Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.04.2023)
Wien, am 21.04.2023Tierschutz-Demo gegen Skandalzirkus am Gürtel
VGT kritisiert Zirkusdirektor für Ortswahl und Behörde/Stadt Wien wegen Säumigkeit
Es war nicht das letzte Mal, dass wir vor diesem Zirkuszelt demonstriert haben
, kündigt Mag.a Heidi Lacroix, Campaignerin beim VGT, weitere Proteste an. Denn aus Tierschutzsicht ist die Location, die Österreichs Skandalzirkus No. 1 sich für seine Auftritte ausgesucht hat, mehr als fragwürdig. Direkt neben dem Margaretengürtel, wo gleich 15 Fahrbahnen aufeinandertreffen, müssen Kamele, Ziegen und Ponys tagein tagaus Abgase und Lärm des Autoverkehrs aushalten. Darum hat der VGT gestern mit Transparenten, Schildern und Durchsagen via Lautsprecher Anrainer:innen und vorbeifahrende Autofahrer:innen über die Tierschutzproblematik bei Tierzirkussen, und speziell beim Zirkus Safari, aufgeklärt.
Das ist nicht artgerecht, das ist eine Schande
, erklärt Mag.a Heidi Lacroix erzürnt. Dieser Zirkus wurde von uns bereits mehrfach wegen seiner Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und sämtliche relevanten Verordnungen, angezeigt. Die Behörden wurden bereits 2022 dringend ersucht, diesen Standort nicht mehr zuzulassen. Und jetzt stehen wir erneut hier und müssen der Stadt Wien erklären, wieso eine Baustelle neben einer 15-spurigen Straße kein geeigneter Aufenthaltsort für sensible Tiere ist? Die MA60 ist für die Genehmigung des Standortes mit zuständig, und wir kritisieren ihre Säumigkeit aufs Schärfste! Auch die Bezirksvorstehung von Margareten muss sich den Vorwurf gefallen lassen, hier eine Entscheidung, die massiv gegen das Tierwohl steht, getroffen zu haben.
Mehrfach wurde der Zirkus auch wegen schlecht gesicherter Zäune angezeigt, immer wieder sind in der Vergangenheit auch Tiere auf die Fahrbahn gelangt. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn das hier am Gürtel wieder der Fall wäre.
Unser offener Brief, den wir letztes Jahr an die MA60 und den Wiener Bürgermeister und seinen Stellvertreter geschickt haben, hat offensichtlich niemanden interessiert – sonst würden nicht weiterhin Zirkusse wie der Zirkus Safari auf solchen Standorten bewilligt werden. Es gibt in Wien zahlreiche solcher tierschutzwidriger Plätze neben Autostraßen und -bahnen, wo Tiere teilweise monatelang neben Lärm und Abgasen stehen müssen. Die Stadt Wien muss endlich ihre Aufgaben in Sachen Tierschutz erledigen!
fordert Mag.a Heidi Lacroix eindringlich.
Der VGT hat eine Petition für ein Tierverbot in Zirkussen eingerichtet. Zirkus ist für manche Besucher:innen vielleicht unterhaltsam – für die Tiere ist es immer eine Qual. Die dauernden Tiertransporte, stressige Shows, artwidrige Kunststücke – das ist nicht mehr zeitgemäß
, weiß Mag.a Heidi Lacroix. Und appelliert an die Bevölkerung, genau zu prüfen, ob sie einen Zirkus im 21. Jahrhundert mit Tieren als Clowns ethisch noch rechtfertigen kann.
Pressefotos und -video (Copyright: VGT.at)