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Studie: Hühner zeigen Emotionen durch Erröten

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.10.2024)

Wien, 10.10.2024

Zum morgigen Welt-Ei-Tag ruft der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN dazu auf, an die Hennen zu denken, die hinter der Massenproduktion von Eiern stecken. Immer mehr wissenschaftliche Studien geben uns Einblick in die Welt der Hühner.

Eine wissenschaftliche Studie 1 vom Frühjahr 2024 zeigt, dass Hühner, ganz ähnlich wie Menschen und andere Säugetiere, Emotionen über eine Änderung des Gesichtsausdrucks zeigen. Bei Aufregung ändert sich die Färbung des Gesicht und die Stellung der Kopffedern. Je nachdem ob das Ereignis mit positiven oder negativen Emotionen verknüpft ist und wie aufregend es ist, zeigt sich eine andere Kombination dieser beiden Merkmale. Die Autor:innen fanden z.B. heraus, dass Hühner in entspannten Situationen ihre Kopffedern aufplustern und nur leicht erröten, während sich das Gesicht in stressigen Situationen intensiver färbt.

VGT-Campaignerin Denise Kubala, MSc., ist vorsichtig optimistisch: Aus Tierschutz-Sicht sind das sehr relevante Erkenntnisse. Sie ermöglichen es uns, die Bedürfnisse der Hühner besser zu verstehen und Haltungsbedingungen dementsprechend anzupassen. Studien wie diese helfen, auch „Nutztiere“ als jene fühlenden Individuen wahrzunehmen, die sie sind und wecken hoffentlich die Empathie vieler Menschen für diese Tiere.

Während das Ei am heutigen Welt-Ei-Tag von der Tierindustrie als wertvolles Lebensmittel angepriesen wird, spricht man wenig über die Tiere, die dafür ausgebeutet werden. Legehennen gehören meist Rassen an, die durch spezielle Zucht bis an ihre körperlichen Grenzen getrieben werden. Im Gegensatz zu ursprünglichen Hühnern, die nur ca. 12 Eier im Jahr produzierten, legen sie innerhalb eines Jahres mehr als 300 Eier,2 praktisch fast jeden Tag eines. Durch diese hohe Legeleistung wird die Knochenstärke vermindert, was die Anfälligkeit für Knochenschäden- und brüche steigert. Bis zu 100 % der Hennen einer Gruppe erleiden während ihrer Lebensdauer eine Fraktur des Brustbeins,3 die mit starken Schmerzen verbunden ist.4 Nach ca. einem Jahr beginnt die Legeleistung der Hennen langsam zu sinken. Sie werden geschlachtet und durch neue Junghennen ersetzt. Die männlichen Kücken der Legerassen werden nach wie vor größtenteils nach dem Schlüpfen getötet. In Österreich ist das zwar verboten, doch wurde ein Ausnahme geschaffen: Kücken, die als Tierfutter enden, dürfen weiter mit Gas getötet werden. Damit wird das Verbot eigentlich ad absurdum geführt.

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Was kann ich tun?

Freiland und Bio-Hühner genießen mehr Freiheiten als Hennen in Bodenhaltung. Doch auch sie werden großteils nach etwas über einem Jahr getötet und ausgetauscht. Letztendlich ist also der Ersatz von Eiern durch pflanzliche Produkte die beste Option, um das Leid der Hühner zu stoppen.

Quellen

  1. Arnould, C., Scott A. Love et al.: Facial blushing and feather fluffing are indicators of emotions in domestic fowl (Gallus gallus domesticus), in: Plos one, 19(7), 2024
  2. Eiproduktion in Österreich, Bundesministerium [10.10.2024]
  3. Rufener, S., Maya M. Makagon: Keel bone fractures in laying hens: A systematic review of prevalence across age, housing systems, and strains, in: Journal of Animal Science 98/2020 (Supplement 1), S. 36-51.
  4. Nasr, Mohammed A.F., C.J. Nicol: Do Laying Hens with Keel Bone Fractures Experience Pain?, in: PLoS ONE 7(8)/2020

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