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Wien und Bund einigen sich: Fiakerpferde weiter leiden lassen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.06.2022)

Wien, 21.06.2022

VGT ortet Politikversagen und kündigt Proteste an

Wie die Kronen Zeitung berichtet, haben weder Stadt Wien noch das Gesundheitsministerium vor, den Fiakerpferden in Wien Hitzefrei ab 30 Grad zu geben. Eine traurige und lange Chronologie des Wegduckens, Verantwortung Abschiebens und sich für nicht zuständig Erklärens wird damit fortgesetzt. Noch letztes Jahr weckte Tierschutz-Stadtrat Jürgen Czernohorszky Hoffnungen, als er sich dafür aussprach, dass Fiakerpferde in Wien ab 30 Grad Hitzefrei bekommen sollen. Damals hieß es vonseiten des Stadtrats wörtlich: „Denn nicht nur uns Menschen ist heiß, sondern auch den Tieren“, und weiter: „Ich finde, jetzt braucht es auch eine Temperaturobergrenze, um die Pferde zu schützen.“ (vgl. Facebook Posting).

Doch schnell machte sich Ernüchterung breit, zuerst hieß es, die Stadt sei rechtlich nicht zuständig, sondern der Bund, als der Bund das widerlegte, herrschte kurz Schockstarre, dann beharrte man weiter auf der eigenen Handlungsunfähigkeit und verwies darauf, dass diese Agenden eigentlich bei Verkehrsstadträtin Sima liegen. (Die in ihrer Zeit als Tierschutzstadträtin stets auf die Zuständigkeit der Verkehrsstadträtin verwies,  aber jetzt als Verkehrsstadträtin verdächtig ruhig bei diesem Thema ist.)
 

Zur Petition


Jetzt zeigen beide Seiten ihr wahres Gesicht: von all den Ankündigungen und Versprechungen bleibt letztlich nichts übrig und alles soll beim Alten bleiben! Von den behaupteten Schattenstandplätzen ist nichts zu sehen, die Pferde stehen  zu einigen Tageszeiten weiterhin in der prallen Sonne. Zudem belegen Aufnahmen mit Wärmebildkameras, dass die Bodentemperatur direkt bei den Pferden bis zu 50 Grad und die Lufttemperatur bis zu 38 Grad hat, ohne dass bei der offiziellen Messstelle die 35-Grad-Schwelle überschritten wurde und die Pferde damit Hitzefrei bekommen. Das Abspritzen der Fiakerpferde ist hauptsächlich eine Show-Maßnahme, die meistens auch völlig falsch durchgeführt wird.

Fiaker-Campaigner Georg Prinz ist schwer enttäuscht: Zuerst wurde wochenlang diskutiert, sogar über die Abschaffung der Fiaker, doch ausgerechnet nach den ungewöhnlich heißen Junitagen soll jetzt wieder gar nichts passieren? Zuerst sagt die Stadt Wien, der Bund sei zuständig, dann sagt der Bund, die Stadt Wien sei zuständig. Jetzt sind sich beide scheinbar einig geworden, dass niemand zuständig sei und man „leider“ gar nichts machen könne. Ein völliges Politikversagen, die Leidtragenden sind wie immer die Tiere.

Dabei stellte der Verfassungsgerichtshof klar, dass das Ziehen von Kutschen durch Pferde von Bundesländern geregelt werden könne. Der Bund kann strengere Regelungen zur Haltung von Pferden erlassen. Georg Prinz: Bei aller Uneinigkeit in der Politik: Wenn es darum geht, Pferde bei bis zu 38 Grad in der Sonne leiden zu lassen, ist man sich zwischen Stadt Wien und Bund scheinbar einig. Und das, obwohl 76 Prozent der Österreicher:innen und knapp 55.000 Unterzeichner:innen unserer Petition sich für eine Hitzefrei-Regelung ab 30 Grad aussprechen. Wir werden uns weiter für die Pferde einsetzen, bis versprochene Änderungen auch umgesetzt werden!

Für die nächsten Hitzetage hat der VGT Kontrollen an den Standplätzen und Proteste angekündigt.

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