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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.01.2000)

Tiertransporte


a. Freigang für aggressiven Tiertransportfahrer,
b. Dafür wieder hohe Strafen für VGT-Tierschutzaktivisten, und:
c. Kein Minister will für konsumententäuschende Gütesiegel zuständig sein

In der Nacht vom 25. zum 26. November 99 warteten in Kirchdorf/Krems (OÖ) ab 22 Uhr 25 Aktivisten des "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) einen der vielen Schlachtschweinetransporter, die hier allwöchentlich in der Nacht zum Freitag aus dem Ausland kommend die Pyhrnstrecke auf dem Weg zum Schlachthof passieren. Diese ausländischen Schweine werden dann in "österreichisches Qualitätsfleisch" verwandelt, ohne daß das die Bauernverbände und Agrarpolitiker stören würde. Schließlich wird dieses Zeichen ja von der Wirtschaftskammer vergeben.

Um 2.30 Uhr kamen zwei Transporter aus Nürnberg, die wir vor einem Zebrastreifen im Ort stoppten. Einer der beiden Fahrer verhielt sich äußerst aggressiv und attackierte einige Aktivisten verbal und physisch. Die gegen ihn eingebrachte Anzeige wird von der Staatsanwaltschaft am 11. Jänner 2000 zurückgelegt!

Die Tierschützer hingegen werden für ihre Aufklärungsarbeit wieder einmal mit hohen Strafen eingedeckt: je S 2.000,-- wegen "ungerechtfertigter Störung der öffentlichen Ordnung durch besonders rücksichtsloses Verhalten"...! Ungerechtfertigt? Wir konnten auch diesmal wieder eine Fülle von Mängeln feststellen, denn die Mißstände waren nur allzu augenfällig:

a. Die Schweine waren eingequetscht wie Sardinen, nach unseren Zählungen 216 Tiere pro Transporter!

b. Nicht funktionierende Tränken: Die Tiere versuchten vergeblich, Wasser zu saugen.

c. Keine Futterversorgung (obwohl nach EU-Verordnung vorgeschrieben).

d. Das Lüftungssystem war nicht in Funktion.

e. Die Tiere waren übersät mit roten Striemen (vermutlich vom Hinauftreiben).

f. Überschreiten der Lenkzeit (Fahrer müssen nach spätestens 4 ½ Stunden Pause machen).

All diese Mängel interessierten die Behörden jedoch herzlich wenig. Der hinzugezogene Amtstierarzt aus Kirchdorf, fand es kaum der Mühe wert, die Tiere überhaupt zu inspizieren. Seine "Diagnose" zu all den Mißständen: "Die Tiere müssen so eng transportiert werden, damit sie während der Fahrt nicht umfallen... sonst alles in Ordnung!"

Der Dachverband der oö. Tierschutzorganisationen hat im Herbst eine Aufklärungskampagne über den irreführenden Gebrauch von Herkunfts- und Gütesiegeln gestartet durch die Schweine nach unnötig langem Transport aus Holland, Belgien und Deutschland zu "österreichischen" Fleischprodukten verarbeitet und vermarktet werden können. Drei Ministerien sind zwar mit schönklingenden Erklärungen grundsätzlich gegen diese Mißstände, streiten aber gleichzeitig darum, wer dafür eigentlich dafür zuständig sei: die Konsumentenschutzministerin, der Verkehrsminister  oder der Landwirtschaftsminister.

Eigenartig: Bei den Koalitionsverhandlungen streiten sich SPÖ und ÖVP sowie Bund und Länder um die Kompetenzen. Aber wenn es darum geht, Mißstände zu beheben, behaupten sie, die Zuständigkeit liege nicht in ihrem Bereich. Und Menschen mit Zivilcourage, die bereit sind, mitten in der Nacht die Aufgaben zu übernehmen, für die Politiker und Behörden eigentlich zuständig wären, und die sich verzweifelt bemühen, die Mißstände aufzuzeigen, werden systematisch mit exorbitant hohen Strafen geknebelt und so versucht sie mundtot zu machen!

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