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Nach Masthuhn-Skandal heute Protest vor Lidl-Filiale in Wien

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.12.2022)

Wien, 15.12.2022

Nach der Veröffentlichung von schrecklicher Tierqual bei Masthuhnfabriken in Spanien, Deutschland und Italien, zeigen jetzt auch die Bilder aus Österreich, dass Lidl Handlungsbedarf hat: Qualzucht bei Masthühnern muss enden

Nachdem die vom VGT veröffentlichte Aufdeckung eines österreichischen Masthuhn-Betriebs am Dienstag und Mittwoch durch alle Medien schnellte, protestieren heute VGT-Tierschützer:innen vor einer Lidl Filiale in der Tivoligasse in Wien. Die Aktivist:innen kritisieren den Einsatz von Qualzuchten und zeigen den internationalen Charakter der Problematik auf. Die Veröffentlichung ist die vierte innerhalb weniger Monate. Ein Netzwerk internationaler NGOs bittet den Discounter Lidl europaweit, sich der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuschließen.
 

Zur Petition


Der jetzt vom VGT aufgedeckte Betrieb ist Lieferant eines Schlachthofes, dessen Hühnerfleischprodukte unter anderem bei Lidl verkauft werden. Lidl gibt gegenüber dem ORF an, sofort reagiert zu haben. Sie schließen den betroffenen Betrieb bis auf weiteres aus ihrer Lieferkette aus. Es bleibt die Frage, ob es in weiteren Betrieben besser zugeht. Denn die massiven gesundheitlichen Probleme, an denen die Hühner, wie im Video zu sehen ist, leiden, sind Auswirkungen der Selektion auf extrem schnelles Wachstum. Österreichweit und sogar weltweit werden in der konventionellen Hühnermast lediglich 3 verschiedene Qualzuchtrassen eingesetzt (Ross 308, Hubbard Flex und Cobb 500). Mit dem Einsatz gesünderer Rassen, der in den Richtlinien der Europäischen Masthuhn-Initiative vorgeschrieben ist, könnten diese gesundheitlichen Probleme gewaltig reduziert werden. Zusätzlich gehören Beschäftigungsmaterialien wie etwa Stroh, sowie Sitzstangen und natürliches Licht zu den Forderungen.

Auf Nachfrage wurde angegeben, dass sich die global einheitlichen Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative noch nicht ausreichend mit den strukturellen Rahmenbedingungen in Österreich vereinbaren lassen. Tatsächlich ist es aber so, dass Österreich bei der Umsetzung dieser Kriterien gegenüber anderen Ländern bereits einen Vorteil hat. Die maximal erlaubte Besatzdichte ist im österreichischen Gesetz nämlich niedriger als in der EU. Dank intensiver Kampagnen des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN gegen eine Erhöhung in der Vergangenheit, liegt sie hierzulande bei 30 kg Huhn/m², was genau der Forderung der Europäischen Masthuhn-Initiative entspricht. In anderen Ländern, wie etwa Deutschland, gibt es schon etliche Unternehmen (darunter z.B. Aldi Süd und Nord), die der Initiative beigetreten sind, und das, obwohl dort bei der Umsetzung zusätzlich noch die Besatzdichte in den Hallen verringert werden muss. In Frankreich ist sogar Lidl selbst schon Teilnehmer der Initiative. Dass die Hühner für Lidl im Rest Europas weiterhin unter der Qualzucht leiden sollen, ist nicht nachvollziehbar.

Dazu VGT-Vize-Obmann David Richter: Die Qualzucht bei Masthühnern ist eine der größten Tierquälereien im gesamten Nutztierbereich. Dass man Tieren ein derartiges Leid zumutet, ist nicht zu ertragen. Ich habe im Tierparadies Schabenreith Masthühner der Qualzuchtrassen gesehen, die einige Monate alt waren. Die Tiere konnten nicht mehr gehen, und wenn sie nach vorne auf das Brustbein fielen, dann zappelten sie wie eine auf den Rücken gefallene Schildkröte, und konnten nicht mehr aufstehen. Dabei sind das Vögel! Einen Vogel in einem solchen Zustand zu sehen, bricht einem das Herz. Und selbst bei bester Pflege starben die Tiere, noch bevor sie 1 Jahr alt wurden. Diese Qualzucht muss sofort beendet werden!

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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