Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.03.2005)
Wien, am 15.03.200554 Demos weltweit gegen kanadisches Robbenschlachten
VGT organisiert Demo und Petitionsübergabe an kanadische Botschaft zusammen mit anderen Tierschutzvereinen
Schon 1975 hat das Massaker an den weißen Robbenbabies auf den Eisschollen in Kanada für weltweite Empörung gesorgt. Es konnte ein Ende dieser Massenabschlachtungen erreicht werden. Doch seit einigen Jahren hat das Robbenmassaker wieder begonnen. Mit der Begründung, dass die Robben den KanadierInnen die Fische wegfangen würden, stellte die kanadische Regierung mehr als 300.000 Robben zum Abschlachten frei. Am 29. März wird das Massaker losgehen. Dabei werden 95% der Robben im Alter von wenigen Wochen erschlagen. 42% der Tiere sind noch am Leben, wenn sie bereits gehäutet werden. Die Pelze der Tiere kommen in den Handel.
Aus diesem Grund versammelten sich ca. 50 TierrechtlerInnen auf Initiative vom VGT und von Sea Shepherd am 15. März um 10 Uhr am Opernring und zogen für 3 Stunden quer durch die Stadt Wien. Dabei wurde mit Megaphon und unzähligen Plakaten und Transparenten auf das unmittelbar bevorstehende Robbenmassaker aufmerksam gemacht. Um 14 Uhr überreichten der VGT-Obmann und einige andere TierschutzvertreterInnen der Botschaftsrätin in der kanadischen Botschaft eine von allen größeren Tierschutz- und Tierrechtsvereinen unterzeichnete Petition gegen das Robbenschlachten. Diese verteidigte allerdings das Massaker, weil es eine Tradition wäre, und für das Ökosystem von Vorteil. Zusätzlich behauptete sie, das Erschlagen der Robben mit Prügeln auf den Eisschollen weit draußen auf dem Meer würde streng kontrolliert und es gäbe keine Häutung noch lebender Tiere.
Der VGT-Obmann Dr. Balluch dazu: „Neben dem unbestrittenen Faktum, dass das Erschlagen von Tieren mit Prügeln in jeder Hinsicht ethisch indiskutabel ist, stellt sich die Frage, wer die 15.000 RobbenschlächterInnen eigentlich kontrollieren will. 15.000 Kontrolleure vielleicht, die mit den einzelnen SchlächterInnen mitgehen? Dieses Robbenmassaker geschieht im Niemandsland. Außer ein paar idealistischen TierrechtlerInnen, die die Grausamkeiten dokumentieren und dabei ihr Leben riskieren, ist dort niemand. Kanada muss sofort ein Verbot dieses anachronistischen Massakers erlassen!“
Gleichzeitig mit der Demo in Österreich fanden weltweit 48 solche Demonstrationen in 28 verschiedenen Ländern statt. Am Wochenende davor sind bereits 6 Kundgebungen zum Robbenschlachten in Kanada abgehalten worden. Von den also insgesamt 54 Demos waren 18 in den USA, 6 in Kanada und 19 in Europa, aber auch 1 in der Türkei, 1 in Israel, 7 in Südamerika und 2 in Australien. Im Vorfeld dieses Aktionstages hatte die kanadische Regierung ihre BürgerInnen vor den verschiedenen Demonstrationen weltweit gewarnt.