Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.01.2023)
Wien, am 28.01.2023Hintergrundwissen
Die Klimakrise ist nicht nur für den Tierschutz ein großes Problem. Das Artensterben und der Verlust geeigneter Lebensräume für Wildtiere ist nur die Spitze des metaphorischen Eisbergs.
Die Klimakatastrophe eskaliert ungebremst. In den letzten Jahren häufen sich die Berichte über Starkwetterereignisse und Katastrophen, die dem Klimawandel zugeordnet werden können – Waldbrände, Überflutungen, Dürren, uvm. 2022 wurde der wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen – unglaubliche 3,7°C höher als im Vergleichszeitraum 1961-1990.1 Inzwischen ist es unrealistisch geworden, dass das vom Weltklimarat beschlossene 1,5°C Ziel noch eingehalten werden kann.2 Gleichzeitig steckt die Welt in einer Energiekrise und der vielerorts angekündigte Umstieg auf erneuerbare Energien verzögert sich. Die Produktion von tierlichen Nahrungsmitteln ist – neben der Verbrennung von fossilen Brennstoffen – der Haupttreiber des bevorstehenden globalen Kollaps.
Tierprodukte als Klimakiller
Die Abholzung von Urwäldern wie dem Amazonas-Regenwald für Weide- und Anbauflächen von Futtermittel, auch für österreichische Tiere, zerstört den Lebensraum vieler Wildtiere und gleichzeitig die Lunge der Erde
als wichtige Bremse der Erderhitzung. Gülle und Düngemittel landen im Grundwasser und verschärfen die auch so schon sehr dramatische Süßwassersituation – eine der 6 von 9 planetaren Grenzen, die wir bereits überschritten haben.3 Die anderen fünf sind die Klimaerhitzung, die Belastung der Natur durch neuartige Substanzen wie Plastik und andere Chemikalien, die Phosphor- und Stickstoffbelastung der Biosphäre, die in erster Linie auf die Düngung in der Landwirtschaft zurückzuführen sind, die Versauerung der Ozeane, die Abholzung und andere Landnutzungsänderungen und das Artensterben. Zwei Drittel aller vom Menschen verbrauchten Flächen dienen nur der Herstellung von tierlichen Produkten. Dazu kommt die Zerstörung der Ozeane, als wichtigsten Stabilisatoren unseres Klimas durch die Schleppnetze der industriellen Fischerei. Die Ozeane speichern CO2 durch Wasserorganismen sowie direkt über das Wasser und fungieren dadurch als wichtigste Kohlenstoffsenke. Durch diesen Vorgang kommt es zur Versauerung der Meere, eine weitere planetare Grenze, die kurz davor steht, ebenfalls überschritten zu werden. Dies hätte massive Auswirkungen auf das Ökosystem Meer, unter anderem das Massenaussterben von marinen Lebewesen.4
Veganismus als Lösung
Die Anzahl an vegan lebenden Personen steigt auf der ganzen Welt an. Viele Menschen haben bereits erkannt, dass die industrielle Tierhaltung nicht nur eine furchtbare Tierqual, sondern auch eine Gefahr für das Überleben der menschlichen Spezies darstellt. Sich vegan zu ernähren ist heute so einfach wie noch nie. Die Auswahl an veganen Produkten in Supermärkten hat ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Auch in Restaurants wird es immer selbstverständlicher, rein pflanzliche Speisen anzubieten. Der Umstieg auf eine vegane Ernährung stellt heute keinen Verzicht mehr da. Im Gegenteil, er ist sogar ein Gewinn für die Tiere, den Planeten, die Gesundheit und das eigene Gewissen.
Die Arbeit des VGT
Seit dem Start der Klimademos im Jahr 2019 ist der VGT bei den Protesten und Demonstrationen von FridaysForFuture mit dabei. Dabei wird mit Plakaten, Schildern und Flyern darauf hingewiesen, dass Veganismus hoch wirkungsvoller Klimaschutz ist. Als Tierschutzverein ist der VGT natürlich auch eine Umweltschutzorganisation und viele VGT-Aktivist:innen sorgen sich um die Zukunft der Erde. Deswegen machen sie mit Sprüchen wie Tierschutz ist Klimaschutz
und Vegan fürs Klima
auf die Thematik aufmerksam – schließlich ist Veganismus eines der einfachsten Dinge, die jede:r Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann. Der VGT hat 2023 außerdem eine Petition ins Leben gerufen. Sie richtet sich an Umweltministerin Eleonore Gewessler und fordert sie auf, dringend Weichenstellungen zu beschließen, die zu einer raschen Reduktion der Klima schädigenden Praktiken in Österreich führen. Kernforderungen sind zum Beispiel das Ende von Tierfabriken und von Werbung für Tierprodukte, eine Ernährungs- und Agrarwende einzuläuten sowie die Herkunfts- und Haltungskennzeichnung von Lebensmitteln.
Quellen
- ZAMG: Wärmster Oktober der Messgeschichte
- World Metereological Organization: Eight warmest years on record witness upsurge in climate change impacts, 6. 11. 2022
- Stockholm Resilience Centre: Planetary Boundaries
- Deutsche Meeresstiftung: CO2 verändert die Chemie der Meere und bedroht viele Meeresbewohner