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Der Fuchs – spannende Informationen über die feuerroten Tiere

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.03.2022)

28.03.2022

8 interessante Fakten über Rotfüchse

Füchse (auch Echte Füchse oder lateinisch Vulpini) gehörten zur Familie der Hunde. In Österreich ist für gewöhnlich der Rotfuchs gemeint, wenn vom „Fuchs“ die Rede ist. Dieser ist auch der einzige Vertreter der Echten Füchse, der in Mitteleuropa angetroffen werden kann.

1. Füchse sind faszinierende Tiere

Füchse leben alleine, es kann allerdings vorkommen, dass sie sich den Bau mit einem Dachs oder Iltis teilen. Die Paarungszeit der Rotfüchse findet im Jänner und Februar statt. Jungtiere sind bereits nach vier Monaten selbstständig und können zwischen sechs und maximal 14 Jahren alt werden. Sie werden ca. 40 Zentimeter hoch und bis zu sieben Kilogramm schwer.1 Rotfüchse findet man auf der gesamten Nordhalbkugel, vom Polarkreis bis Nordafrika, im Wald genauso wie auf Äckern oder in der Nähe von Ortschaften.2

ZUM VORTRAG

2. Füchse kommunizieren über Bellen und Gerüche

Füchse kommunizieren über eine Vielzahl von Lauten, wie zum Beispiel Bellen, Knurren oder Winseln. Ähnlich wie bei Hunden spielen auch Gesichtsausdrücke und Körperhaltung eine wichtige Rolle in der Kommunikation mit Artgenoss:innen. Neben den Lautäußerungen kommunizieren die Tiere auch über Gerüche untereinander. Dafür besitzen sie Duftdrüsen an den Pfoten, Mundwinkeln, dem Schwanz und Duftstoffe im Urin.3

3. Füchse sind Einzelgänger:innen

Füchse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie leben und jagen alleine, zum Schlafen ziehen sie sich in einen unterirdischen Bau zurück. Nur nach der Paarungszeit bleiben männliche und weibliche Füchse eine Weile zusammen, um den Nachwuchs großzuziehen.1

4. Füchse ernähren sich omnivor

Füchse sind Allesesser, allerdings besteht 90 Prozent der Beute aus Mäusen.2 Auch Aas, Eier, Vögel, Insekten, Amphibien, Früchte oder Beeren stehen auf dem Speiseplan der Rotfüchse.1 Sie verspeisen zwischen 150 und 300 Gramm Nahrung pro Tag und legen für schlechte Zeiten auch kleine Vorräte in Verstecken an.2

5. Füchse sind vor allem durch den Menschen bedroht

Als natürliche Feinde des Fuchses gelten große Beutegreifer wie Wolf und Luchs, aber auch der Uhu und der Steinadler. Viel öfter fallen Füchse allerdings dem Straßenverkehr zum Opfer oder werden vom Menschen gejagt.4

6. Füchse sind „Pelztiere“

Füchse gehören zu jenen Tierarten, die für ihren Pelz getötet werden. Die Tiere werden dafür entweder in grausamen Fall gefangen, die den Tieren furchtbare Schmerzen zufügen. Oder sie werden in Pelzfarmen gehalten, wo sie unter schlimmsten Bedingungen ihr gesamtes Leben verbringen müssen. Die strukturlosen Drahtgitterkäfige sind nur etwa 50 x 120 cm groß, millionenfach kleiner als das natürliche Revier der Tiere. Es gibt keinerlei weiches Einstreumaterial, die Tiere schneiden sich an den Drahtgittern die Pfoten auf und leiden unter furchtbarem Stress. Viele verstümmeln sich selbst oder gegenseitig. In Österreich sind Pelzfarmen seit 2005 verboten, die letzte österreichische Farm musste allerdings bereits 1998 schließen. Der Import und Verkauf von Pelzprodukten ist jedoch weiterhin erlaubt.

7. Füchse werden gejagt

In Österreich werden jährlich 70.000 Füchse abgeschossen oder in Fallen gelockt. Etwa 200 davon in Wien. Die Jagd auf Füchse ist völlig sinnlos, da diese Tiere Verluste von bis zu 70 Prozent durch erhöhten Nachwuchs kompensieren können. Da nie über 70 Prozent getötet werden, kann die Jagd die Fuchsanzahl weder kontrollieren, noch verringern. Der Fuchs wird lediglich als Konkurrenz bei der Jagd auf Niederwild, wie Fasane und Hasen, getötet. Einem ökologischen Zweck dient diese Jagd nicht5. Im letzten Jahr richtete sich eine Petition an die Stadt Wien, um die Fuchsjagd in der Bundeshauptstadt abzuschaffen6.

8. Tollwut & Fuchsbandwurm stellen in Österreich kein Problem dar

Der massive Abschuss von Füchsen wird von der Jägerschaft häufig mit der vermeintlichen Tollwutgefahr begründet. Fakt ist, dass Österreich tollwutfrei ist.7 Der letzte einzelne Fuchs mit Tollwut wurde vor über 16 Jahren erschossen. Seitdem gab es keinen Tollwutfall mehr in Österreich.

Auch eine Bedrohung durch den "Fuchsbandwurm" wird von der Jägerschaft gerne hochgepusht, um die massenhafte Abknallerei zu rechtfertigen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, sich als Mensch mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, kleiner, als durch einen Blitzschlag zu sterben oder von einem/einer Jäger:in angeschossen zu werden. So wurden in Österreich in den letzten 30 Jahren jährlich lediglich zwei bis drei Fälle von Fuchsbandwurm-Erkrankungen registriert.8 Fatal ist, dass der Jagddruck auf die Füchse die Verbreitung des Fuchsbandwurms nicht eindämmt, sondern sogar erhöht.9 Das bestätigen auch die Zahlen aus Luxemburg.

→ Modell Luxemburg

Die Regierung von Luxemburg hat 2015 unter lauten Protesten der Jägerschaft ein Jagdverbot auf Füchse erlassen. Die von den Jäger:innen herbei beschworene Explosion der Population ist ausgeblieben und das Gegenteil ist eingetroffen: die Bestände sind stabil und gleichbleibend, der Befall mit Fuchsbandwurm hat sich seit dem Jagdverbot halbiert!10 Das beweist, dass es keinen vernünftigen Grund für den sinnlosen Massenabschuss von Füchsen gibt, die eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem spielen.

Der VGT fordert eine grundlegende Reform des Jagdgesetzes auf der Basis ökologischer Zusammenhänge. Dazu gehört neben dem Verbot der Fuchsjagd auch Verbote der Fütterung von Wildtieren, des Aussetzens gezüchteter Tiere zur Jagd und von Abschüssen im Jagdgatter!

Quellen

1 GEO: Der Rotfuchs

2 RP Online: Die 10 wichtigsten Fakten über den Fuchs

3 fuechse.info: Ökologie und Verhalten: Füchsische Kommunikation

4 Wildtierschutz Deutschland e.V.: Fuchsjagd wegen fehlender natürlicher Feinde?

5 VGT: Petition gegen Fuchsjagd in Wien: Jagdfanatiker Hackländer präsentiert sich als Experte

6 MeinBezirk.at: Petition zur Abschaffung der Fuchsjagd in Wien

7 Sozialministerium: Tollwut

8 Sozialministerium: Fuchsbandwurm

9 Comte, S. et. al. (2017): Echinococcus multilocularis management by fox culling: An inappropriate paradigm. Preventive Veterinary Medicine 147:178-185. Online unter: http://www.e-l-i-z.com/doc_word/ECHINO/COMTE-2017-publi-Em_Nancy-prevetmed.pdf

10 Wilditerschutz Deutschland e.V.: Modell für Europa: Luxemburg sechs Jahre ohne Fuchsjagd

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