Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.09.2021)
Oberösterreich, am 16.09.2021VGT-Demos vor aufgedeckten ÖVP-Schweinefabriken in OÖ und Bauernbundzentrale Linz
In Sachen Tierquälerei und Vollspaltenboden für Schweine setzt die ÖVP in OÖ vor der Wahl weiterhin auf Kopf-in-den-Sand Politik – ÖVP-Funktionäre versuchen, VGT-Protest auszusitzen
Wer ein bisschen ein Herz für Tiere hat, ist bei den Aufnahmen schockiert, die der VGT heute von den Vollspaltenboden-Schweinefabriken zweier ÖVP-Funktionäre aus OÖ (Bezirke Schärding und Wels-Land) veröffentlicht hat. Seltsam nur, dass die beiden Betreiber der Schweinefabriken das selbst offenbar überhaupt nicht sehen, weil sie nichts dagegen unternehmen. Dabei könnte es so einfach gehen, die Brüder Hubmann in Loipersdorf zeigen es vor: der Vollspaltenbodenbetrieb wurde dort durch die Haltung von Schweinen auf Tiefstroh unter Zelten im Freien ersetzt. Und das praktisch ohne große Investition, und ohne jede Subvention. Dass die beiden ÖVP-Funktionäre mit ihren Vollspaltenboden-Schweinefabriken schon merken, dass die Öffentlichkeit lieber keinen Blick in ihren Betrieb werfen sollte, ist daran zu erkennen, dass sie nirgendwo Fotos aus ihren Betrieben veröffentlichen. Und so hätte es, wenn es nach den beiden geht, auch bleiben sollen. Doch dem machte der VGT einen Strich durch die Rechnung und veröffentlichte jetzt zugespielte Aufnahmen aus den beiden Betrieben.
Zusätzlich hielt der VGT heute vor beiden Schweinefabriken in Raab, Bezirk Schärding, und Eberstalzell in Wels-Land und vor der Linzer Bauernbundzentrale Protestkundgebungen ab. Man würde doch erwarten, dass sich die Betreiber rechtfertigen, wenn sie sich falsch dargestellt fühlen. Doch weit gefehlt. Bei beiden Schweinefabriken versuchte man hartnäckig, die Tierschützer:innen zu ignorieren. Bei der Bauernbundzentrale in Linz war es ähnlich, dort kam man zwar heraus, aber nur, um die bösen Tierschützer:innen von allen Seiten zu fotografieren. Mit dieser Kopf-in-den-Sand Taktik ist man bei der ÖVP in guter Gesellschaft: sowohl der OÖ Landeshauptmann Stelzer von der ÖVP, als auch die ÖVP-Landwirtschaftsministerin Köstinger, sind diesbezüglich nicht nur unansprechbar. Sie verstecken sich förmlich vor den Protesten und schauen demonstrativ in die Gegenrichtung, wenn sie angesprochen werden. Die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden ist eben nicht zu rechtfertigen.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: So sieht das Demokratieverständnis der ÖVP aus. Statt sich der öffentlichen Diskussion über die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden zu stellen, schonungslos mit allen Fakten, versucht man mit Polizeigewalt, wie zuletzt beim Design Center in Linz, und finanziellem Druck, zuletzt auf die Firma Gewista, bei der der VGT entsprechende Plakate affichieren wollte, die Kritik mundtot zu machen. Doch unsere Forderungen sind keine kurzfristige Aufregung, die sich bald wieder legt. Wir sind gekommen, um zu bleiben. Wir werden unsere Aktivitäten so lange nicht zurück fahren, bis es endlich eine öffentliche Diskussion über die Frage des Vollspaltenbodens bei Schweinen gibt, an der sich auch die ÖVP beteiligt.