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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.02.2001)

Laaben, am 20.02.2001

Zirkus macht weiter

VGT startet letzten Freikauf-Versuch für die Zirkustiere

Bei der gestrigen Versteigerung des Nationalzirkus Louis Knie waren die Mitbieter und selbsternannter "Retter " des bankrotten Zirkus, eigentlich reine Statisten. Nach den ersten beiden Geboten (Zirkusinventar und -Zelt) war nämlich eines bereits klar: Der Herr mit der Nummer 11, der sich bald als Strohmann entpuppte, überbot jedes andere Gebot. Jedenfalls ein blendendes Geschäft für die Betreiber des Zirkus Knie, die sich mit einem Schlag ihrer 40 Millionen S Schulden entledigte und nun einen "neuen" alten Nationalzirkus um knapp 3 Millionen ergattert hatte und so weiter machen kann, wie bisher. Inklusive Tierquälerei mit Wildtieren. Denn zumindest 2 Elefanten wollen sie auch in der nächsten Saison, die bereits ab 10. März starten soll, wieder "anmieten". Grund genug für den VGT, ab diesem Datum wie gewohnt gegen die tierquälerischen Zucht-, Haltungs- und Dressurbedingungen dieser Tiere in Zirkussen zu demonstrieren.

Geprellt wurden bei diesem "Deal" aber nicht nur die Tiere, sondern auch die Gläubiger, die jahrelang den schönen Reden und Lügen vertraut haben. Sie sehen jetzt von ihrem Geld bestenfalls noch 10 %. Ein von vornherein geplantes, abgekartetes Spiel? Rechtzeitige Bestechung potentieller Mitbieter, wie z.B. des dänischen Zirkus, der gestern praktisch nicht in Erscheinung trat? Die Wahrheit wird, wie so vieles beim von den meisten Medien hochgejubelten Zirkus Knie, unter den Teppich gekehrt werden.

Apropos Tiere: Diese - 4 Kamele, 8 Lamas, 4 Zebras, 5 exotische Rinder, 13 Ponies, 3 Emus, 7 Ziegen sowie 21 Pferde - wurden gestern noch nicht mitversteigert und sollen in den nächsten Tagen an den "Bestbietenden" verkauft werden. Aber auch das scheint bereits eine ausgemachte Sache zu sein. Denn laut Masseverwalter soll der Strohmann auch dafür schon den doppelten Schätzwert, also ca. 2,5 Millionen, geboten haben - wohl vorallem um uns Tierschützern erst gar keine Chance mehr zu lassen, die Tiere für Gnadenhöfe bzw. Safaripark Gänserndorf freizukaufen. Nun kann er es sich ja auch leisten, nachdem er den Rest des Zirkusses um gerade mal 2/3 des Schätzwertes bekommen hat...

Ganz geben wir aber noch nicht auf. Der Verein gegen Tierfabriken wird heute - im Namen aller beteiligten Tierschützer und Gönner - ein weiteres schriftliches, aufgebessertes Offert für alle Tiere, ausgenommen der Pferde, abgeben. Es wird etwa doppelt so hoch liegen als unser erstes Gebot vom Freitag. Vielleicht ein letzte Chance, die Tiere freizukaufen und ihnen einen wohlverdienten Lebensabend abseits von Lärm, stupiden Kreisen im staubigen Zirkuszelt, Schlägen und lebenslangem Tiertransport in engen Waggons zu gewährleisten. Spenden zum Freikauf der Tiere werden gerne entgegengenommen unter dem PSK-Konto 92.029.958, Kennwort "Knie".

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