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Ein besonderes Jahr: Der VGT-Jahresrückblick 2020

Zwischen Corona, Tiertransportskandal, Vollspaltenboden und der Gatterjagd – was hat uns im vergangenen Jahr beschäftigt?

2020 war kein Jahr wie jedes andere. Die Corona-Pandemie hatte natürlich auch einen Einfluss auf die Arbeit des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN. Aktivismusformen wurden umgestellt, Anzeigen und Aufdeckungen vom Home Office bearbeitet.

Zoonosen und die Gefahr der Tiernutzung

Corona ist aber auch ein relevantes Tierschutzthema an sich. Der Virus tauchte erstmals auf einem Fleischmarkt auf und steht in Verbindung mit der Jagd und Zucht von Wildtieren1. Mittlerweile bestätigt auch die WHO, dass 70 % der neuauftauchenden Erreger als Zoonosen entstehen – d.h. von anderen Tieren auf den Menschen übertragen werden. Die fortschreitende industrielle Tierhaltung, die Jagd und Lebensraumzerstörung heizen dieses Problem weiter an. Schlachthöfe stellen einen besonderen Raum der Tierausbeutung dar: Die Profitmaximierung schadet Menschen und anderen Tieren. Corona-Cluster in Schlachthöfen lieferten den Beweis.

Horror: Tiertransporte

Das Jahr begann für uns jedoch mit einem anderen Thema: Der Tötung von österreichischen Rindern im Libanon – Rinder, die zuvor als Kälber über Langstreckentransporte ins Ausland gebracht wurden. Der VGT kritisiert diese Praxis schon lange und fordert nun endlich echte Konsequenzen. Im Zuge der Aufdeckung entstand der erste große, von der Politik initiierte Tierschutzgipfel im Sommer 2020. Tiertransporte waren das große Thema des ersten Gipfels. Wir setzen uns vehement für eine Reduktion der Milchüberproduktion ein, denn wenn weniger Kälber geboren werden, werden auch weniger Tiere ins Ausland verkauft. Auch die Landwirtschaft kann sich jetzt nicht mehr hinter Unwissenheit verstecken. Die Bauern und Bäuerinnen wissen nun ganz genau, wo „ihre“ Tiere landen können.

Illegale Käfighaltungen

Mit 1. Jänner 2020 endete endlich die Übergangsfrist für das Verbot von Käfighaltungen in der Eierproduktion. Hennen dürfen nun auch nicht mehr in „ausgestalteten“ Käfigen gehalten werden. Doch zwei Betriebe in Niederösterreich2 ignorierten dieses Verbot. Sie sperrten tausende Legehühner in Käfiganlagen. Die Eier wurden als „Bodenhaltung“ verkauft. Der VGT deckte diese Grausamkeit auf und erstattete in beiden Fällen Anzeige. In Folge der Aufdeckungen und Proteste wurden die Käfige geöffnet und die Tiere können nun zumindest wieder den Stallboden betreten.

Kulturschande Schweinehaltung

Auch in der Fokuskampagne des VGT zur Schweinehaltung und zum Vollspaltenboden bewegte sich viel! Drei große Aufdeckungen gab es im letzten Jahr. Den Anfang machte ein AMA-Betrieb mit Abhofverkauf und Tierwohl-Werbung3 – doch die Realität hinter den Kulissen war eine andere. Etliche kranke und verletzte Tiere, typischer Vollspaltenboden, mangelnde Versorgung der Kranken. Nur wenige Monate später überraschten Bilder eines Zulieferbetriebs an „Berger Schinken“: ein Schädelknochen im Gang, ein verwesendes Schwein vor den Buchten, schwerverletzte Beine, abgebissene Schwänze und Ohren. Berger Schinken gestand Kontrollprobleme ein und listete den Betrieb aus.

Im Herbst erschütterte eine Schweinezucht und -mast aus der Steiermark mit zentimetertiefer Gülle, die durch die Spalten im Boden nach oben gedrückt wurde. Im Zuchtbereich zeichnete sich ein noch schlimmerer Verdacht ab: Offenbar waren die Zuchtschweine hier über längere Zeit in engen Kastenständen eingesperrt. Das ist ganz klar illegal.

Neben diesen schrecklichen Aufdeckungen setzte der VGT vor allem auf kreativen und unermüdlichen Aktivismus. Die zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger wurde ganz besonders in die Verantwortung genommen, da sie das Leid der Schweine bislang ignorierte.

Überraschung zum Jahresende: Gatterjagd 2.0

Eine Kampagne, die eigentlich schon gewonnen war, musste im Dezember 2020 wieder in Angriff genommen werden. Die Jagd auf gezüchtete und eingesperrte Tiere wurde im Burgenland schon vor Jahren (mit Übergangsfirst) verboten, doch völlig ohne nachvollziehbaren Grund ließ die SPÖ-Regierung im Burgenland dieses Verbot im Landtag komplett revidieren. Der VGT schloss sich der Initiative für eine Volksabstimmung über die Gatterjagd im Burgenland an. Das Ziel: Eine verpflichtende Volksabstimmung über die Gatterjagd. Dafür müssen nun bis 4. Februar 2021 insgesamt 12.000 Burgenländer:innen eine Unterstützungserklärung unterschreiben. Alle Infos dazu gibt es hier.

Tierversuche, Tierzirkus, Fasane und Fiaker

Auch andere Tierschutzbereiche waren uns große Anliegen im vergangenen Jahr. In Linz protestieren Tierschützer:innen gegen den Bau eines neuen Tierversuchslabors an der Uni Linz (JKU)4. In Wien und Niederösterreich wurde gegen Tierzirkusse und vor allem die artwidrige Haltung und die erzwungenen Kunststückchen, die die Tiere aufführen müssen, demonstriert. In Wien wurde ein Zirkus mehrmals wegen Bettelns mit einem Pony vor Einkaufszentren angezeigt.

In der Steiermark und Oberösterreich wurden illegale Fasanenhaltungen aufgedeckt und die Jagd auf ausgesetzte Fasane kritisiert. Im Burgenland wurde hingegen schon ein Aussetzverbot von Zuchtvögeln für die Jagd erreicht. In Wien und Salzburg schauten Tierschützer:innen vor allem im Sommer genau hin, wie es den Fiakerpferden in den Innenstädten geht. Durch jahrelangen Aktivismus gelang heuer in Salzburg ein erster Teilerfolg: das lang erkämpfte hitzefrei für die Fiakerpferde ab 30 Grad! Der VGT setzt sich dafür ein, dass die Tiere nicht mehr in der Sommerhitze in den Betonwüsten der Städte arbeiten müssen.

Ein Blick zurück – ein Blick nach vorne!

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedenken, die unsere Tierschutzarbeit auch im schwierigen Jahr 2020 möglich gemacht haben: Bei allen Aktiven und Ehrenamtlichen, die so viel ihrer Zeit und Energie für die Tiere geben; bei den Menschen, die unsere Arbeit finanziell durch Spenden überhaupt erst ermöglichen; bei allen Unterstützer:innen, die unsere Aufdeckungen, Proteste und Artikel online teilen und verbreiten; und natürlich bei allen, die ein Herz für Tiere haben und versuchen, die Welt etwas tierfreundlicher zu machen!

Wir werden uns auch 2021 weiterhin für jene einsetzen, die sonst keine Stimme im Diskurs haben – für die Kälber und Rinder, die Schweine und Hühner, die Ponys, Mäuse und Fasane, die Hirsche, Wildschweine und Füchse, die Nerze, Puten, Gänse, Enten und alle anderen, die unsere Hilfe benötigen!

Jahresrückblick im Tierrechtsradio

(1) Konsum von Tierprodukten verursacht Pandemien wie COVID-19, Gefahr aus der Intensivtierhaltung, VGT fordert weltweites Verbot von Pelzfarmen

(2) Illegale Käfighaltung aufgedeckt , Illegale AMA-Legehennenhaltung aufgedeck

(3) VGT deckt erneut Skandal-Tierfabrik auf , Nun auch grauenhafte Bilder der Zucht

(4) Email-Protest: JKU soll tierversuchsfrei bleiben , Schon wieder mehr Tierversuche in Österreich

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