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Schlachthöfe – Orte des Tierleids

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.11.2021)

Wien, 25.11.2021

Was passiert in Österreichs Schlachthöfen wirklich? Wie werden Tiere behandelt? Wie werden sie getötet? Was ist mit den Kontrollen?

Kaum ein Ort steht sinnbildlicher für die extreme Ausnutzung von Tieren in unserer Gesellschaft wie Schlachthöfe. Zahlreiche Aufdeckungen der vergangenen Jahre bestätigten das intuitive Gefühl der meisten Menschen, dass in Schlachthöfen Schreckliches passiert. Immerhin werden hier tausenden Tiere täglich im Akkord getötet – und zuvor oft noch immensen Qualen ausgesetzt.

Der Sänger Paul McCartney sagte: „Wenn Schlachthöfe Wände aus Glas hätten, dann wären alle Menschen Vegetarier und Vegetarierinnen.“ An dieser Aussage ist sicher etwas dran, denn kaum jemand hat schon einmal gesehen, wie der Tötungsalltag in diesen Betrieben aussieht. Die Schlachtbranche verbirgt das Tierleid hinter dicken Mauern. Doch der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN ermöglicht mit seinen Aufdeckungen immer wieder einen Blick hinter die blutigen Kulissen!

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Problem: Kontrollversagen in Schlachthöfen

Wiederholt konnte gezeigt werden, dass die verpflichtenden Kontrollen durch Tierärzt:innen mangelhaft sind. Zuletzt wurde  das 2021 in zwei niederösterreichischen Schaf-Schlachthöfen aufgedeckt. Normalerweise sind die Kontrollorgane gesetzlich verpflichtet, während des gesamten Schlachtvorgangs anwesend zu sein – eine Lebendkontrolle und eine sogenannte Fleischbeschau muss es bei jedem Tier geben. Doch in einem Betrieb verließen die Kontrollorgane den Schlachthof bereits am Vormittag wieder und waren daraufhin nicht mehr in den verdeckt aufgenommen Videos zu sehen. In Abwesenheit der Tierärzt:innen töteten die Arbeiter:innen die Schafe illegal ohne jegliche Betäubung. Eine schreckliche Tierqual – die von den Kontrollorganen verhindert hätte werden müssen! Im zweiten Betrieb hingegen arbeitete der amtliche Kontroll-Tierarzt einfach im Schlachtbetrieb mit, was gesetzlich nicht so vorgesehen ist. Vor seinen Augen fanden Missstände statt, doch schritt er einfach nicht ein.

Aktuell verfolgt der VGT auch den Prozess gegen den ehemaligen Betreiber eines steirischen Schlachthofs mit, dem vorgeworfen wird, Gammelfleisch verkauft zu haben. Schon 2019 und auch 2015 wurde der Betrieb vom VGT wegen Tierquälerei aufgedeckt. Auch hier gab es mehrere dokumentierte Szenen, in denen die Kontrollorgane bei Missständen einfach nur zuschauten. Schweine wurden gesetzeswidrig mit schmerzhaften Elektroschocks gequält. In anderen Szenen schlug der nun angeklagte Betreiber Schweinen ins Gesicht. Der VGT sieht systematische Kontrollprobleme in den österreichischen Schlachthöfen und wird sich diesem Thema in einer bald startenden Kampagne annehmen.

Problem: Tierquälerische Praktiken

Tieren das Leben zu nehmen, ist so gut wie immer mit Leid verbunden. Vor allem in der kommerziellen Schlachtbranche sind die meisten Praktiken auf Effizienz abgestimmt und nicht auf die Vermeidung von Tierleid. Ein gutes Beispiel dafür ist der Einsatz von Elektroschock-Treibern beim Zutrieb und Bewegen der Tiere. Vor allem bei Rindern und Schweinen werden diese Geräte eingesetzt, um die Tiere in bestimmte Richtungen weiterzutreiben. Gesetzlich sind diese schmerzhaften Schocks nur in sehr limitierten Fällen erlaubt. Die Aufdeckungen zeigen jedoch, dass sie viel zu oft pauschal bei allen Tieren verwendet werden. Selbst eingequetschte, bewegungsunfähige oder verletzte Tiere werden mit Elektroschocks gequält, wie der VGT in mehreren Betrieben zeigen konnte. Auch einige Betäubungsmethoden müssen aus Tierschutzsicht stark kritisiert werden. So leiden Schweine, Hühner und Puten, die mit CO2-Gas erstickt werden, immense Qualen, bevor sie das Bewusstsein verlieren. Die Tiere erleben Atemnot und Erstickungsgefühle. Videoaufnahmen aus den Gas-Gruben zeigt, wie sich die Schweine im Überlebenskampf die Köpfe in den Metallgondeln blutig schlagen. Der VGT sammelt in dieser Petition Unterschriften gegen die qualvolle Gasbetäubung.

Problem: Mangelnde Transparenz

Es ist naheliegend, dass Schlachthöfe äußerst sensible Orte sind, was Tierquälerei und Tierleid betrifft. Entsprechend ernst müssen auch die Kontrollen und die Konsequenzen bei Übertretungen genommen werden. In der Realität schaut es hingegen leider so aus, dass für Konsument:innen meist völlig unklar ist, in welchem Schlachthof das Tier getötet wurde, dessen Fleisch sie kaufen. Die österreichweit größte, systematische Aufdeckung von Schlachtbetriebendurch den VGT im Jahr 2015 zeigte, dass alle der 20 gezeigten Schlachthöfe Missstände aufwiesen. In den letzten Jahren wurden Fleisch-Kennzeichnungen im Handel jedoch noch weiter eingeschränkt – fundierte Kaufentscheidungen sind damit quasi unmöglich.

Alle Infos zur großen Schlachthofaufdeckung 2015: vgt.at/schlachthofskandal

Wir kämpfen für die Tiere!

Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Aktiven steht der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN fast jeden Tag österreichweit auf den Straßen und schafft damit ein stärkeres Bewusstsein für Tierschutz und Tierleid in Österreich. Gerade Probleme in der Schlachtbranche und bei der Tötung von Tieren sind emotionale und aufwühlende Themen. Wir wollen nicht wegschauen!

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