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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.12.2020)

Wien, am 24.12.2020

Tierschutz-Protest vor Fischlokal

„Fische haben Gefühle“ und „Ihre Schreie sind stumm“ steht auf den Schildern der Aktivist:innen

Tierschutz-Aktivist:innen von Vienna Animal Save und dem VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN demonstrieren heute Vormittag vor einem bekannten Fisch-Geschäft am Wiener Naschmarkt. Ihre Botschaft: Auch Fische haben Gefühle – esst sie nicht.

Der Karpfen gilt als eines der beliebtesten Gerichte, die in Österreich am Heililgen Abend verspeist werden. Ein Viertel der Österreicher_innen und fast die Hälfte aller Wiener:innen setzen am 24. Dezember auf ein Fischgericht1 Dabei hat die Forschung längst bestätigt, dass auch Fische Schmerzen spüren können – sogar ähnlich wie wir Menschen. Andere Studien zeigen, dass Fische gerade im Mundbereich, wo die Angelhaken sie durchbohren, besonders schmerzempfindlich sind, und Angst und Stress emfpinden, wenn sie gejagt werden.3 Ein Fisch, der an Land erstickt, erlebt seinen Tod als qualvoller als ein Mensch, der ertrinkt, sagt gar Dr. Culum Brown von der Macquaire University.

Doch auch andere Wassertiere fühlen Schmerzen. Krebse, Hummer, Krabben – sie alle verspüren höchstwahrscheinlich Gefühle, sagt die Wissenschaft.4 Auch Muscheln! Tintenfische verspüren nicht nur Schmerz – ihr Nervensystem ist sogar verzweigter als bei uns Menschen. Trotzdem werden ihnen nach dem Fang die Arme meist lebend abgehackt. Sie gelten als die intelligentesten Weichtiere.5

Leider schlagen sich diese Erkenntnisse nicht deutlich im Konsumverhalten nieder. Und das ist nicht nur aus Tierschutz-Sicht bedenklich. 94% der in Österreich verspeisten Fische werden importiert.Angesichts der aktuellen Klimakatastrophe ein Wahnsinn , sagt VGT-Aktivistin Jana Gruber. Auch die Überfischung der Weltmeere, Umweltverschmutzung durch Geisternetze oder gesundheitliche Bedenken sollten uns dazu verlassen, lieber auf pfanzliche Alternativen zurückzugreifen.

Die Organisator:innen von Vienna Animal Save sagen dazu: Wie können wir das Fest der Liebe und des Friedens mit einem toten Individuum auf dem Teller feiern? Und appelliert an alle: Schenke diese Weihnachten Mitgefühl und Respekt für alle Wesen, und lebe vegan.

Auch bei der Haltung kommt es immer wieder zu groben Mängeln – Fische werden gerade auf Märkten häufig in viel zu kleinen Tanks gehalten, nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt oder nicht vorschriftsgemäß geschlachtet. Immer wieder erstattet der VGT Anzeige wegen Fischquälerei.

Das Fischgeschäft, vor dem heute demonstriert wird, bietet Fisch aus der ganzen Welt an. Die Ware kommt aus den USA, Grönland, Vietnam, oder Nigeria. Außerdem besteht der Verdacht der Tierquälerei – nämlich von Fröschen. Diesen werden in Asien die Beine meist bei lebendigem Leibe ausgerissen. "Fisch Gruber" weiß das – und bietet trotzdem weiterhin Froschschenkel aus Asien an.

VGT-Aktivistin Jana Gruber appelliert an das Gewissen der Österreicher:innen: Wir wissen jetzt, dass Fische fühlen, genauso wie wir Menschen auch. Sie empfinden Schmerzen und fliehen, wenn sie können. Fische sind wunderbare Lebewesen – es gibt so viel über sie zu lernen! Greifen wir verstärkt zu gesunden, pflanzlichen Alternativen – und lassen wir die Fische am Leben.

Sehr gute vegane Fischrezepte und Anregungen gibt es zB unter sevencooks.com oder bei proveg.

Weitere Informationen unter vgt.at/fische


(1) Umfrage
(2) Lynne Sneddon: Evolution of nociception and pain
(3) Duncan: Can fish suffer
(4) EFSA Journal
(5) FAZ: Warum Tintenfische so clever sind
(6) Statistik Austria


Pressefotos zum Download (Copyright: VGT.at)

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