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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (26.04.2005)

Wien, am 26.04.2005

Grausame Tierversuche an Graugänsen verhindert

Nach 3 ½ stündiger Besetzung des Operationssaals durch VGT-AktivistInnen ging das Operationsteam unverrichteter Dinge nach Hause

An der Forschungsstelle in Grünau in OÖ sollten Telemetriegeräte in die Bauchhöhle von 26 Graugänsen einoperiert werden, um ihren Herzschlag und ihre Körpertemperatur zu messen. Der Antrag für diese Tierversuche wurde bereits 2003 gestellt, aber in mehreren Gutachten von der zuständigen Bewilligungskommission abgelehnt, weil er zu belastend für die Tiere ist. Dennoch bewilligte Sektionschef vom Wissenschaftsministerium am 16. April plötzlich doch die Versuche. Am 26. April sollten die Operationen an den ersten 5 Graugänsen in einem provisorisch eingerichteten Operationssaal beginnen. 

Um etwa 8 Uhr früh betraten 15 VGT-AktivistInnen die Forschungsstelle und besetzten gewaltfrei den Operationssaal. Das Operationsteam, das kurz darauf eintraf, konnte daher nicht mit den Tierversuchen beginnen. Nach langen Diskussionen mit der Polizei und dem Versuchsleiter, sowie einer Reihe weiterer Angestellter des Instituts, wurde die Besetzung nach 3 ½ Stunden freiwillig und einvernehmlich beendet. Das Operationsteam war bereits unverrichteter Dinge wieder Richtung Wien abgefahren. Damit konnte der Tierversuch für diesen Tag jedenfalls verhindert werden.

Beim Kirchenwirt in Grünau diskutierten anschließend der Versuchsleiter und die BesetzerInnen über die Rechtfertigung dieser Versuchsreihe. Für diesen wäre die gesamte bisherige Verhaltenserforschung der Graugänse irrelevant, wenn er nicht jetzt auch den Herzschlag und die Körpertemperatur der Tiere beim Paarungsverhalten bestimmen könne. Für ihn ist das der letzte Stein in der Kuppel seiner wissenschaftlichen Forschung, ohne den die Kuppel nicht vollständig wäre. Dagegen argumentierte der VGT-Obmann Dr. Balluch, dass dieser invasive Eingriff in die körperliche Integrität der Gänse mit seinen möglichen Langzeitfolgen nicht durch das bloße Interesse am Herzschlag der Tiere bei der Paarung gerechtfertigt sein kann. Verhaltensforschung kann nur dann eine Berechtigung haben, wenn sie mit Respekt vor der Würde und dem Wohlbefinden jedes einzelnen individuellen Tiers erfolgt. Und das ist in diesem Fall mit Sicherheit nicht gegeben.

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