Kanada: 2 Tierschützer:innen wegen friedlicher Besetzung Schweinfabrik zu Haft verurteilt - vgt

Teilen:

Kanada: 2 Tierschützer:innen wegen friedlicher Besetzung Schweinfabrik zu Haft verurteilt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.10.2022)

Wien/Kanada, 13.10.2022

Protest vor kanadischer Botschaft wegen 30 Tage unbedingter und 12 Monate bedingter Haft, weil die beiden mit 100 anderen einige Stunden in einer Schweinefabrik gesessen sind

Tierschutzaktivismus fordert die Mächtigsten in der Gesellschaft heraus. Das hat nicht nur der VGT im bekannten Tierschutzprozess 2010 erleben müssen. Auch in vielen anderen Ländern gibt es heftige staatliche Repression, so jetzt in Kanada. Nachdem Aufnahmen aus einer Schweinefabrik in British Columbia an die Öffentlichkeit gelangt waren, besetzten am 28. April 2019 ca. 100 Tierschützer:innen kurzerhand den Betrieb und verbreiteten live, was sie sahen, in den sozialen Medien. Nach einigen Stunden verließen sie freiwillig die Schweinefabrik. Dennoch erhob die Staatsanwaltschaft gegen 3 der Beteiligten Anklage nach einem gegen Zivilen Ungehorsam gerichteten Gesetz in Kanada. Einer der Angeklagten wurde freigesprochen, die anderen beiden erhielten für die völlig friedliche Aktion gestern Abend mitteleuropäischer Zeit 30 Tage unbedingte Haft und 12 Monate auf Bewährung. Der Richter hatte sich bis zuletzt geweigert, die Tierschützer:innen ausführen zu lassen, weshalb sie die Aktion durchgeführt hatten. Es wird Berufung erhoben.

Um gegen dieses Willkür-Urteil zu protestieren, haben sich am Tag der Urteilsverkündung Aktivist:innen u.a. vom VGT vor der Kanadischen Botschaft in Wien versammelt und einen Protestbrief an den Botschafter hinterlassen. Statt friedlichen Aktivismus gegen die unermessliche Tierqual in Schweinefabriken zu kriminalisieren, sollte der Staat die Zustände dort verbieten und sicherstellen, dass allen Schweinen wenigstens eine gewisse Lebensqualität geboten werden muss.

Im Gegensatz dazu hat ein Geschworenenprozess in Utah, USA, zu einem Freispruch für 2 Tierschützer geführt. Die beiden hatten 2017 in einer Schweinefabrik zwei kranke Tiere befreit und einem Lebenshof übergeben. Das FBI hatte daraufhin alles unternommen, um die beiden Schweine zu finden und eine Anklage gegen die Aktivisten zu erreichen, die sich ja zu der Aktion bekannt hatten. Am 8. Oktober 2022 wurden die beiden Männer nun tatsächlich von den Geschworenen freigesprochen. Ihnen hatten 5 Jahre Haft gedroht. In Kanada dagegen wurde anders entschieden, obwohl dort keine Tiere befreit worden waren und kein Schaden entstanden ist.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch, selbst als im Tierschutzprozess Hauptangeklagter mit persönlicher Erfahrung mit staatlicher Repression, dazu: Weltweit erleben wir eine Entwicklung der Gesellschaften weg von der Demokratie hin zu autoritären Systemen, wie z.B. bei Orban, Erdogan und Putin. Leidtragende sind immer die NGOs und die Zivilgesellschaft, allen voran die Tierschutzorganisationen. In den noch bestehenden Demokratien zeigt sich diese Entwicklung in immer schärferen Gesetzen gegen Zivilen Ungehorsam und so notwendigen Protest. Dieses Urteil in Kanada ist ein echter Rückschritt. Dass eine harmlose Besetzung einer Schweinefabrik zu Haftstrafen führen kann, ist einer Demokratie nicht würdig. Ohne Kampagnen mit Zivilem Ungehorsam wären viele, heute als so wertvoll erkannte Entwicklungen in der Gesellschaft, nicht möglich gewesen, vom Frauenwahlrecht über die Entkriminalisierung von Homosexualität bis zum Legebatterieverbot. Friedlicher Tierschutzaktivismus darf kein strafrechtliches Delikt sein!

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

Excelsior 4

15.08.2025, Eisenstadt

Eisenstadt: 24 Std auf neuer Version des Schweine Vollspaltenbodens eine Qual!

Die von der Bundesregierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgeschriebene Firlefanz-Version des Vollspaltenbodens ist um nichts besser als die Bisherige

14.08.2025, Eisenstadt

Beginn VGT-Aktion Eisenstadt: Aktivistin 24 Stunden auf Schweine Vollspaltenboden Neu

Am Esterhazyplatz in der Landeshauptstadt des Burgenlands will sich die Tierschützerin den Qualen der Version des Vollspaltenbodens aussetzen, die weiterhin für immer erlaubt bleibt

13.08.2025, Bregenz

Nach 24 Stunden auf Vollspaltenboden: „Das ist keinem Schwein zumutbar“

Nachdem eine Tierschützerin in Bregenz 24 Stunden auf einem Schweine-Vollspaltenboden verbracht hatte, erschüttert ihr Bericht: erdrückende Enge, Schmerzen, kein Schlaf

13.08.2025, Eisenstadt

Einladung VGT-Aktion Eisenstadt: Tierschützerin 24 Std auf Schweine Vollspaltenboden

Ist der von der Regierung ab 2038 vorgeschriebene „strukturierte“ Vollspaltenboden tatsächlich „physisch angenehm“, wie es gesetzlich verpflichtend wäre?

13.08.2025, Wien

VGT zu Fiakerstudien: Pferde leiden weiter in der Hitze

Die heutige Aussendung zur Hitzetoleranz von Fiakerpferden durch die Wirtschaftskammer hat nichts mit der wissenschaftlichen Untersuchung durch die VetMed Uni Wien im Auftrag der Stadt Wien zu tun.

12.08.2025, Bregenz

Tierschützerin in Bregenz für 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden

Der Vollspaltenboden bleibt für immer – das hat die Bundesregierung in Pervertierung des Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofs beschlossen

12.08.2025, Österreich

Lasst die Welse in Ruhe!

Welse sind keine "Monster", sondern scheue und gefährdete Wassertiere, die unseren Schutz brauchen!

11.08.2025, Bregenz

24 Stunden auf Vollspaltenboden in Bregenz

Aktivistin will auf das Leid der österreichischen Schweine aufmerksam machen und wagt den Selbstversuch