Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.10.2021)
Salzburg, am 18.10.2021Bereits 13.000 Unterschriften gegen Fiaker in Stadt Salzburg
2023 soll der Vertrag der Fiaker mit der Stadt Salzburg um weitere fünf Jahre verlängert werden – Tierschützer:innen fordern jedoch ein Verbot dieser Tierquälerei und einen Umstieg auf tierfreundliche Alternativen
Stau durch Kutschen, Pferdeäpfel, Uringestank, aber vor allem leidende Pferde zeichnen in diesen Tagen die Salzburger Innenstadt aus. Dass man sich damit im 21. Jahrhundert noch rühmen kann, ist vielen tierlieben Salzburger:innen, aber auch immer mehr Tourist:innen ein Rätsel. Pferde sind sensible Fluchttiere, die ihre Sinne benutzen, um Gefahren zu orten. Dass sie vor schwere Kutschen gespannt durch die Stadt gezwungen werden, setzt sie großem Stress aus. Das Gehen am harten Asphalt kann bei ihnen zudem zu Sehnen-, Knochen- und Gelenkproblemen führen. Normalerweise würden Pferde ihren Tag damit verbringen, rund 16 Stunden zu grasen und sich dabei langsam fortzubewegen. Ihr gesamter Bewegungs- und Verdauungsapparat ist dafür ausgelegt. Doch in der Stadt können sie ihre natürlichen Bedürfnisse nicht ausleben. Den ganzen Tag sind sie vor die Kutsche gespannt, können sich nicht frei bewegen, geschweige denn selbstbestimmt trinken oder essen, wenn sie Hunger oder Durst haben. Dazu kommt die Hitzebelastung in den Sommermonaten, die immer größer wird und den Pferden zu schaffen macht, wie auch der Tierarzt und ehemalige Amtstierarzt Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer bestätigt.
Städte wie Barcelona, Istanbul, London oder Las Vegas haben es bereits vorgemacht: Sightseeing geht auch ohne Tierleid. Mittlerweile gibt es so viele tierfreundliche Alternativen zur mittelalterlichen Pferdekutsche, dass es keine Rechtfertigung mehr für diese Tierquälerei mitten in der Stadt gibt. Ob E-Fiaker, Rikscha, Segway oder Hop On Hop Off- Bus – Salzburg lässt sich hervorragend auch tierfreundlich erkunden.
Eine Petition, die ein Verbot der Fiaker in Salzburg fordert, zählt bereits mehr als 13.000 Unterstützer:innen.
Georg Prinz vom VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN dazu: Es ist unvorstellbar, wie krampfhaft an dieser angeblichen Tradition festgehalten wird, die nur eines ist: Tierquälerei. Eine Stadt ist kein Lebensraum für ein Pferd, das sollte auch der Salzburger Gemeinderat endlich einsehen und das Leid der Pferde beenden, indem ganz einfach der Vertrag 2023 nicht weiter verlängert wird. Es ist höchste Zeit, dass auch Salzburg sich tierfreundlichen Alternativen zuwendet.