Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.08.2012)
Exotenbörsen in Österreich
VGT-AktivistInnen besuchen immer wieder Exotenbörsen um tierschutzrelevante Fakten zu sammeln. Die größten Probleme werden in dieser Fotodokumentation gezeigt.
Alle Fotos wurden bei Exotenbörsen in Österreich aufgenommen.
Offene Ausstellungsbehältnisse
Exotenbörsen allgemein
Verschiedene Tiere werden bei Börsen von unterschiedlichen AusstellerInnen
zum Verkauf angeboten. Lebewesen werden eingesperrt in Plastikbehältern
zur Schau gestellt, und niemand nimmt Rücksicht auf ihre Bedürfnisse.
Leider werden diese Börsen von sehr vielen Menschen, oft als Zeitvertreib
an Wochendenden, besucht. Die Menschenmassen, die an den Tieren
vorbeigehen und sie begaffen, sind für jedes einzelne Individuum
Stress und Unbehagen.
Wenn Menschen noch auf die Behälter mit den Fingern klopfen, damit
sich das Tier bewegt, bedeutet dies für die Tiere Angst und Schrecken.
Struktur, Rückzugsmöglichkeiten, Wasser oder Essen gibt es in
diesen kleinsten Unterkünften meist gar keine.
Für die Reptilien, Amphibien, Spinnentiere und Insekten sind solche
Börsen die reinste Qual!
Platzangebot
Die ohnehin sehr kleinen Ausstellungsboxen sind oftmals sogar nicht einmal legal. Die Anlage 5 der Tierschutz- Veranstaltungsverordnung sieht vor, dass bei Schlangen die Ausstellungsunterkünfte die Hälfte ihrer Körperlänge bertagen, bei Echesen die Schwanz- Kopf- Länge. Für alle zur Schau gestellten Tiere sind die Plastikboxen eine furchtbare Form der Unterbringung, nur für die Menschen ist so ein leichtes, die Tiere anzuschauen.
Keine Rückzugsmöglichkeiten
Für alle Tiere ist es wichtig eine Möglichkeit zu haben, wo sie sich zurückziehen können, um sich geschützt zu fühlen. Leider fehlt dies bei fast allen Plastikboxen und ist leider auch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Bei Säugetieren und Schildkröten müßten Rückzugsmöglichkeiten angeboten werden, leider wird dieser Punkt oft missachtet. Die Tiere suchen sich dann Versteckmöglichkeiten, z.B. unter dem Preisschild.
Keine Informationspflicht
Die Börsenverordnung schreibt keine Informationspflicht vor, was bei einem Verkauf von Lebewesen mit hohen Haltungsansprüchen absolut unvertretbar ist. Angaben zu Adutlgröße, Lebenserwartung, Geschlecht, Schutzstatus, Ernährung, Herkunft und viele weitere wichtige Informationen bleiben den KäuferInnen vorenthalten.
Offene Ausstellungsbehältnisse
Tiere können entweichen, da es sich hierbei aber um Tiere mit speziellen Hsaltungsbedingungen handelt, können diese Tiere nicht überleben, wenn sie nicht gefunden werden. Ein weiteres Problem ist , dass durch die offenen Behältnisse Menschen sehr leicht verleitet werden die Tiere anzugreifen. Für Reptilien, Amphibien, Spinnentiere und Insekten bedeutet jeder Kontakt mit den Menschen Stress.
Herumreichen der Tiere
Das Herumreichen der Teire bedeutet für diese einen enormen zusätzlichen Stressfaktor. Bei Reptilien und Amphibien handelt es sich nicht um Streicheltiere. Die Berührungen von Menschen sind für diese speziellen Tiere nicht angenehm. Viele Tiere zeigen auch deutliche Abwehrreaktionen. Für Amphibien stellt das Angreifen vom Menschen eine große Gefahr dar, weil so die Schutzschicht ihrer sensiblen Haut zerstört wird. Leider ist das Herumreichen von tieren häufig auf den Börsen zu beobachten.
Häutung
Wenn sich Reptilien oder Amphibien in der Häutung befinden, ist dies eine sehr sensible Zeit. Eigentlich dürfen solche Tiere nicht ausgestellt werden, trotzdem wird dies immer wieder beobachtet.
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Verletzungsgefahr
Immer wieder sieht man Plastikbehältnisse, bei denen Luftlöcher von außen nach innen gestochen wurden. Somit befinden sich schafe Plastikkanten an der Innenseite der Ausstellungsbehältnisse. Dort können sich die Tiere leicht verletzen, gerade Amphibien mit ihrer sehr sensible und empfindliche Haut können sich leicht Verletzungen zusiehen.
Stress
Für alle zum Verkauf ausgestellten Tiere bedeutet der ganze Tag Stress. Gerüche, Vibrationen, die vielen Menschen, der ungewohnte Platz, alles ist für diese Tiere mit speziellen Haltungsanforderungen unangenehm. Tiere zeigen Fluchtreaktionen oder gehen in eine Starrhaltung. Viele Tiere suchen auch nach einem Versteck, einem sicheren Platz, da dies oftmals nicht gegeben ist, suchen sie Schutz unter dem Preisschild. Jedes Klopfen an den Behältern sorgt für zusätzlichen Stress.
Transport
Die Tiere werden übreinandergestapelt in den Plastikbehältern in großen Styroporboxen transportiert. Schlangen werden in Leinensäcken gelagert. Wenn BesucherInnen sich für einen Kauf entscheiden, werden die Tiere oft in Plastiksäcken nach Hause gebracht.
Futtertiere
Viele Reptilien sind keine Vegetarier. Als Nahrung dienen Ratten, Mäuse, Heimchen oder andere tier. Mäuse und Ratten können lebend oder eingefroren gekauft werden. Heimchen gibt es in 500er- Packungen. Diese Futtertiere sind nichts wert und werden dementsprechend auch gehalten.