Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.05.2024)
Salzburg, am 13.05.2024Auflösung Jagdgatter Mayr-Melnhof: Tierbestand bereits stark reduziert
Erfolg des VGT: Bis 2025 wird Jagdgatter Antheringer Au zum echten Natura 2000 und Vogelschutzgebiet mit geöffneten Zäunen und Jagd nach ökologischen Kriterien
Es war ein langer Konflikt, der 2015 begonnen hatte. Damals setzte Maximilian Mayr-Melnhof noch Zuchtenten aus Massentierhaltung in seinem Jagdgatter mitten im Vogelschutzgebiet aus, um Abschießbelustigungen zu veranstalten. Die leeren Schrothülsen blieben mitten im Naturschutzgebiet liegen. Im Jagdgatter, das bereits 1999 gegenüber der EU als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen worden ist, wurden jedes Jahr hunderte Wildschweine und Damhirsche abgeknallt, ersteres in großen gesellschaftlichen Treibjagden im Herbst. Der VGT lief Sturm gegen diesen Missbrauch von Tieren und Natur, und gegen die rechtswidrige Verwendung dieses hochwertigen Schutzgebietes. Wasserproben zeigten, dass die Teiche im Gatter verseucht waren. Eine Anzeige wegen Waldverwüstung, die zweifelsfrei gegeben war, fruchtete. Schließlich erreichte der VGT in ganz Salzburg ein Gatterjagdverbot ab 2027 und ein sofortiges Aussetzverbot von Zuchtvögeln. Mayr-Melnhof verkaufte daraufhin sein Jagdgatter an das Land Salzburg, das daraus endlich ein echtes Natur- und Vogelschutzgebiet machen will. Mayr-Melnhof hat bis 2025 Zeit, den Bestand gezüchteter Wildtiere auf eine naturverträgliche Zahl zu reduzieren.
Ein Lokalaugenschein des VGT bestätigt nun, dass der Tierbestand tatsächlich stark reduziert worden ist. Traf man früher bei Schritt und Tritt auf massenweise Wildschweine und auch Damhirsche, so ist das heute überhaupt nicht mehr der Fall. Auch die großen Fütterungen sind nicht mehr bestückt, ja wurden vollständig entfernt. Landesrat Schwaiger hatte immer behauptet, man könne den Wildbestand im Jagdgatter leider nicht reduzieren, das sei technisch unmöglich, weshalb das Jagdgatter nicht aufgelöst und der Zaun nicht entfernt werden könne. Kaum ist das Gatter verkauft, geht das offenbar schon.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Bei Mayr-Melnhof war klar, dass er in Sachen Tier- und Naturschutz nicht von selbst zur Vernunft kommen wird. Jemand, der stolz erzählt, dass sich seine Tochter zum 10. Geburtstag den Abschuss eines Hasen wünscht, lebt auf einem anderen Stern. So etwas fiele meinen Töchtern nicht im Traum ein. Das Landesverwaltungsgericht Salzburg hat auch festgestellt, dass Mayr-Melnhof ein Gewalttäter ist und einem Tierschützer, der von außen seine Gatterjagd filmte, mit Gewalt die Kamera entwendet und ihn verletzt hat. Dazu bezeichnet er den Wolf, der nur zum Überleben tötet, als einen Massenmörder, aber seine Wildschweinmassaker, die ausschließlich zur Belustigung dienen, sind kein Massenmord. Wer von selbst nicht einsichtig ist, muss eben mit Gesetzen zum vernünftigen Verhalten gezwungen werden. Ich freue mich schon darauf, wenn endlich das Natura 2000 Gebiet Antheringer Au ein echtes Naturschutzgebiet ohne Zäune wird, in dem keine herkömmliche Jagd stattfindet, sondern nur noch nach ökologischen Kriterien von Profis ein Wildtiermanagement durchgeführt wird.
Erfolg: Die Gatterjagdkampagne des VGT