Teilen:

Neue Rindermast-Aufdeckung: „Vollspaltenboden muss ein Ende haben!“

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.12.2023)

Niederösterreich, 12.12.2023

Einblicke in den Alltag der Rindermast auf Vollspaltenboden gibt die aktuelle Aufdeckung zwei weiterer Rindermasten – neues, umfassendes Kampagnenvideo klärt über die Probleme auf

Das neue Bildmaterial aus zwei Rindermasten mit Beton-Vollspaltenboden aus den Bezirken Wr. Neustadt und Tulln zeigt das bekannte Tierleid: eng gedrängt stehen die Rinder auf hartem Spaltenboden über ihren eigenen Fäkalien. In der Enge kommt es zu Sozialkonflikten – die Tiere rammen sich gegenseitig oder bespringen einander. Weiche, eingestreute Liegeflächen gibt es nicht. Die Mastrinder müssen auf den teils scharfkantigen Spalten liegen.

Um die 100 Mastrinder leben jeweils in den beiden aufgedeckten Betrieben. Auch wenn die Bilder für viele Konsument:innen schockierend wirken, entsprechen sie der Norm in der Rindermast in Österreich.

Das neue Kampagnenvideo des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN geht auf unterschiedliche Probleme der Rindermast ein, klärt über Alternativen auf und zeigt ungeschönte, echte Einblicke in die österreichische Rindermast.

Vollspaltenboden: Gesetzeswidrige Tierquälerei

Gemäß dem österreichischen Tierschutzgesetz ist es verboten, Tieren ungerechtfertigt Schmerzen oder Leiden zuzufügen und sie auf eine Weise zu halten, die den Tieren Schmerzen oder Leiden zufügt. Alternative Haltungsformen wie Mehrflächenbuchten oder Tretmist-Ställe beweisen, dass eine bessere Unterbringung der Mastrinder ohne Vollspaltenboden auch kommerziell möglich ist. Gleichzeitig wird der tierquälerische Vollspaltenboden für Maststiere und Mastkalbinnen in der 1. Tierhaltungsverordnung explizit erlaubt. Das ist ein rechtlicher Widerspruch, der dringend aufgelöst werden muss!

VGT-Obmann und Kampagnenleiter DDr. Martin Balluch erklärt: Gesetze, wie das Tierschutzgesetz, stehen über den jeweiligen Verordnungen, die das Gesetz expliziter ausführen. Eine Verordnung kann daher nichts erlauben, was im Gesetz schon verboten ist. Tierquälerische Haltung widerspricht dem Tierschutzgesetz. Folglich kann sie nicht in der Verordnung erlaubt werden. Das kann in einer Normenfeststellungsklage geklärt werden - leider sind Tierschutzvereine dafür nicht klagsberechtigt.

Der VGT fordert eine rechtliche Aufarbeitung dieses Missstands und eine Anpassung der 1. Tierhaltungsverordnung.

Zur Petition

Rinder leiden auf Vollspaltenboden

Bereits in mehreren Studien, teils schon vor 15 Jahren, wurde belegt, dass die Haltung auf Vollspaltenboden zu Verletzungen und Erkrankungen führt und eine erhebliche Belastung für die Tiere darstellt. Besonders die Karpalgelenke sind auf Vollspaltenboden bei beinahe 100 % der Rinder krankhaft verändert. Auch Verletzungen der Sprunggelenke kommen auf Vollspaltenboden deutlich häufiger vor als in Strohhaltung. Rund 70 % der Rinder auf Vollspaltenboden haben verletzte Schwanzspitzen. Auch das Liegeverhalten ist auf Vollspaltenboden schlechter, was vor allem für die wiederkäuenden Rinder eine starke Belastung bedeutet.

Österreich lehnt Tierqual-Haltungen ab!

92 % der Österreicher und Österreicherinnen gaben in einer Befragung der Europäischen Kommission an, dass es ihnen wichtig ist, dass Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Die Realität der Rindermast auf Vollspaltenboden hinkt nicht nur den natürlichen Bedürfnissen der Tiere enorm hinterher, sondern auch den Erwartungen der Konsument:innen.

VGT-Campaigner David Richter: Die neuen Aufdeckungsbilder belegen deutlich, was ein Leben auf Vollspaltenboden für Mastrinder bedeutet. Vollspaltenboden ist artwidrig und grausam. Das zeigt auch unser neues Kampagnenvideo sehr eindrücklich. Wir unterstützen die Forderung der absoluten Mehrheit der Österreicher und Österreicherinnen nach artgerechter Tierhaltung, zumindest auf Stroh!

Bereits im November wurde ein Rinderbetrieb mit Vollspaltenbodenmast veröffentlicht: Aufgedeckt: verdreckte Ställe, verletztes Kalb, Vollspalten-Qual

Die Petition gegen den Vollspaltenboden fordert ein Ende von Vollspalten-Buchten, weich eingestreute Liegeflächen und mehr Platz


Pressefotos (Copyright: VGT.at)

Medienvideo (als Schnittmaterial): auf Anfrage

16.09.2025, Dahab/Bregenz

Streunerkatzen brauchen unsere Hilfe – nicht nur in Österreich

Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng hat ein Kastrationsprojekt auf der Sinai-Halbinsel gegründet

16.09.2025, Wien, NÖ

VGT-Tierschutzunterricht im letzten Schuljahr höchst erfolgreich – nun top motivierter Start ins neue Schuljahr!

Der Tierschutzunterricht in Wien und Niederösterreich erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die Anmeldungen fürs neue Schuljahr laufen derzeit auf Hochtouren. Anlässlich dessen werfen wir einen kurzen Rückblick auf ein sehr erfolgreiches Schuljahr 2024/25!

16.09.2025, Dahab/Bregenz

Kastrationsprojekt in Dahab ist voller Erfolg

Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng beschreibt ihr tolles Kastrationsprojekt für Streunertiere auf der Sinai-Halbinsel

15.09.2025, Salzkammergut

Heute beginnt die Singvogelfangsaison im OÖ Salzkammergut

Bis Ende November werden etwa 35.000 Singvögel gequält, um dieser absurden Tradition zu huldigen – neue Auflage der Behörden beim Transport der gefangenen Vögel

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen