Hühnermastskandal: Hühnerleichen in Maisfeld entsorgt, illegales Dauerlicht - vgt

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Hühnermastskandal: Hühnerleichen in Maisfeld entsorgt, illegales Dauerlicht

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.12.2022)

Südoststeiermark, 14.12.2022

VGT hebt weitere Vorwürfe gegen steirische Hühnermast hervor und ruft zur Demo gegen Hühner-Qualzucht auf

Die Aufnahmen der gestrigen Aufdeckung seitens des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN bewegen ganz Österreich: Brutal wurden etliche Hühner in einer Masthalle im Bezirk Südoststeiermark einfach überfahren. Doch im Betrieb, der bis vor der Aufdeckung das AMA-Gütesiegel trug, gab es weitere Missstände. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN hat bereits am 10.12. umfassende Anzeige erstattet.

Illegales Dauerlicht für schnelleres Wachstum

Die Aufnahmen über viele Tage hinweg beweisen, dass die zigtausenden Hühner in den Hallen rund um die Uhr mit Kunstlicht bestrahlt wurden. Das ist gesetzlich verboten – zumindest eine sechs Stunden durchgehende Dunkelphase muss täglich gegeben sein. Und das hat auch einen guten Grund! Die dauerhafte Helligkeit stört den Ruherhythmus der Tiere massiv. Die Folgen sind Stress und Leid. In der Branche ist diese Übertretung aber offenbar nicht unüblich. Durch das Dauerlicht sollen die Hühner noch mehr essen und schneller zunehmen. Das ist für die ohnehin durch Qualzucht geplagten Tiere eine zusätzliche schwere Belastung.

Verwesende Hühner im Maisfeld

Fotos und Videos zeigen Hühnerleichen im Maisfeld direkt neben der Masthalle. Der Verdacht: Tote Tiere wurden einfach aus dem Fenster geworfen und im angrenzenden Feld entsorgt. Auch das ist illegal – tote Tiere müssen über die Tierkörperverwertung entsorgt werden. Womöglich wollte der Betrieb so die Entsorgungskosten sparen.

Tote Tiere sind in den riesigen Mastanlagen Alltag. Besonders in der ersten Woche sterben bis zu hunderte Kücken täglich. Bis zur „Schlachtreife“ mit nur 33-40 Tagen sterben fortlaufend Tiere an der Qualzucht oder den schlechten Haltungsbedingungen. In täglichen Kontrollgängen sollen die toten Tiere lediglich entsorgt werden. Die „Ausfallquote“ ist im Geschäftsplan der Masten einkalkuliert.

VGT-Campaigner David Richter: In der österreichischen Hühnermast werden zigtausende Tiere einfach für die Mülltonne produziert. Das ist eine schreckliche Realität, die den Konsumentinnen und Konsumenten bewusst sein sollte. Diese Qualzucht auf maximale Gewichtszunahme muss ein Ende haben!

Der VGT unterstützt die Forderungen der Europäischen Masthuhninitiative, die den Einsatz von gesünderen und langsamer wachsenden Rassen, sowie Beschäftigungsmaterial und Sitzstangen, vorschreiben. In Bezug auf den aufgedeckten Betrieb fordert der VGT umfassende Ermittlungen, angemessene Strafen und nachhaltige Veränderungen im Betrieb!
 

Zur Petition


David Richter weiter: Wieder einmal müssen wir uns die Frage stellen: Wo waren die Kontrollen? Fällt niemandem auf, dass in diesen Ställen rund um die Uhr das Licht brennt? Dieser Betrieb ist kein "schwarzes Schaf" oder der (zigtausendste) "Einzelfall", wie die Tierindustrie es gerne darstellen möchte. Das ganze System krankt und wir als Gesellschaft müssen uns fragen, wie wir mit fühlenden Lebewesen umgehen.

Pressematerial (Copyright: VGT.at)


Morgen Donnerstag ruft der VGT zum Protest vor einer Lidl-Filiale auf. Der Mastbetrieb steht in Verbindung mit dem Lidl-Zuliefer-Schlachthof:

Demo gegen Qualzuchtfleisch bei Lidl

Wann: 15.12., 10-12 Uhr
Wo: Tivoligasse 11, 1120 Wien
Was: Lidl verkauft immer noch Fleisch von schnell wachsenden Qualzuchthühnern, die teilweise bereits nach 29 Tagen geschlachtet werden, und oft schon nach kurzer Zeit nicht mehr gehen können. Dagegen wollen wir demonstrieren und die Kund:innen darüber aufklären, was hinter Hühnerfleisch bei Lidl steckt.

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.

29.08.2025, Graz

Tierschützerin beginnt in Graz 24 Stunden auf „Vollspaltenboden Neu“ für Schweine

Ab 2038 soll dieser neue Boden den angeblich so großartigen Standard in Österreich für alle Schweinebetriebe vorgeben – wir dürfen auf den Erfahrungsbericht gespannt sein

29.08.2025, Gerersdorf

Sensordaten von Hubmanns „Schweine am Acker im Zelt“ zeigen: keine Bodenbelastung

Dänische Univ.-Prof.in für Tiervokalisation berichtet, dass Schweine auf Naturboden extrem viel mehr emotional positive Laute von sich geben, als Schweine auf Vollspaltenboden