Teilen:

Illegale Kälbertransporte: Totschnigs Reaktion scheinheilig

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.08.2023)

Wien, 29.08.2023

VGT macht mit Protest-Aktion auf illegales Kälbertransportabkommen zwischen Österreich und Italien aufmerksam, das EU-Recht umgeht

Landwirtschaftsminister Totschnigs heuchlerische Reaktion in einem Interview in der Kronen Zeitung auf die aktuelle Aufdeckung des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN ist bezeichnend für Österreichs Vogel-Strauß-Politik in Sachen Tiertransporte. Er behauptet, er könne nur auf EU-Ebene darauf hinwirken, dass schärfer gehandelt wird. Dabei hält sich Österreich nicht einmal an das geltende EU-Recht, wenn es zu Lasten der Tiere illegale Abkommen mit anderen Ländern, in dem Fall mit Italien, schließt.

Als Reaktion auf die Untätigkeit der Politik halten Tierschützer:innen des VGT heute auf der Mariahilfer Straße in Wien eine Traueraktion für die zahlreichen Kälber, die als Abfallprodukt der Milchindustrie unter widrigsten Bedingungen ins Ausland verscherbelt werden, ab. Mit Grabkerzen und Bildern von den Kälbern auf den schrecklichen Transporten und in italienischen Masthallen, wo die meisten der nach Italien exportierten Kälber landen, soll das unerträgliche Tierleid verdeutlicht werden.

Illegales Tiertransportabkommen zwischen Österreich und Italien

Das zwischen Österreich und Italien 2019 ausgehandelte Kälbertransportabkommen geriet schon letztes Jahr ins Kreuzfeuer der Kritik: Die Juristinnen Patricia Patsch und Barbara Felde sowie Tiertransport-Experte Alexander Rabitsch rügten die Illegalität des Abkommens bei der EU-Kommission (vgl. Tiertransporte: illegal) Auch die erst kürzlich veröffentlichte Aufdeckung des VGT von den vier Kälbern Anni, Marie, Toni und Nora zeigt, dass sich noch immer nichts geändert hat. Das angebliche Ziel des bilateralen Verwaltungsübereinkommens ist es, den Tierschutz und die Tiergesundheit im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 in den Vordergrund zu stellen1. Umso ärgerlicher ist es, dass das Abkommen für die Kälber noch schlechtere Standards setzt als die EU-Tiertransportverordnung (EU-TTVO) und daher gegen diese verstößt.

Das illegale Abkommen unterscheidet zwischen dem vorläufigen und dem endgültigen Bestimmungsort, um den wahren Bestimmungsort der Tiere zu verschleiern. Das EU-Recht kennt eine solche Unterscheidung nicht, sondern spricht lediglich vom Bestimmungsort. Dadurch soll gewährleistet werden, dass schon vor dem Transport eine Plausibilitätsprüfung durch die zuständige österreichische Behörde vorgenommen werden kann. Durch die Verschleierung kann eine solche Prüfung allerdings nicht richtig durchgeführt werden, da der wahre Bestimmungsort dem/der genehmigenden Amtstierarzt/-ärztin gar nicht bekannt ist. Neben dem Bestimmungsort müssen auch die einzuhaltenden Pausen, sowie die gesamte Transportdauer im Fahrtenbuch nicht angegeben werden.2 All das sind jedoch wesentliche Komponenten einer Plausibilitätsprüfung, ohne der ein Transport am Ausgangspunkt in Österreich gemäß EU-Gesetz gar nicht erst genehmigt werden darf.

Zur Petition

VGT erstattet Anzeige und fordert Ende der Kälbertransporte

Der VGT erstattet Anzeige gegen die Verantwortlichen aus der letzten Aufdeckung. Campaignerin Isabell Eckl: Seit Jahren decken wir die Horror-Transporte der armen Kälber und das damit verbundene Leid auf und alles, was den verantwortlichen Politiker:innen dazu einfällt, ist, die Schuld auf andere zu schieben. Langsam reißt uns der Geduldsfaden, die Bevölkerung wünscht sich ein Ende dieser Gräueltaten.

Der VGT fordert ein Verbot von Transporten nicht abgestillter Tierbabys, sowie die Kündigung des illegalen Abkommens mit Italien. Österreich muss endlich Verantwortung für seine Taten übernehmen!

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

Quellen

  1. Patsch P., Felde B., Rabitsch A.: Widerrechtlichkeit des bilateralen Verwaltungsübereinkommens zum Transport von Kälbern zwischen Italien und Österreich. TiRuP 6/2022, S. 12.
  2. ebd., S. 7

06.11.2025, St. Pölten

NÖ: Platzhalterdemos der ÖVP anlässlich ihres Bundesparteitages vor Gericht

Verfahren beweist: ÖVP ließ Pseudodemos anmelden, um VGT-Proteste gegen den Schweine-Vollspaltenboden zu verhindern, und Behördenvertreter spielte mit

Links mit kleinen Schokoherzen im Teig, rechts nur

06.11.2025, Wien

Veganer Keksteig zum roh Snacken (Cookie Dough)

Ein Rezept zum Nachmachen, bei dem dir das Wasser im Mund zusammenläuft!

05.11.2025, Wien

Veganes Weihnachtsgewinnspiel 2025

Gewinne eine Hotelübernachtung, Geschenkboxen, vegane Kleidung uvm.

03.11.2025, Wien

OÖ Salzkammergut: VGT überrascht Singvogelfänger mit Bäumen auf Scharnieren

Statt Natur künstliche Aufbauten, Metallleitern und Bäume auf Scharnieren, die mit Fallen gespickt sind und an denen winzige Käfige mit Lockvögeln hängen

03.11.2025, Wien

Das war die große Anti-Pelz-Demo 2025!

Am Samstag, den 25. Oktober gingen 200 Menschen in Wien gegen den Pelzverkauf auf die Straße

30.10.2025, Wien

Vegansl (Veganes Gansl) 2025

Rund um Martini wird wieder in zahlreichen Lokalen das traditionelle Martini-Gansl angeboten. Doch auch Veganer:innen kommen auf ihre Kosten!

29.10.2025, Österreich

Vögel nicht mit Brot füttern!

Brot ist keine geeignete Nahrung für Vögel oder andere Wildtiere und kann sogar sehr schädlich für Tiere sein

22.10.2025, Wien

Tierpelz oder Kunstpelz?

Pelzkrägen und Bommeln an Hauben oder als Accessoires sind beliebt wie nie. Mit diesen Tipps findet ihr heraus, ob es sich um "echten" Tier- oder Kunstpelz handelt!