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Nein zur Fischfabrik in Gmünd

Petition

Nein zur Fischfabrik in Gmünd

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In Gmünd im Waldviertel wird eine Fischfabrik gebaut. Mehr als 660.000 Lachse pro Jahr sollen in artwidriger Intensivhaltung gezüchtet und getötet werden. Der VGT befürchtet, dass es in dieser Tierfabrik zu Tierquälerei kommt. Der VGT vermutet außerdem, dass die Lachse nicht artgerecht gehalten und Tierschutzgrundsätze nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Forderungen

Die Unterzeichnenden der Petition fordern:

  • Dass die geplante Fischfabrik den Betrieb nicht aufnehmen darf

  • Grundsätze des Tierschutzes sowie das Recht der Lachse auf ein art- und tierschutzgerechtes Leben sind aus Sicht des Tierschutzes und der Tierrechte wichtiger, als die profitorientierte Produktion von Lebensmitteln aus Lachs.

Diese Petition richtet sich an die NÖ Landesregierung.

Hier unterschreiben!

In der Fischfabrik in Gmünd sollen ab 2026 jedes Jahr mehr als 660.000 Atlantische Lachse gezüchtet, getötet und zu Nahrungsmittel verarbeitet werden. Das sind etwa 1.820 Lachse pro Tag. Auf einer Fläche von zirka 2,25 ha werden mehrere Gebäude errichtet, in denen die Zucht, Schlachtung und Verarbeitung der Lachse stattfinden wird. Die Fische müssen in einer künstlichen Umgebung leben. Dort können sie ihre artspezifischen Verhaltensweisen nicht ausleben. Das ist nach Ansicht des VGT Tierquälerei.

Nicht das Wohlergehen sowie die art- und tiergerechten Lebensbedingungen der Lachse, sondern die profitorientierte Produktion von Lebensmitteln aus Lachs dürften in der Fischfabrik in Gmünd im Mittelpunkt stehen. Durch die Erfahrungen mit Tierfabriken anderer Spezies (z.B. Schweine, Rinder oder Hühner) ist zu befürchten, dass es auch in der Gmünder Fischfabrik zu Tierschutzproblemen kommen wird. Zum Beispiel bei den Haltungsbedingungen, der Tiergesundheit, der tierschutzgerechten Tötung oder der Tiernahrung.

Problematisch ist auch der enorme Wasserverbrauch für die Fischfabrik. Etwa 50.000.000 Liter werden für die Inbetriebnahme benötigt. Täglich werden zusätzlich 570.000 Liter Frischwasser verbraucht. In Zeiten des Klimawandels mit zunehmender Wasserknappheit ist der Verbrauch von derart großen Mengen Trinkwasser für die Fischzucht nach Ansicht des VGT nicht gerechtfertigt.

Aktuell

05.02.2025

Lachsfabrik wird noch nicht gebaut

Bedenken wegen mangelnden Tier- und Umweltschutzes werden auch vonseiten der Bevölkerung immer lauter

06.06.2024

VGT startet Unterschriftenaktion gegen Fischfabrik in Gmünd

VGT-Aktivist:innen werden am 8. Juni am Hauptplatz in Gmünd eine Informationskundgebung abhalten. Das ist der Start einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Fischfabrik

21.03.2024

„Nein“ zur Fischfabrik in Gmünd

Aktivist:innen vom VGT protestieren gegen die geplante Lachsfabrik

19.03.2024

VGT-Protestkundgebung gegen die geplante Lachsfabrik in Gmünd

Aktivist:innen des VGT protestieren beim Baugelände gegen die geplante Lachsfabrik. Anschließend informieren sie am Stadtplatz über die Tierschutzprobleme, zu der es in der Fischfabrik kommen kann.

05.03.2024

Der Atlantische Lachs – Ein besonderer Fisch

In der geplanten Fischfabrik in Gmünd sollen ab 2026 Atlantische Lachse gezüchtet, nach ungefähr 22 Monaten getötet und dann zu verschiedenen Lachsprodukten verarbeitet werden. Ein außergewöhnliches Lebewesen wird in der Tierfabrik auf ein Fischfleischprodukt reduziert.

02.02.2024

Fischfabrik in Gmünd: 1.820 Lachse sollen jeden Tag getötet werden

Seit dem Bekanntwerden der Pläne zum Bau einer Fischfabrik in Gmünd im Waldviertel sind 10 Monate vergangen. Einige Details zum geplanten Unternehmen wurden inzwischen bekannt. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird nicht stattfinden.

23.10.2023

Fischfabrik in Gmünd: Beschwerde gegen Feststellungsbescheid

VGT und Tierschutz Austria orten Tier- und Umweltschutzprobleme, auch die Wasserversorgung könnte gefährdet sein.

Fische in Fabriken zu züchten und sie in künstlichen Wasserbecken zu halten, widerspricht allen Grundsätzen des Tierschutzes.

- Mag. Erich Schacherl, VGT Kampagnenteam

Der Atlantische Lachs (Salmo salar)

Ein besonderer Fisch

Hoch und weit springen

Einzigartig ist die Sprungkraft von Lachsen. Die brauchen sie bei ihren Laichwanderungen flussaufwärts, um natürliche Hindernisse wie kleine Wasserfälle, verblockte Flussabschnitte oder Stromschnellen überwinden zu können. 3 bis 4 Meter hoch und bis zu 5 Meter weit können Lachse springen. Was sie damit allerdings nicht schaffen, sind von Menschen errichtete Staumauern. Als im 20. Jahrhundert alle Lachsflüsse in Europa mit Flusskraftwerken verbaut wurden, war das einer der Gründe, warum nach wenigen Jahren die Lachse aus den europäischen Flüssen verschwanden. Die Fische konnten durch die verbauten Flüsse nicht mehr ihre Laichplätze erreichen und dort ablaichen. Dadurch blieb der Fischnachwuchs aus.

Zum Wandern geboren

Atlantische Lachse sind Wanderfische. Sie wandern, um zu wachsen, um ausreichend Nahrung zu finden und um zu laichen. Die erste Wanderung starten sie bereits im Alter von ein bis zwei Jahren. Vom Geburtsort in den Oberläufen der Flüsse schwimmen sie stromabwärts Richtung Meer. Wenn die Lachse das Meer erreicht haben, halten sie sich dort eine Zeit lang auf, bis sie sich an das salzhaltige Meerwasser gewöhnt haben. Dann schwimmen sie hinaus ins offene Meer. Einige Jahre später kehren sie aus dem Meer wieder an die Mündung ihres Heimatflusses zurück. Dann beginnen die Laichwanderungen die Flüsse hinauf. Am Geburtsort im Oberlauf der Flüsse angekommen schließt sich der Wanderkreislauf.

Lange Strecken schwimmen

Während der Wanderungen legen Atlantische Lachse enorme Strecken zurück. Viele von ihnen schwimmen von Europa bis nach Grönland und wieder zurück. Das sind mehr als 6000 Kilometer. Manche Lachse schaffen in ihrer Lebenszeit sogar mehr als 10.000 Kilometer. Auch das mögliche Tagespensum sowie die erreichbare Höchstgeschwindigkeit beeindrucken: Markierungsexperimente haben ergeben, dass Lachse bis zu hundert Kilometer täglich schwimmen. Sie erreichen dabei Geschwindigkeiten bis zu 30 Kilometer pro Stunde. Atlantische Lachse nutzen Meeresströmungen, von denen sie sich treiben lassen. Sie surfen gewissermaßen unter Wasser mit den Strömungen durch das Wasser. Dabei sparen sie Kraft und Energie.

Trotz Anstrengung fasten

Besonders erstaunlich ist, dass Atlantische Lachse während der Laichwanderungen in den Flüssen keine Nahrung zu sich nehmen. Wochen- bis monatelang schwimmen die Lachse die Flüsse hinauf, um zu den Laichplätzen zurück zu kehren, wo sie selbst geboren wurden. Immer gegen die Strömung, immer flussaufwärts und immer wieder vor Hindernissen, die überwunden werden müssen. Das alles kostet immense Kraft, strengt an und zehrt an den Fischen. Trotzdem nehmen sie keine Nahrung zu sich.

Orientierungsprofis

Nach wie vor ist nicht vollständig geklärt, wie Lachse es schaffen, zu ihrem Geburtsort zurückzukehren. Erwachsene Lachse schwimmen nämlich genau an die Flussstelle zurück, wo sie Jahre zuvor geboren worden sind. Auch wenn sie Tausende Kilometer entfernt sind. Es ist möglich, dass Lachse die Meeresströmungen nutzen, um in eine bestimmte Richtung zu gelangen. Vermutet wird auch, dass sie mit ihrem außergewöhnlichen Geruchssinn den Wassergeruch ihres Heimatflusses erkennen. Vielleicht orientieren sich die Lachse auch an den Sternen.

Verändern und anpassen

Atlantische Lachse können im Süßwasser und im Salzwasser leben. Stoffwechselveränderungen machen das möglich. Lachse werden in Flüssen mit Süßwasser geboren, wandern von dort in die Meere mit Salzwasser und zum Laichen wieder zurück in die Flüsse mit Süßwasser. In der Übergangszone zwischen Fluss und Meer, der sogenannten Brackwasserzone, halten sie sich drei bis vier Wochen auf. In dieser Zeit verändern sich Stoffwechsel und Körper und passen sich an das unterschiedliche Wasser an. Diese Umwandlung machen sie mindestens zwei Mal in einem Leben durch. Manche Lachse auch öfter.

Fragen und Antworten zur Gmünder Lachsfabrik

Die Lachseier für die Fischfabrik in Gmünd sollen von dem norwegischen Unternehmen Benchmark Genetics bezogen werden. Benchmark Genetics betreibt in Island das Unternehmen Benchmark Genetics Iceland HF. Dort werden Lachseier produziert.

Es ist der Bezug von speziellen, bereits befruchteten, "diploid" Augenpunkt-Lachseiern für RAS-Anlagen (Kreislaufsysteme) vorgesehen.

Bei Inbetriebnahme der Lachsfabrik ist ein monatlicher Besatz der Anlage mit 100.000 Fischeiern geplant. Die Anlieferung der Fischeier erfolgt per Flugzeug. Sie werden in Island in Boxen geladen und direkt nach Wien Schwechat geflogen. Vom Flughafen Schwechat sollen die Lachseier durch eine zertifizierte Transportfirma zur Lachsfabrik in Gmünd transportiert werden.

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Die Nahrung für die Lachse in der Gmünder Fischfabrik soll vorerst von dem dänischen Unternehmen BioMar A/S kommen.

Es ist der Bezug von speziellem Lachsfutter für RAS-Anlagen (= Kreislaufsysteme) in verschiedenen Größen, je nach Altersstufe, vorgesehen. Das Lachsfutter besteht sowohl aus pflanzlichen, als auch aus tierischen Bestandteilen.

Tierische Bestandteile sind Fischmehl und Fischöl. Fischmehl und Fischöl sind Nebenprodukte der tierquälerischen industriellen Fischerei. 

Der Antransport der Futtermittel erfolgt in Big-Bags für das Aufzuchtfutter und in Silo-LKWs für das Hauptzuchtfutter. Die Gesamtanzahl der erwarteten LKWs beträgt ca. 12 Fahrzeuge pro Monat.

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Der prognostizierte Bedarf an Nahrungsmittel für die Atlantischen Lachse liegt bei ca. 10.200 Kilogramm pro Tag. Das sind zirka 1.893 Tonnen pro Jahr.

Der überwiegende Anteil entfällt hierbei auf die Hauptzucht mit ca. 9.950 Kilogramm pro Tag, gefolgt von der Aufzucht mit ca. 200 kg pro Tag. Für die Erstfütterung werden ca. 20 kg pro Tag veranschlagt.

Das Aufzuchtfutter wird überwiegend manuell verfüttert. Das Hauptzuchtfutter wird vollautomatisch über Futtermittelspender verfüttert.

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Etwa 50 Millionen Liter (= 50.000 Kubikmeter) Wasser werden für die Inbetriebnahme der Fischfabrik benötigt. Täglich werden zusätzlich zirka 500.000 Liter (= 500 Kubikmeter) Frischwasser verbraucht.

Das benötigte Wasser soll vom Wasserwerk der Stadtgemeinde Gmünd bezogen werden. Es handelt sich um Wasser in Trinkwasserqualität.

Die prognostizierten benötigten Wassermengen für die Fischfabrik können die langfristige Sicherheit der Wasserversorgung der Stadtgemeinde Gmünd gefährden. In Zeiten des Klimawandels mit zunehmender Wasserknappheit ist der Einsatz von derart großen Mengen Trinkwasser für eine Fischfabrik nach Ansicht des VGT nicht gerechtfertigt.

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Die Lachsfabrik ist so geplant, dass jährlich ca. 3.000 t Lachs aufgezogen, gezüchtet und getötet werden. Pro Arbeitstag sollen bis zu 12.000 kg Fisch verarbeitet werden können. Dies entspricht bei einem durchschnittlichen Gewicht von ca. 4,5 kg eines Lachses einer Gesamtanzahl von ca. 2.700 Lachsen. Das sind ca. 420 Fische pro Stunde. Oder ca. 7 Lachse pro Minute.

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Die Lachse leben in künstlichen Wassertanks.
Es gibt in der Lachsfabrik keine "natürlichen" Lebensbedingungen wie in Flüssen oder im Meer. 

Die Wassertanks in den "Stationen" unterscheiden sich:
- Brüterei: 8 Tanks mit einem Volumen von jeweils 5 Kubikmeter
- Erstfütterung: 8 Tanks mit einem Volumen von jeweils zirka 80 Kubikmeter
- Hauptzuchtstation: 30 Tanks mit unterschiedlichen Größen von zirka 190 bis 1.525 Kubikmeter
- Entschlackungs-/Spülstation: 12 Tanks mit einem Volumen von jeweils zirka 190 Kubikmeter

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Die Lachse leben zirka 22 Monate in der Lachsfabrik.

In der Brüterei zirka 2 Monate, in der Station "Erstfütterung" zirka 4 Monate, in der Hauptzuchtstation zirka 15 Monate und in der Entschlackungs/Spülstation zirka 1 Monat. 

Im Vergleich: Lachse können in freier Wildbahn bis zu 13 Jahre alt werden.

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Die Besatzdichte ist ein Maß für die Menge an Fisch pro Wasservolumen (Liter oder Kubikmeter) oder pro Wasserfläche (Quadratmeter). (Definition laut Aquakulturinfo.de).

Je mehr Fische auf einem definierten Raum gehalten werden, desto höher die Besatzdichte. 

In der Gmünder Lachsfabrik sind folgende Besatzdichten geplant:
- Phase Erstfütterung: maximal 13 kg Lachs pro Kubikmeter
- Phase Hauptzucht: maximal 96 kg Lachs pro Kubikmeter 
- Phase Entschlackung: maximal 66 kg Lachs pro Kubikmeter 

Im Vergleich: Das EU Biosiegel schreibt eine maximale Besatzdichte von 10 kg Lachs pro Kubikmeter vor.

Die Tötung und Betäubung der Lachse soll vollautomatisch erfolgen. Dafür werden spezielle Betäubungs- und Tötungsmaschinen verwendet.

Laut Beschreibung entspricht das Tötungsverfahren mit der eingesetzten Maschine dem Anhang C der Österreichischen Tierschutz-Schlachtverordnung, da eine Betäubung durch Schlag auf den Kopf und ein unmittelbar darauffolgender Stich in den Nacken ausgeführt wird.

Eine sachkundige Person im Sinne der Tierschutz-Schlachtverordnung an der Maschine kontrolliert während der gesamten Schicht (max. 6 h) den Betäubungs- und Tötungsvorgang. Sollte während des Betriebs von dieser Person festgestellt werden, dass die Betäubung eines Fisches nur unzureichend erfolgte, so wird dieser von der sachkundigen Person manuell abermals durch einen Schlag auf den Kopf betäubt und durch einen Stich in den Nacken getötet.

In der Praxis ist aufgrund der geplanten industriellen Produktionskapazität mit einer Menge von zirka 420 Lachsen die pro Stunde bzw. zirka 7 Lachsen pro Minute tierschutzgerecht betäubt und getötet werden sollen, fraglich, ob das auch tatsächlich so ablaufen kann und wird. Der VGT befürchtet, dass es zu Fischquälerei kommen kann. Fehlfunktionen der Betäubungs- und Tötungsmaschine bzw. Fehlverhalten der sachkundigen Personen sind nicht auszuschließen. 

Anmerkung:
Die Informationen stammen aus dem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd vom 28.6.2024;
Betrifft: Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht- und -verarbeitung; Waldlachs GmbH; Lachsproduktion; Fischzucht und -verarbeitung; Politische Gemeinde: Gmünd, KG: Böhmzeil;
I. Gewerbebehördliche Genehmigung gemäß Gewerbeordnung 1994
II. Ausnahmegenehmigung gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
III. Ausnahme von dem Emissionsgrenzwerten der Feuerungsanlagen-Verordnung 2019
IV. Kosten

Entschlacken oder Spülen beschreibt einen Prozess, bei dem die Lachse mehrere Tage lang kein Futter erhalten. Der bislang gebräuchliche Begriff dafür ist "Hältern". In der Gmünder Lachsfabrik ist Hälterung vor der Tötung geplant. Die Lachse in der Gmünder Fischfabrik werden 7 bis 14 Tage lang nicht gefüttert. Das soll in der sogenannten Entschlackungs- oder Spülstation der Fischfabrik passieren.

Dieses nach Ansicht des VGT unnatürliche und tierquälerische Zwangsfasten wird nur deshalb durchgeführt, weil bei der Zucht von Fischen in Kreislaufsystemen sich im Fleisch der Tiere geschmacksstörende Verbindungen ansammeln. 

Was bisher geschah

13.04.2023 - Presseaussendung

VGT kritisiert Pläne zum Bau einer Lachsfabrik in Gmünd im Waldviertel

Wie am Tag davor bekannt wurde, soll in der Bezirkshauptstadt Gmünd im Waldviertel die erste österreichische Lachsfarm gebaut werden. Von Tierschutz ist bei den Plänen bedauerlicherweise keine Rede. Der VGT weist in aller Deutlichkeit darauf hin, dass es sich bei Lachsen um fühlende Lebewesen handelt, die nach den Grundsätzen des Tierschutzes geschützt werden müssen.

23.10.2023 - Beschwerde

VGT und Tierschutz Austria erheben Einspruch gegen Feststellungsbescheid

Der VGT und Tierschutz Austria sehen es als notwendig an, dass die Errichtung und der Betrieb der Fischfabrik in Gmünd einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden müssen.

23.11.2023 - Beschwerde abgewiesen

Keine Umweltverträglichkeitsprüfung

Die vom VGT und Tierschutz Austria erhobene Beschwerde gegen den Feststellungsbescheid wurde mit Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichtes vom 21.11.2023 als unbegründet abgewiesen.

02.02.2024 - Presseaussendung

1.820 Lachse sollen jeden Tag getötet werden

Der VGT veröffentlicht Details zum geplanten Vorhaben der Fischfabrik in Gmünd. 

21.03.2024 - Protest

VGT Tierschutzkundgebung in Gmünd

VGT Aktivist:innen protestieren in Gmünd gegen die geplante Lachsfabrik.

06.06.2024 - Petition gestartet

Der VGT startet eine Unterschriftenaktion gegen die geplante Fischfabrik.

Die Petition "Nein zur Fischfabrik in Gmünd" richtet sich an die NÖ Landesregierung. Die Unterzeichner:innen fordern, dass die geplante Fischfabrik nicht gebaut werden darf. 

Juni - November 2024 - Infokundgebungen

VGT Infokundgebungen

In unregelmäßigen Abständen finden am Hauptplatz in Gmünd Infokundgebungen des VGT statt. Dabei werden Unterschriften gegen die geplante Lachsfabrik gesammelt und Passant:innen über die Fischfabrik informiert. 

Alle VGT-Teams in den Bundesländern informieren bei ihren Infokundgebungen ebenfalls über das Projekt Lachsfarm Gmünd und sammeln Unterschriften dagegen. 

10.04.2025 - Recherche deckt auf

Problematisches Fischmehl und Fischöl für die Gmünder Lachsfabrik

Eine Recherche des VGT deckt auf, dass für den jährlichen Nahrungsbedarf der Lachse in der Gmünder Fischfabrik umgerechnet zirka 303 Tonnen Fischmehl und zirka 114 Tonnen Fischöl benötigt werden. Diese sind Nebenprodukte der industriellen Meeresfischerei. Das ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass die Gmünder Lachsfabrik die tierquälerische und ausbeuterische industrielle Meeresfischerei durch den Ankauf von Lachsfutter unterstützen wird. 

05.02.2025 - Update

Bau verzögert sich

Die Fischfabrik in Gmünd wird noch nicht gebaut. Die Firma Waldlachs GmbH hatte ursprünglich geplant, im vierten Quartal 2024 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Ein Lokalaugenschein am 24. April zeigte, dass das noch nicht passiert ist. 

Sehr positiv ist, dass am 24. April 2025 bereits 2.163 Personen die VGT Petition "Nein zur Fischfabrik in Gmünd" unterschrieben haben.