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Rinder Vollspaltenboden: Studie zeigt wie jeder m² mehr Platz Komfortverhalten erhöht

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.10.2023)

Wien, 11.10.2023

Mit jedem m² mehr Platz verbrachten die Maststiere um die Hälfte mehr Zeit in einer ausgestreckten Liegeposition und um die Hälfte weniger der Rinder lagen in der Mitte der Bucht

Die Wissenschaft hat sich mit der furchtbaren Situation der Maststiere auf Vollspaltenboden noch viel zu wenig beschäftigt, rief Univ.-Prof. Christoph Winckler kürzlich an der Wiener BOKU zu mehr Engagement auf. Eines der großen Probleme auf Vollspaltenboden ist der eklatante Platzmangel. Während in Österreich Mastrinder auf Vollspaltenboden bis 500 kg nur 2,4 m² zugestanden bekommen, sind es in der Schweiz z.B. ab 450 kg wenigstens 3 m². In vielen Bereichen der physischen und psychischen Belastung der Tiere spielen derart kleine Verbesserungen keine Rolle, doch eine Studie1 zeigt, dass selbst pro m² mehr Platz einige Verbesserungen im Komfortverhalten eintreten.

Die Autor:innen untersuchten das Verhalten von 56 Maststieren bei verschiedenem Gewicht (anfangs 360-500 kg) und verschiedenem Platzangebot (2,5-4 m² pro Tier) auf einem Vollspaltenboden mit Gummiüberzug. Pro zusätzlichem m² Platz verbrachten die Tiere um 45,8 % mehr Zeit in einer ausgestreckten Liegeposition. Die Anzahl und Länge der Liegephasen stiegen ebenfalls leicht an. Aber besonders auffällig war, dass sich kein Stier, wenn ausreichend Platz vorhanden war, in die Mitte der Bucht legen wollte. Mussten bei 2,5 m² pro Tier noch 75 % der Stiere in Buchtmitte liegen, waren es bei 4 m² pro Tier nur mehr 30 %. Offensichtlich bevorzugen die Tiere das Liegen am Rand. Grund dafür könnte sein, dass sie am Rand weniger gestört werden. Während bei 2,5 m² pro Tier und 400 kg Körpergewicht noch 90 % der Tiere auf andere drauf traten, waren das bei 4 m² pro Tier und gleichem Körpergewicht nur mehr 60 %, bei den 500 kg schweren Tieren nur mehr 20 %. Beim Treten auf andere Tiere entstehen zum Teil schwere Verletzungen an der Schwanzspitze.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch zu den Schlussfolgerungen: „Es ist kaum zu glauben, was wir den Mastrindern zumuten. Während es in Österreich erlaubt ist, Stiere bis 500 kg auf nur 2,4 m² zu halten, hat diese Studie mit variablem Platzangebot für Tiere dieser Größe bei 2,5 m² pro Tier erst begonnen und reichte bis 4 m² pro Tier. Und diese Verbesserung um 1,5 m² zeitigte deutliche Verhaltensänderungen: die Tiere liegen viel häufiger in ausgestreckter Position am Buchtenrand, treten viel seltener aufeinander und schlafen öfter und länger. Es ist absolut notwendig, den Mastrindern so rasch wie möglich mehr Platz zu bieten, und seien es nur wenige m².“

(1) Lorenz Gygax, Regula Siegwart und Beat Wechsler 2007: „Effects of space allowance on the behaviour and cleanliness of finishing bulls kept in pens with fully slatted rubber coated flooring“, Applied Animal Behaviour Science, Volume 7, Issues 1-2, October 2007, Pages 1-12.

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