Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.12.2015)
Wien, am 02.12.2015Einladung Tierversuchsaktion: Krampus ermahnt Wissenschaftsminister
AktivistInnen des VGT stellen vor dem Wissenschaftsministerium einen Besuch des Krampus bei Minister Mitterlehner nach. Am Freitag dem 4. Dezember werden AktivistInnen des VGT als Versuchstiere verkleidet von 10:30 bis etwa 11:30 in einer Mahnwache an die Opfer sinnloser Tierversuche erinnern. Während sie Schilder mit traurigen Fakten bzw. verzweifelten Appellen hoch halten, kommt ihnen der Krampus zur Hilfe.
Bis Ende 2015 muss Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner den finalen Kriterienkatalog für die ethische Überprüfung von Tierversuchsanträgen als Verordnung beschlossen haben. Das Ministerium hatte daher drei Jahre lang ein Team von WissenschaftlerInnen vom Messerli-Forschungsinstitut damit beauftragt einen entsprechenden Fragenkatalog zu entwickeln. In Abstimmung mit Wissenschaft, Verwaltung und Tierschutz erarbeitete dieses ExpertInnenteam einen Fragenkatalog, der 100 Fragen umfasst. Er wiegt unabhängig von subjektiven Meinungen der Prüfenden Personen anhand eines numerischen Systems Zweck, Ausmaß des verursachten Tierleids und Erfolgswahrscheinlichkeit von Tierversuchsanträgen gegen einander ab.
Leider hat das Ministerium dann aber statt diesem gut ausgereiften Kriterienkatalog im Oktober eine völlig andere minimalistische Alternative zur Begutachtung veröffentlicht. VertreterInnen aus der Tierversuchsindustrie lobten diesen Vorschlag als große Errungenschaft. Aus kritischen Wissenschafts- und Tierschutzkreisen wurde er allerdings als herber Rückschlag aufgenommen. In der Praxis könnten damit unmöglich Tierversuchsanträge aus ethischen Gründen abgelehnt werden. Mehrere Stellungnahmen stellen fest, dass der Verordnungsentwurf weder mit der EU-Vorgabe noch mit dem österreichischen Tierschutzgesetz vereinbar wäre. Nach Einreichung von hunderten vielfach sehr kritischen Stellungnahmen ist die Begutachtungsfrist zu Ende und der Minister muss unter Berücksichtigung der vielen Rückmeldungen eine tatsächlich umzusetzende Verordnung beschließen.
Franz Gratzer vom Verein Gegen Tierfabriken merkt dazu an: Wir ÖsterreicherInnen können nur noch jetzt im Dezember Minister Reinhold Mitterlehner deutlich klar machen, was wir wollen: Eine Verordnung, die es tatsächlich erlaubt, dass Tierversuchsanträge aus objektiv erhobenen ethischen Erwägungen abgelehnt werden können.
Diesen mehrheitlichen Wunsch belegt auch eine repräsentative IFES-Umfrage aus dem Jahr 2012 sehr deutlich.
Der VGT wird in den nächsten Wochen verstärkt versuchen möglichst viele Menschen zu motivieren dem Minister ihre Meinung mitzuteilen. Es werden Postkarten mit vor-ausgefüllten Texten verteilt, die nur noch unterschrieben und frankiert abgesendet werden müssen. Menschen, die lieber elektronisch kommunizieren, finden unter vgt.at/tierversuche einen Textvorschlag und Kontaktinformationen.
Aktivist Gratzer abschließend: Machen wir den unzähligen betroffenen Tieren ein Weihnachtsgeschenk: Treten wir dafür ein, dass sie künftig wenigstens nicht mehr in unethischen Tierversuchen leiden und sterben müssen!
Eckdaten
- Datum
- Freitag, 4. Dezember
- Zeit
- 10:30-11:30 Uhr
- Ort
- Wissenschaftsministerium, Stubentor 1, 1010 Wien