Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.08.2017)
Wien, am 02.08.2017Welterschöpfungstag 2017
Heuer reichen die erneuerbaren Ressourcen der Erde bis 2. August. Für den Rest des Jahres zerstören wir die Substanz unseres Planeten.
Der Welterschöpfungstag (engl. World Overshoot Day) markiert den Tag im Jahr ab dem der weltweite Verbrauch von Ressourcen der Erde jene Menge übersteigt, die unser Planet in einem Jahr erneuern kann. Die Plattform Footprint bietet an diesem traurigen Datum reichhaltige Detailinformationen und gibt praktische Tipps. Es gibt auf ihrer Webseite auch einen interaktiven Test zur Ermittlung des persönlichen Fußabdrucks, dem individuelle Tipps entsprechend dem eigenen Ergebnis angeschlossen sind.
In Geldlogik ausgedrückt bedienen wir uns ab diesem Zeitpunkt also nicht mehr an den Zinsen, sondern bauen das Grundkapital ab. Je weniger Grundkapital wir haben, umso weniger Zinsen können wir erwarten. Es ist also verheerend jährlich weiteres Grundkapital abzubauen weil uns das in Zukunft immer schneller immer ärmer macht.
Obwohl unsere Geldwirtschaft ein selbst geschaffenes System ist, bei dem wir die Spielregeln beliebig ändern können, haben Wirtschaftskrisen verheerende reale Auswirkungen. Doch anders als die Geldmenge können wir die Ressourcen unserer Erde nicht beliebig vermehren. Wenn sie einmal aufgebraucht sind, ist es nur unter großen Entbehrungen und Opfern möglich sie wieder langsam aufzubauen. Weil die Erde ein komplexes Wechselwirkungsgefüge ist, kommen dabei auch schwer durchschaubare Abhängigkeiten ins Spiel, die es in vielen Fällen kaum möglich machen einmal verlorene Ressourcen wieder aufzubauen.
Vor allem in reichen, untypisch fruchtbaren Ländern wie Österreich werden die Effekte unserer eigenen Verschwendung erst sehr spät spürbar. Wir verursachen mit unserer sinnlosen Verschwendungssucht zuerst Katastrophen in klimatisch weniger begünstigten Gebieten. Mit dem Effekt, dass die Not dort wächst und immer mehr Menschen keinen anderen Ausweg sehen als in wohlhabendere Länder wie Österreich zu flüchten.
Wir können auf längere Sicht die Erde nicht ungestraft ausbeuten. Nur wenn wir achtsam agieren noch bevor uns allzu unangenehme Umstände zu einer Änderung zwingen haben wir die Chance die schlimmsten Effekte unserer Maßlosigkeit abzuwenden. Wenn wir warten bis wir spüren, wovor wir seit vielen Jahren gewarnt werden, kommen wir nicht so glimpflich davon.
Der wahrscheinlich größte Faktor unseres Ressourcenverbrauches ist unsere tägliche Ernährung. Tierprodukte wie Kuhmilch, Eier und Fleisch verbrauchen durch die Verlängerung der Nahrungskette nicht nur ein Vielfaches der Ressourcen von Pflanzlichen Lebensmitteln, sondern sie bedingen auch eine wahnwitzige Umweltverschmutzung, die unsere Ökosysteme zusätzlich belasten. Das Projekt Futurefood hat wissenschaftliche Fakten dazu gesammelt. Es ist zweifellos begrüßenswert weniger zu fliegen, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu bevorzugen, allgemein Energien zu sparen und darauf zu achten wenig Abfall zu machen. Viele diesbezügliche Maßnahmen sind allerdings recht aufwändig und haben trotzdem einen vergleichsweise kleinen Effekt. Wer tierliche Lebensmittel durch pflanzliche ersetzt, kann allein dadurch täglich auf sehr unkomplizierte Weise einen entscheidenden Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft leisten.
Bemühen wir uns gemeinsam darum den Welterschöpfungstag jedes Jahr etwas nach hinten zu verschieben (anstatt wie in den vergangenen Jahren immer weiter nach vorne) damit wir möglichst bald das Ziel eines tatsächlich zukunftsfähigen Lebensstils erreichen!
Mehr Infos dazu gibt‘s unter: footprint.at