Teilen:

Skandal-Schlachthof: VGT ortet behördliches Versagen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.11.2019)

Leibnitz, 20.11.2019

VGT nimmt Landesrat Drexler und die Landesveterinärbehörde in die Verantwortung

Aktuell laufen im Betrieb im Bezirk Leibnitz nur die Kühlaggregate – Schlachtungen finden derzeit keine statt. Doch der Grund für die vorübergehende Stilllegung der Arbeiten waren nicht die Tierqual-Vorwürfe, sondern eine Aufdeckung um in Umlauf gekommenes verzehruntaugliches Fleisch. VGT-Vizeobmann David Richter beruhigt die Betriebspause nicht vollständig: Hier geht es um weit mehr. Warum wurde der extrem grobe Elektroschocker-Einsatz bisher einfach so hingenommen? Was bleibt im Schlachthof-Kontrollsystem noch alles unentdeckt oder unverändert?

Vorwürfe spiegeln die Aufdeckung von 2015

Bereits vor vier Jahren sorgten Aufnahmen aus dem Inneren des Schlachthofs für Empörung. Schläge und Tritte sind zu sehen – ein Mitarbeiter schockt Schweine in einer Wartebucht mehrmals ohne jeglichen Grund. Der Elektroschocker – damals mit Verlängerung – wurde systematisch besonders beim Zutrieb zur CO2-Betäubungsanlage verwendet. Es ist absolut schockierend, wie ähnlich die Aufnahmen aus 2015 zu denen von diesem Jahr sind. Wie kann es sein, dass es in diesen höchst tierschutz-relevanten Bereichen erneut zu quasi identen Quälereien kommen kann?, fragt Richter.

Versagen der Schlachthofkontrollen – Politische Verantwortung

Schon 2015 gab es mehrere Aufnahmen, in denen eine Person, bei der es sich um eine amtliche Tierärztin handeln dürfte, mehrere kritische Szenen beobachtet und untätig bleibt oder sich wegdreht und geht. Die Untätigkeit der amtlichen Schlachthoftierärzt_innen ist ein zentraler Punkt der aktuellen Tierschutz-Kritik: Kaum sonst wo müssen Tierschutz und die Einhaltung der Gesetze zum Schutz der Tiere vor grober Misshandlung so genau kontrolliert werden wie in Schlachthöfen. Wenn wir den Veterinär_innen dort nicht vertrauen können, wenn sie bei Tierquälerei wegsehen, oder sich trotz der Anwesenheit der Tierärzt_innen nichts ändert, dann haben wir ein gewaltiges Problem!, so Richter bestürzt. Letztlich muss dann auch die Politik, also der zuständige Landesrat Christopher Drexler, und die Landesveterinärbehörde ihre Konsequenzen ziehen.

Wie soll es weitergehen?

Der VGT sammelt weiterhin Unterschriften in einer Petition an den steiermärkischen Landtag. Es gibt bereits Gerüchte, dass der Schlachthof wieder geöffnet werden soll. Vielen Menschen ist es ein dringendes Anliegen, dass ein solcher Skandalbetrieb nicht wieder den Betrieb aufnimmt. Auch zum Wohle der Tiere muss das ernstgenommen werden!, schildert Richter. Das Wichtigste ist aber, dass sich so etwas nicht wiederholt! Amtliche Tierärzt_innen in Schlachthöfen müssen solches Tierleid dringend melden und im Zweifel auch direkt abstellen. Hier möchten wir auch die Forderung nach einem jährlichen, transparenten Schlachthofbericht unterstreichen. Auch die Forderung nach politischen Veränderungen muss ernstgenommen werden, schließt Richter.


Download Presskit (bitte Datei "Presseinformation Schlachthof" beachten)

24.11.2025, Wien

Vegan Planet Wien 2025: Rückblick auf die größte vegane Lifestyle-Messe Österreichs

Zwei Tage voll pflanzlicher Innovation, Genuss und Aktivismus – der VGT war mit dabei!

24.11.2025, Bad Goisern

Bad Goisern: Graffiti-Künstler Raffael Strasser malt flüchtenden Singvogel auf Häuserwand

Video zeigt die Kunstaktion – Fangsaison im oö Salzkammergut hat teilweise bereits letzten Sonntag geendet, teilweise endet sie morgen und spätestens kommenden Sonntag

21.11.2025, Wien

Tierversuche mit Fischen in Österreich – Teil 2

In mehreren Forschungsbereichen werden Tierversuche mit Fischen gemacht. Der VGT hat recherchiert.

21.11.2025, Spanien

Der Fall Spiridon II

Weltweiter Skandal um Tiertransport-Geisterschiff – VGT und The Marker vor Ort in Gibraltar

21.11.2025, Graz

Schweinequälerei: Schuldsprüche bei Prozess in Graz

VGT enttäuscht über äußerst mildes Strafausmaß

20.11.2025, Großkadolz

Skandal-Schweinefabrik Hardegg kassiert fast € 1 Million Subventionen pro Jahr

Fabriksbesitzer Maximilian Hardegg kann seinen eigenen Betrieb auf Videos nicht erkennen – das ist industrialisierte Produktion von fast 30.000 Schweinen pro Jahr auf Vollspaltenboden

19.11.2025, Großkadolz

Schweineskandal: VGT legt Ortsnachweise vor

Der Betreiber stellt öffentlich in Frage, dass die Aufnahmen aus seinem Stall stammen und greift den VGT an. Dieser kontert mit eindeutigen Beweisen

19.11.2025, Bezirk Hollabrunn

Medienspiegel: Skandalstall in Niederösterreich

Unfassbare Misshandlungen in einer der größten Schweinefabriken Österreichs