Teilen:

Esel-Quälerei im Urlaub: bitte nicht mitmachen!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.10.2022)

Lindos/Rhodos, 20.10.2022

Neue Aufnahmen aus Rhodos zeigen die Probleme der „Esel-Taxis“ – der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN möchte Urlauber:innen aufklären!

Stundenlang müssen die kleinen Esel Touristen und Touristinnen durch die Altstadt von Lindos (Rhodos, Griechenland) bis zur Akropolis schleppen. Ob Kinder oder Erwachsene – im Minutentakt werden die Esel die oft steilen und engen Wege hinaufgetrieben. Den meisten Urlauber:innen entgeht das offensichtliche Leid vieler Tiere dabei völlig.

Verletzungen und verwahrloste Esel

Die Aufnahmen, die eine österreichische Tierschützerin im Sommer 2022 angefertigt und dem VGT und RespekTiere zur Verfügung gestellt hat, bringen den Zustand der Tiere ans Licht. Etliche Esel haben offene Wunden, in denen sich Fliegen sammeln. Sättel und Geschirre reiben das Fell und die Haut der Tiere auf. Die Arbeit als „Esel-Taxi“ ist unter diesen Umständen mit akuten Schmerzen verbunden! Ein Esel mit einer Wunde im Gesicht ist sogar so schwach, dass er auf einem steilen Wegabschnitt vom Esel-Führer geschoben werden muss. Viele Tiere wirken allgemein mager und verwahrlost. Die medizinische Betreuung der Tiere scheint keine Priorität zu haben – trotz regelmäßiger behördlicher Meldungen durch lokale Tierschützer:innen.

Schlechte Haltungsbedingungen

Nach den langen Arbeitstagen in der Sommerhitze warten unzureichende Unterbringungen auf viele Tiere. Die Aufnahmen zeigen, dass etliche Tiere in kahlen Geländen einfach mit Stricken angebunden werden. Wasser steht oft nicht ausreichend zur Verfügung – die Tierschützerin berichtet, dass kleine Eimer oft umfielen und nicht nachgefüllt wurden. Sonnen- und Witterungsschutz ist häufig nicht oder nur durch dürre Bäume gegeben. Das ist keine artgerechte Haltung.

Tourismus-Attraktion auf Kosten der Tiere

Die Nutzung von Eseln als Transportmittel für Urlauber:innen steht bereits seit einiger Zeit auch in anderen Regionen in der Kritik. Das Argument der „traditionellen Nutzung von Eseln als Lastentiere“ fällt angesichts der reinen Ausrichtung als Urlaubserlebnis allerdings wenig überzeugend aus. Selbst das Mindestmaß an Versorgung wird den Tieren entlang der Strecke oft verwehrt, wie die österreichische Tierschützerin berichtet: Wasser an den „Taxi-Stationen“ sei zwar gefordert, allerdings in der Realität oft nicht vorhanden oder für die Esel nicht erreichbar. Lokale Shops werben hingegen mit Bildern von grinsenden Eseln und verkaufen Karten und Plüschtiere, die die Urlauber:innen vom Leid der echten Tiere ablenken sollen.

Der VGT und RespekTiere appellieren deswegen an alle Tourist:innen:

  • Bitte nutzen Sie keine Esel oder anderen Tiere als Transportmittel und Urlaubserlebnisse!
  • Bitte dokumentieren und melden sie Tierleid auch im Urlaub!
  • Bitte informieren Sie Ihr Umfeld und Tourismusseiten über Ihre Erfahrungen!


VGT-Aktivistin Lena Remich: Mit „Tradition“ haben diese Esel-Taxis nichts zu tun. Viele Tiere leiden und werden ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse oder ihren Gesundheitszustand als reine Urlaubsattraktion genutzt. Urlaub auf Kosten der Tiere ist keinesfalls zeitgemäß!

Pressefotos (Copyright: VGT/RespekTiere.at)


Info-Artikel: Tierquälerei im Urlaub - bitte nicht mitmachen!

18.12.2025, Wien

VGT zu Totschnig: wenn wir "Nutztieren" so viel verdanken, müssen wir sie gut halten

Landwirtschaftsminister hat Studie mit Wertschöpfung aus Nutztierhaltung präsentiert – dieser Profit verpflichtet moralisch dazu, den Tieren etwas zurück zu geben: Vollspaltenverbot!

18.12.2025, Wien

Wie geht es den Tieren auf Weihnachtsmärkten?

Weihnachtsmärkte sollen für Besinnlichkeit und die Vorfreude auf Weihnachten stehen – leider jedoch häufig auf Kosten des Tierwohls! Der VGT klärt über die rechtliche Lage auf.

18.12.2025, Graz

Jäger beschuldigen Tierschützer fälschlich: heute Freispruch am Grazer Straflandesgericht

Um potenziell rechtswidrige Entenjagd zu dokumentieren, fuhr Tierschützer in Jagdgebiet und wurde von der Jagdgesellschaft blockiert – Vorwurf der Nötigung gegen den Tierschützer

17.12.2025, Wien

Kommt zur Anti-Jägerball-Demo vor die Hofburg!

Montag, 26. Jänner 2026, ab 19:00 Uhr

15.12.2025, Wien

Hummer töten – ein Tierschutzproblem, von dem niemand wissen will

Lebendiges Kochen von Krebstieren ohne vorherige Betäubung ist in Österreich verboten. Doch wen interessiert das?

11.12.2025, Wien/Dänemark

Neues Video zeigt die Schweinehaltung in Österreich ab 2034/2038 am Beispiel Dänemark

Was in Dänemark seit 2015 verpflichtend vorgeschrieben ist, wird in Österreich 2034/2038 neuer – von der Regierung hochgelobter – Mindeststandard: weiterhin ein Vollspaltenboden

10.12.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich - Teil 3

Der Zebrafisch hat ungewöhnliche Fähigkeiten. Deshalb ist er bei Tierexperimentator:innen sehr begehrt.

10.12.2025, Strem

Gatterjagd: Eine Begehung durch Tierschutz zeigt: auch Jagdgatter Draskovich aktiv

Wie immer, wenn es um den Schutz der Tiere geht, scheinen Gesetze keinen Wert mehr zu haben – das Gatterjagdverbot im Burgenland wird ständig gebrochen!