Teilen:

Vollspaltenboden Mastrinder: Studie zeigt bis zu 70 % Schwanzspitzenverletzungen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.10.2023)

Wien, 12.10.2023

Auch bei kupierten Schwänzen erleiden bis zu 30 % der Maststiere Verletzungen der Schwanzspitzen durch Drauftreten, bei Stroh dagegen maximal 5 %

Wie oft waren blutige Wunden an den Spitzen der Schwänze von Mastrindern auf einstreulosem Beton-Vollspaltenboden bisher Thema in der Öffentlichkeit? Nie oder fast nie. Die Mastrinder und ihr Schicksal wurden vergessen. Entsprechend wenige Studien gibt es über ihr Leid. Eine davon untersucht den Anteil von an den Schwanzspitzen verletzten Maststieren abhängig von ihrem Gewicht auf Vollspaltenboden mit und ohne kupierten Schwänzen im Vergleich zur Strohhaltung.1 Die Resultate basieren auf 8782 Schwanzuntersuchungen in 764 Maststierbuchten. Während 70 % der unkupierten Maststiere auf Vollspaltenboden bei 500 kg Körpergewicht Schwanzspitzenverletzungen hatten, waren es 30 % bei kupierten Maststieren auf Vollspaltenboden und lediglich 5 % auf Stroh. In Österreich dürfen Rindern bis zum Alter von 6 Monaten von Tierärzt:innen unter Schmerzausschaltung bis zu 5 cm des Schwanzes entfernt, also kupiert, werden.

Bei der Studie zeigte sich, dass die Häufigkeit der Schwanzverletzungen auf Vollspaltenboden abhängig vom Gewicht von 200 bis 500 kg von 25 bis 70 % zunahm. Im Gegensatz dazu blieb die Inzidenz von derartigen Verletzungen auf Stroh unabhängig vom Gewicht unter 5 %. Der Anteil am Schwanz verletzter Maststiere nahm auch mit einer Reduktion des Platzangebots zu. Die Schlussfolgerung der Autor:innen ist, dass das Schwanzkupieren zwar die Häufigkeit der Verletzungen reduziert, aber das Problem nicht beseitigt. Für Letzteres sind ausreichend Platz und ein weicher Boden notwendig.

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Die wissenschaftliche Forschung zu den Leiden der Mastrinder auf Vollspaltenboden mag eingeschränkt sein, aber sie liefert eindeutige Ergebnisse. Diese Tiere brauchen zumindest mehr Platz und einen weichen Boden! Der Vollspaltenboden muss auch in der Rindermast ein Ablaufdatum bekommen!

Quelle

  1. Schrader, L. Et al.: The Occurrence of Tail Tip Alterations in Fattening Bulls Kept Under Different Husbandry Conditions. Animal Welfare, 10(2) 2001, S. 119-130.

09.10.2025, Österreich/ Hartberg-Fürstenfeld

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? VGT zeigt zum Welt-Ei-Tag die triste Realität für Millionen Legehennen in Österreich

09.10.2025, Wien

Welt-Ei-Tag: Legehühner nicht artgerecht gehalten

Bodenhaltung oder doch Käfig? Zum Welt-Ei-Tag stellt der VGT die häufigste Haltungsform für Legehennen in Österreich in den Fokus – die Bodenhaltung.

08.10.2025, Wien

Univ.-Prof. aus Dänemark bestätigt: Schweine am Acker bei Hubmanns fühlen sich wohl

Jahrelanges Forschungsprojekt zur Vokalisation bei den Hubmann-Schweinen soll subjektive Sicht der Tiere in die Diskussion über Vollspaltenboden oder Stroh einbringen

07.10.2025, Gerersdorf

Landwirtschaftskammer NÖ hält Ackerschweinehaltung für „nicht genehmigungsfähig“

Dennoch stimmt der ÖVP-Bauernbund in derselben Kammer gegen eine Änderung der Bauordnung und ist an BOKU-Projekt „Ackerschweine“ Betrieb Hubmann beteiligt

07.10.2025, Wien

Das war der Tierschutzlauf 2025!

Am 5. Oktober 2025 fand der 14. Tierschutzlauf in Wien auf der Prater Hauptallee statt. Fast 1.500 Personen nahmen am Laufevent im Prater teil.

03.10.2025, Wien

VGT-Aktivist:innen auf internationalen Konferenzen

Vernetzung, Inspiration und Austausch mit Menschen von überall auf der Welt.

02.10.2025, Wien

Ausstellung „Fleisch“ seit heute im Wien Museum am Karlsplatz eröffnet

Ohne schockierende Bilder wird von der Entwicklung der Tierhaltung bis zur Industrialisierung, über den Vegetarismus und den Tierschutz, bis zur Fleischverarbeitung das Thema behandelt

01.10.2025, Eggenburg

Zum Welttierschutztag: Mahnwache vor Schweine-Schlachthof Dachsberger in NÖ

Nach einem grauenhaften Leben auf Vollspaltenboden der Tod in der Gaskammer mit anschließendem Gurgelschnitt: Tierschützer:innen spenden letzten Trost