Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.02.2021)
Graz, am 12.02.2021VGT-Protestaktion vor Landesgericht in Graz
Tierschützer:innen erinnern an die Qualen im Skandal-Schlachthof
Der Schlachthof Ramsauer, der nun aufgrund des "Gammelfleisch-Skandals" traurige Berühmtheit erlangt hat, war schon 2015 im Fokus des Tierschutzes. Damals waren es erschütternde Aufnahmen, die das Misshandeln der Schweine und Rinder beim Treiben zeigten. Schläge, Elektroschocks und das Stechen mit spitzen Gegenständen wurden 2015 aufgedeckt. Vier Jahre später kamen erneut Videos aus dem Betrieb an die Öffentlichkeit. Auch 2019 - nachdem die steirische Politik und das Veterinärwesen Jahre zuvor verstärkte Kontrollen und weitreichende Verbesserungen angekündigt hatten – war die Tierquälerei noch an der Tagesordnung!
Gas-"Betäubung" durch Kohlendioxid
Die Firma Ramsauer hat jahrelang ein besonders grausames System zur Betäubung der Schweine vor der Tötung betrieben. Mittels einer Gondel wurden mehrere Schweine zeitgleich in einen Schacht abgesenkt, der mit Kohlendioxid gefüllt war. Voller Panik, Angst und Schmerz versuchten die Schweine zu entkommen, schrien um ihr Leben und schlugen ihre Körper gegen das Metall. Fürchterliche Aufnahmen entstanden in dieser "Betäubungsbox". Die Schweine spüren, wie sie ersticken. Das CO2 führt zur Bewusstlosigkeit, aber der Weg dahin ist schrecklich grausam,
schildert VGT-Kampagnenleiter David Richter.
David Richter vom VGT weiter: Aus Sicht des VGT ist das Kontrollsystem in Schlachthöfen unzureichend. Videos mit vier Jahren Abstand zeigen fast identische Tierqual – und die Veterinärbeamt:innen, die den Schlachtbetrieb eigentlich kontrollieren sollten, schauen einfach zu! Dieser Fall zeigt nicht nur die grausame Tierqual-Praxis in Schlachthöfen, sondern auch das Versagen der Veterinärbehörden und der Politik, die nicht oder viel zu wenig eingegriffen haben.
Heute vor Prozessbeginn versammelten sich Tierschutz-Aktivist:innen vor dem Landesgericht für Strafsachen in Graz. Es werden Videos der Misshandlungen gezeigt, Transparente und Schilder machen auf das Leid aufmerksam. Einmal mehr wird gefordert, dass es in Schlachthöfen ernstzunehmende Kontrollen geben muss, um diese Quälereien abzustellen.
Pressefotos zum Download (Copyright: VGT.at)