Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.06.2023)
Wien, am 07.06.2023VGT-Aktion: Diese Tiere zappeln jetzt im Netz
Der Konsum von Meeresfischen in Österreich unterstützt die tierquälerischen Fischereimethoden in den Weltmeeren
Netzfischerei in den Meeren bedeutet für Fische und zahlreiche andere Meerestiere immer Tierquälerei und Tierleid. Um auf diesen weitgehend unbekannten Missstand aufmerksam zu machen, fand heute Vormittag am Stephansplatz eine besondere Aktion des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN statt. Aktivist:innen stellten symbolisch das Leiden von Meerestieren bei der Netzfischerei dar. Passant:innen wurden mit Flugblättern und Schildern über das Thema informiert. Während der Informationsveranstaltung wurden thematisch passende Informationen über Lautsprecher vorgelesen.
Der konkrete Anlass für die Aktion des VGT ist der diesjährige Welttag der Meere, der am Donnerstag, 8. Juni stattfindet. Seit dem Jahr 2009 ist der 8. Juni der von den Vereinten Nationen benannte World Ocean Day (=Welttag der Meere). Die UNO will damit das Bewusstsein auf die Wichtigkeit der Meere richten.
Netzfischerei ist Tierquälerei
Der VGT informiert die Öffentlichkeit über die weitgehend unbekannten tierquälerischen Aspekte der Netzfischerei in den Meeren. Mag. Erich Schacherl, VGT Kampagnenteam: Die durch die Netzfischerei in den Weltmeeren verursachten Qualen und Leiden der Meeresfische und anderer Meeresbewohner wie Delfine, Wale, Meeresschildkröten, Haie, Rochen und Seevögel, sind enorm. Die Grundsätze des Tierschutzes wie beispielsweise das Verbot, Tieren Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen, gelten bei der Meeresfischerei nicht. Fischer:innen auf der ganzen Welt quälen und töten brutal, rücksichtslos und ohne Mitgefühl Milliarden von Meeresfischen und anderen Meerestieren.
Beifang
Eine besonders erschreckende Begleiterscheinung der industriellen Netzfischerei auf den Meeren ist der sogenannte Beifang. Das sind Tiere, die mit den Netzen gefangen werden, obwohl sie nicht gefangen werden sollen. Dazu zählen Fische, Delfine, Wale, Meeresschildkröten, Haie, Rochen und Seevögel. Diese Tiere werden verletzt, sterbend oder tot wieder ins Meer zurückgeworfen. Um welche Mengen es sich dabei handelt, ist nicht bekannt. Schätzungen sprechen von vielen Millionen Tonnen von Wassertieren.1
Keine tierschutzgerechten Gütesiegel für Meeresfisch
Jede Form der Netzfischerei ist tierquälerisch. Es gibt keine tierfreundliche oder tierschutzgerechte Form der Netzfischerei. Daran ändern auch Gütesiegel nichts, die auf vielen Fischprodukten in Österreich zu finden sind. Mag. Erich Schacherl: Es gibt kein Gütesiegel für den tierschutzgerechten Fang von Meeresfischen und anderen Meerestieren. Es gibt Gütesiegel über nachhaltigen Fischfang. Aber nachhaltiger Fischfang ist trotzdem tierquälerischer Fischfang
.
Österreichische Lieblingsmeeresfische
Zu den Lieblingsmeeresfischen der Österreicher:innen zählen Thunfisch, Pazifischer Polardorsch, Lachs, Hering, Makrele, Dorsch (Kabeljau), Sardine und Sardelle.2 Gegessen werden sie hauptsächlich als Dosenfische (Thunfisch, Hering, Sardine, Sardelle), paniert (Pazifischer Polardorsch, Dorsch), sauer eingelegt (Hering), geräuchert (Makrele) oder gebraten und gedünstet (Lachs). Im Jahr 2021 wurden 78.606 Tonnen Fische nach Österreich importiert. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum von Fisch pro Jahr in Österreich liegt bei zirka 7,5 kg.3
Besser kein Meeresfisch auf dem Speisetisch
Der Konsum von Meeresfisch ist nicht notwendig. Angesichts des Tierleids und der immensen Tierquälerei, die bei der Meeresfischerei alltäglich ist, empfiehlt der VGT dringend auf den vollständigen Verzicht des Konsums von Meeresfischen bzw. Produkten mit Meeresfischen. Mag. Erich Schacherl: Jeder Mensch sollte sich dessen bewusst sein, dass er mit dem Konsum von Meeresfischen oder Produkten mit Meeresfischen die tierquälerische Meeresfischerei unterstützt. Mit einem Verzicht auf solche Nahrungsmittel kann jeder Konsument und jede Konsumentin effizient und verantwortungsbewusst handeln. Der beste Fisch ist ein Meeresfisch, der im Meer ist, statt tot am Teller.
Sendung zum Thema im Tierrechtsradio
Pressefotos (Copyright: VGT.at)