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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.09.2022)

Linz, am 29.09.2022

VGT fordert Nominierungsrecht von Tierschützer:innen in JKU-Tierethikrat für Tierschutz-Dachverband

Die Aufdeckungsarbeit des VGT beweist, dass Kontrollen nur dann effektiv sind, wenn sie von Expert:innen durchgeführt werden, die kein persönliches Interesse an der Tiernutzung haben

Die Johannes Kepler Universität (JKU) Linz will in ihrer MED Fakultät in naher Zukunft mit Tierversuchen beginnen, die es bisher dort nicht gegeben hat. Dafür, so erklärt man der Öffentlichkeit, werde ein Tierethikrat an der Uni eingeführt, der zur Hälfte aus Laien und zur anderen Hälfte aus Expert:innen besteht, wobei unter letzteren auch ein Tierschützer sei. Der VGT fürchtet nun, dass es sich bei den von der JKU eingesetzten Tierschützer:innen um ein Feigenblatt handeln könnte, weil diese Personen in Wahrheit überhaupt nicht aus dem Tierschutz stammen. Der VGT fordert daher, wie beim Bundestierschutzrat und der Bundestierversuchskommission, dass der Dachverband der Tierschutzorganisationen pro-tier diese:n Expert:innen aus dem Tierschutz im Tierethikrat der JKU nominieren können muss.

Zur Petition

Vor 2 Jahren lobte die JKU ihren neuen Tierexperimentator an der MED Fakultät als Spitzenforscher und machte Krebspatient:innen Hoffnungen, die sich erst durch eine unabhängige Kontrolle als übertrieben herausstellten (der VGT hat berichtet). Der VGT hatte damals die Quellen für die Behauptungen der JKU unabhängig überprüfen lassen. Erst diese, vom VGT nominierte unabhängige Prüfung, zeigte, dass die Aussagen der JKU äußerst unwissenschaftlich sind. Der Tierexperimentator hatte am Tiermodell bloß simuliert, was man von tierversuchsfreier Forschung ohnehin schon wusste, und lieferte keine einzige für Menschen relevante neue Erkenntnis. Vor allem aber, stellte sich heraus, kritisierten sogar die Peer Reviewers des renommierten Journals Nature Communications mehrheitlich, dass es sich um eine schlechte Simulation handelte. So schrieb einer der Gutachter, dass die Arbeit auf der falschen Annahme basiere, dass das verwendete Mausmodell ein Modell für das untersuchte menschliche Lymphom sei. Dies sei ein bedeutender Fehler und die Behauptung, der Mäusekrebs spiegle die klinischen und genetischen Eigenschaften von menschlichen Tumoren wider, sei falsch und verwirrend.

Dieses Beispiel aus der JKU-Tierversuchskampagne zeigt, wie wichtig es ist, Behauptungen von Tierexperimentator:innen von unabhängigen Expert:innen prüfen zu lassen, die in keinerlei direktem oder auch nur indirektem Abhängigkeitsverhältnis mit der JKU stehen. Nur wenn der Dachverband der Tierschutzorganisationen pro-tier das Nominierungsrecht für die im Tierethikrat der JKU vertretenen Tierschützer:innen hat, können u. a. die Laien im Tierethikrat eine informierte Entscheidung treffen. Ohne diese unabhängige Kontrolle wäre der von der JKU anvisierte Tierethikrat ein bloßer Marketing-Gag, kritisiert der Linzer VGT-Campaigner Roland Hoog.

Der VGT weist seit Jahrzehnten auf die Kritik innerhalb der Wissenschaft hin, Mäuse und andere Versuchstiere seien keine geeigneten Modelle für Krankheiten an Menschen. Und die NAT-Datenbank – NAT für Non Animal Technologies – mit mittlerweile 1.483 etablierten tierversuchsfreien Forschungsmethoden – zeigt, wie weitgehend Tierversuche ersetzbar wären. Es gibt bessere Methoden, die eindeutig einen Fortschritt für Forschung, Sicherheitstestung und Medikamentenentwicklung bedeuten. Im Gegensatz zu Tierversuchen lassen sich die aus tierversuchsfreier Forschung gewonnenen Erkenntnisse nicht nur auf Menschen übertragen, NATs ermöglichen sogar patient:innenspezifische Forschung. Noch dazu sind sie billiger, liefern schneller relevante Ergebnisse, und tun niemandem weh.

Seltsam ist, ergänzt VGT-Obmann DDr. Martin Balluch, dass die JKU jetzt an ihrer MED Fakultät mit Tierversuchen beginnen will, aber gleichzeitig davon spricht, dass mittels der 3R-Strategie die Anzahl an Tierversuchen verringert werden soll. Also wenn es bisher an der JKU keine Tierversuche gab, es diese aber in Zukunft geben soll, dann vergrößert sich zwingend die Anzahl der Tierversuche. Damit widerspricht die neue Linie der JKU der 3R-Strategie in fundamentaler Weise. Es wäre interessant zu hören, wie die JKU argumentiert, warum dieser Widerspruch zur 3R-Strategie, immerhin dem Credo der Tierversuchsindustrie, gerechtfertigt ist.

Mehr als 26.000 Personen haben die Petition des VGT vgt.at/jku unterzeichnet und fordern von der JKU, den zukunftsgerichteten tierversuchsfreien Linzer Weg fortzusetzen.

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