontrollmangel vorgelegen haben
, so Roland Hoog.
Wenn es die MedizinUni Wien ernst meint, soll sie von „Verantwortung gegenüber den Tieren und der Gesellschaft, insbesondere den Patientinnen und Patienten“ nicht nur groß reden, sondern Verantwortung zeigen: Tiere, Gesellschaft und Patient:innen haben sich moderne Human-Medizin verdient und nicht sinnlose Tieropfer. Die NAT-Datenbank mit über 300 etablierten tierversuchsfreien Methoden zeigt: Tierversuche sind nicht notwendig. Es gibt bessere Methoden, die eindeutig einen Fortschritt für Forschung, Sicherheitstestung und Medikamentenentwicklung bedeuten.
Statt in Himberg 30 Millionen in den Neubau eines Retro-Projekts zu stecken, von dem nur die Tierversuchsindustrie profitiert, fordert der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN die Errichtung eines Forschungszentrums zur Erforschung und Bewertung von tierleidfreien Alternativmethoden. www.vgt.at/tierversuche
Der VGT appelliert außerdem an das Rektorat der Johannes Kepler Uni: Noch ist es nicht zu spät, die Zeichen der Zeit zu erkennen und den modernen, tierversuchsfreien Linzer Weg fortzusetzen. www.vgt.at/jku