Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (26.01.2016)
Güssing, am 26.01.2016Erster Prozesstag Mensdorff-Pouilly gegen Balluch am Bezirksgericht Güssing
Betreten einer Forststraße sei Besitzstörung, 7 ZeugInnen aufgeboten; 100 TierschützerInnen auf Demo zum Jägerball vor Wiener Hofburg fordern Gatterjagdverbot
Es geht um die Gatterjagd. Es geht um die Frage, ob das Hetzen in einem Gatter gefangen gehaltener Tiere für eine Treibjagd Tierquälerei ist und verboten gehört. Eine Mehrheit von 70 % in Österreich wünscht sich dieses Verbot, doch eine Minderheit von GatterbetreiberInnen, wie Alfons Mensdorff-Pouilly, versucht durch Zivilklagen ihre KritikerInnen mundtot zu machen und so jede Änderung zu verhindern. Heute fand der erste Prozesstag in der Klage von Alfons Mensdorff-Pouilly gegen den VGT-Obmann Martin Balluch am Bezirksgericht Güssing statt. Es gehe nicht um das Betreten eines Jagdgebietes, wurde dabei deutlich, sondern um das Betreten einer Forststraße abseits der Jagd. Damit sei der ruhige Besitz des Jagdherren und Waffenlobbyisten Mensdorff-Pouilly gestört worden und das solle in Zukunft unterlassen werden müssen. Für sein Vorbringen hat der Luisinger Gatterjäger 7 ZeugInnen genannt. Am 24. Februar werden diese ab 10 Uhr im Bezirksgericht Güssing gehört.
Gestern abend ging es dagegen vor der Wiener Hofburg hoch her. Der 95. Jägerball wurde von einer Demo das 34. Jahr in Folge begrüßt. Und diesmal ging es um die Gatterjagd, die 100 TierschützerInnen forderten ein Verbot. Die Politprominenz stimmte zu, es fand sich niemand, der die Gatterjagd verteidigt hätte. Auch viele der Ballgäste solidarisierten sich mit den Forderungen des VGT und jener Vereine, wie Robin Hood, RespekTiere und ANRIAC, die sich dem Demoaufruf angeschlossen hatten.
VGT-Obmann Martin Balluch: „Alle sind gegen die Gatterjagd, wenn man sie fragt. Warum gibt es dieses hirn- und herzlose Spektakel dann noch? Weil es von der kleinen Minderheit der Reichen und Mächtigen betrieben wird. Das sind genau jene Personen, die statt zu verhandeln zu großen Klagen greifen, um sich der Kritik zu entziehen. Doch Mensdorff-Pouilly wird sich täuschen, wenn er glaubt, dass damit die Diskussion über ein Verbot der Gatterjagd beendet wird. Jetzt legen wir erst so richtig los!“