VGT jetzt! Protest vor AMA-Tierqualbetrieb - vgt

Teilen:

VGT jetzt! Protest vor AMA-Tierqualbetrieb

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (05.04.2022)

Poggersdorf/Klagenfurt-Land, 05.04.2022

Aufnahmen aus Kärntner Schweinemastbetrieb erschüttern die Öffentlichkeit

Es sind Aufnahmen, die kaum zu ertragen sind: blutig-abgebissene Schwänze, entzündete Augen, riesige Abszesse, aus denen der Eiter quillt. Dass diese Zustände nur grausame Ausnahmen sind, kann bezweifelt werden - zu oft wurden bereits auch bei AMA Betrieben mit "kontrollierter Herkunftsqualität" vergleichbare Zustände festgestellt. Heute sind seit 10 Uhr Tierschützerinnen und Tierschützer vor Ort, um auf die Missstände in diesem Betrieb öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen. Gefordert werden die sofortige Kontrolle und die Behandlung der schwer kranken und verletzten Schweine.

Sie sind aktuell, die Fotos und Videos aus einem Kärntner Schweinestall aus dem Bezirk Klagenfurt Land, in der Gemeinde Poggersdorf. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) hat das erschütternde Material von anonymen Tierschützer:innen exklusiv erhalten, um den Konsument:innen die Realität näherzubringen.

Etwa 300 Schweine leben hier auf Beton-Spaltenboden. Dicht gedrängt müssen diese empfindsamen Tiere monatelang ausharren, bevor sie in den Klagenfurter Schlachthof gebracht und getötet werden. Das Husten der Schweine und die entzündeten Augen weisen deutlich auf die extrem schlechte Luftqualität hin - verursacht durch die Fäkalien, die sich unterhalb des Vollspaltenbodens ansammeln. Extremer Stress durch die Beschäftigungslosigkeit bringt viele Schweine dazu, den anderen die Schwänze abzubeißen. Die blutigen Wunden entzünden sich – zur Behandlung müssten die Tiere separiert werden, was aber offenbar nicht stattfindet. Schweine mit riesigen Abszessen an diversen Körperteilen und ein junges Schwein, das verzweifelt mit dem Tod ringt, finden sich in dieser durch das Land Kärnten und dem Landwirtschaftsministerium geförderten Tierfabrik.
 

Zur Petition


Beschämende Gesetzgebung, versagende Kontrollen

Die Tierhalteverordnung erlaubt die artwidrige Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden, wenig Platz, ohne wirkliches Beschäftigungsmaterial und ohne weiche, organische Einstreu. Kontrollen werden der Bevölkerung versprochen, scheinen aber völlig wirkungslos zu sein, um solches Tierleid verhindern zu können. Wann hat das Land Kärnten hier zuletzt überprüfen lassen - welche Art von Kontrolle hat die AMA hier durchgeführt und wann? Fallen am Schlachthof die Verletzungen und Krankheiten niemandem auf?
 

Unterstütze unsere Aufdeckungen


Irregeleitete Konsument:innen

Die Werbeprospekte diverser Supermärkte sind voll von billigem Fleisch angeblich höchster Qualität, die Politik, allen voran die Kärntnerin Elisabeth Köstinger, die neben vielen anderen Rollen auch die der Landwirtschaftsministerin innehat, schwört auf die „Tierliebe“ der österreichischen Landwirtschaft und das „AMA-Gütesiegel“ verbreitet mehr verwirrende Werbung, als ernsthaft die Qualität garantieren zu können.

David Richter, VGT-Schweineexperte, dazu: In diesem Kärntner Schweinemastbetrieb leiden die Tiere extrem. Es ist erschütternd, dass dieses Leid unter der rot-weiß-roten AMA-Flagge ahnungslosen Konsument:innen als Fleisch mit hoher Qualität untergejubelt wird. Wir fordern die Politik auf, den Vollspaltenboden in der Schweinehaltung im Sinne des Mehrheitswillens der Bevölkerung endlich zu verbieten und tierfreundlichere Alternativen Normalität statt Ausnahme werden zu lassen. Wir Tierschützer:innen werden so lange hier vor Ort bleiben, bis Kontrollorgane diesen Betrieb begutachtet haben und sich darum kümmern, das Leid dieser „AMA-Schweine“ zu lindern.

Der VGT hat Anzeige erstattet.


Pressematerial (Copyright: VGT.at):

Pressefotos Betrieb
Medienvideo
Pressefotos Demo

 

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will

01.09.2025, Innsbruck

Einladung: Tierschützerin wird in Innsbruck 24 Std auf Vollspaltenboden verbringen

Platzangebot und Bodenbeschaffenheit entsprechen dabei dem, was die Regierung unter dem euphemistischen Begriff „Gruppenhaltung Neu“ als Ende des Vollspaltenbodens verkaufen will.

01.09.2025, Innsbruck

Tierschützerin Nicole startet jetzt 24 Stunden auf Schweine-Vollspaltenboden in Innsbruck

Nachdem sie bereits 24 Stunden am klassischen Vollspaltenboden verbracht hat, probiert sie jetzt den von der Regierung „Gruppenhaltung Neu“ genannten Vollspaltenboden aus

30.08.2025, Graz

Es gibt kein Verbot des Vollspaltenbodens: Tierschützerin beendet 24 Stunden Selbstversuch

Die von der Regierung ab 2038 für alle Schweinebetriebe vorgesehene „Gruppenhaltung Neu“ ist ein Vollspaltenboden ohne erkennbaren Unterschied zum Bisherigen.

29.08.2025, Graz

Tierschützerin beginnt in Graz 24 Stunden auf „Vollspaltenboden Neu“ für Schweine

Ab 2038 soll dieser neue Boden den angeblich so großartigen Standard in Österreich für alle Schweinebetriebe vorgeben – wir dürfen auf den Erfahrungsbericht gespannt sein

29.08.2025, Gerersdorf

Sensordaten von Hubmanns „Schweine am Acker im Zelt“ zeigen: keine Bodenbelastung

Dänische Univ.-Prof.in für Tiervokalisation berichtet, dass Schweine auf Naturboden extrem viel mehr emotional positive Laute von sich geben, als Schweine auf Vollspaltenboden