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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.12.2019)

Wien, am 13.12.2019

Auch aus Österreich wurden Tierversuche im deutschen Skandal-Labor in Auftrag gegeben!

Tierversuche für eine österreichische Universität wurden im zuletzt massiv unter Kritik geratenen „Laboratory of Pharmacology and Toxicology“ (LPT) bei Hamburg durchgeführt.

Mit einer Aufdeckung vor wenigen Wochen erschütterten SOKO Tierschutz und Cruelty Free International Menschen weltweit: Videos eines eingeschleusten Tierschützers zeigten, Beagle-Hunde in blutverschmierten Zwingern, Affen in winzigen Käfigen, Gewalt gegen die Tiere und die allgemeine Brutalität von Tierversuchen.

Mittlerweile werden immer mehr der Versuchstiere aus dem LPT bei Hamburg abtransportiert – die Behörden führten eine Großrazzia an allen drei LPT Standorten durch und ermitteln unter anderem auch wegen vermuteten Fehlern bei den Tierversuchen. So wurde zum Beispiel dokumentiert, wie ein Affe offenbar ein verstorbenes Tier in einer Testreihe ersetzen sollte, wobei der Tausch des neuen Tieres verschwiegen worden sein soll.

Nun steht jedoch fest, dass auch österreichische Forscher_innen der Medizinischen Universität Wien Studien im LPT in Auftrag gegeben haben!

Ein 2019 veröffentlichter wissenschaftlicher Artikel beschreibt die Versuche an Mäusen, Ratten und Minischweinen. Für die Toxizitätstest wurde den Tieren eine Substanz, die zur Wundheilung eingesetzt werden soll (APOSEC), in die Blutbahn oder unter die Haut gespritzt – teils über Tage und Wochen hinweg. Die Tiere der Hauptstudien wurden am Ende der Testperioden getötet und seziert.

Auch 2017 fanden Tierversuche der Medizinischen Universität Wien im LPT statt – an 80 Beagle-Hunden wurden über mehrere Tage die entzündungshemmenden Wirkungen von zwei Mitteln getestet. Dazu wurden diese Mittel in steigenden Dosen oral verabreicht, darüber hinaus bekamen zwei Kontrollgruppen ein Kortison-Präparat bzw. ein Placebo. Den Hunden wurde zuvor intravenös ein Endotoxin (für den Körper giftiger Stoff) verabreicht.

Ähnliche Versuchsabläufe wurden auch in der Aufdeckung vor wenigen Wochen gezeigt. Die Problematik von Auftragslaboren wie dem LPT besteht unter anderem auch darin, dass die Auftraggeber und Auftraggeberinnen hunderte oder tausende Kilometer entfernt sitzen. Der Umgang mit den Tieren, die Einhaltung der Tierversuchs- und Tierschutzgesetze und die korrekte Durchführung der Tests kann damit von den Auftraggeber_innen kaum kontrolliert werden. Gleichzeitig kann so auch einfach Verantwortung abgegeben werden.

Es bleibt zu hoffen, dass nach den erschreckenden Aufdeckungen keine österreichische Universität mehr Tierversuche in solchen Laboren durchführen lässt.

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