Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.02.2005)
Wien, am 07.02.2005Tierverkaufsmarkt, Wien 14
Jeden Sonntag Früh das gleiche Szenario – Tierverkaufsmarkt mitten in Wien. In einem ehemaligen Gasthaus werden unter fürchterlichsten Bedingungen Tiere zum Verkauf angeboten – zum Diskontpreis – und dementsprechend werden sie behandelt.
In fest zusammengeschnürten Umzugskisten wird die Ware Tier angekarrt, Ziegen werden aus dem PKW-Kofferraum geholt, Kaninchen, Hunde, Katzen, Enten, Hühner und anderes Geflügel stecken zusammengepfercht ohne jeglicher Bewegungsfreiheit in Kartons. Dort müssen sie so lange ausharren, bis einer der zugeteilten Verkaufskäfige frei wird und sie dann dort als Ware ihrem traurigen Schicksal entgegensehen.
Einem Huhn gelingt beim Wechseln der Behältnisse die Flucht,
in völliger Verzweiflung versucht es sein Leben in Sicherheit
zu bringen. Doch die Macht des Feindes Mensch ist zu groß.
Ein Schrei geht durch die Menge und schon stürzen von allen
Seiten hundert Hände nach dem einen kleinen Huhn. Triumphierend
wird es in das bereitgehaltene Plastiksackerl gesteckt, fest zusammengeschnürt.
Jetzt gibt es kein Entfliehen mehr.
Es wird gefeilscht, gehandelt
und gelacht – und niemand sieht
die Angst, das pure Entsetzen in den Augen dieser Tiere.
Der VGT wurde telefonisch auf dieses schauerliche Treiben aufmerksam gemacht und bei einem Lokalaugenschein bekamen wir die erbärmlichen Zustände bestätigt.
Das neue Bundestierschutzgesetz hat zwar auch in diesem Bereich wesentliche Verbesserungen für die Tiere gebracht, doch was nützt das beste Gesetz, wenn sich niemand um dessen Umsetzung kümmert? Wir werden auf jeden Fall alles daran setzen, dass dieser Markt endgültig geschlossen wird. Entsprechende Anzeigen an die Bundespolizeidirektion, sowie die zuständige Magistratsabteilung wurden bereits von uns erstattet. Informiert wurden auch die zuständigen Amtstierärzte und der Tierschutzombudsmann Herr Mag. Gsandtner. Er hat uns bereits versprochen, dass er sich für eine schnellstmögliche Schließung dieser Verkaufsveranstaltung einsetzen wird.
Falls Sie von ähnlichen Veranstaltungen und Tierquälereien erfahren, helfen Sie bitte mit, dass die Tiere zumindest den Schutz, den das Gesetz für sie vorsieht, bekommen. Informieren Sie den zuständigen Amtstierarzt, die Tierschutzombudsschaft oder einen Tierschutzverein.