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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.12.2022)

Wien, am 02.12.2022

VGT-Waldkauf: aktiver Schutz für Spechte

Diese gefiederten Waldbewohner benötigen unbedingt viel Totholz, um ihre Brutnester anzulegen – wovon auch viele andere Tierarten profitieren

Das Trommeln des Spechts ist für viele Menschen ein unverwechselbares Geräusch, das mit dem Wald in Verbindung gebracht wird. Neben dem Wohnungsbau dient das Hacken an Bäumen der Nahrungssuche. Ameisen und vor allem holzbewohnende Käfer gehören zur Leibspeise dieser Tiere. Der VGT möchte Wald kaufen und außer Nutzung stellen. Das Ende der forstlichen Nutzung ist ein wesentlicher Teil davon, das auch aktiven Tierschutz bedeutet. Spechte gehören nämlich zu den gefährdeten waldbewohnenden Arten und verantwortlich dafür ist die Forstwirtschaft. Alle Spechtarten benötigen absterbende bzw. tote Bäume. Kurze Umtriebszeiten, sowie das konsequente Entfernen abgestorbener Bäume, führen zum Lebensraumverlust. Expert:innen fordern für Spechte pro 100 ha Wald mindestens 10 Altholzinseln, die insgesamt etwa 5 ha ausmachen sollen. Das Belassen von einzelnen absterbenden Bäumen – sowohl im Laub- als auch im Nadelwald – ist ebenfalls eine effektive Methode für den Spechtschutz. Höhlenbäume sollten ohnehin nicht geerntet werden. Auch müssen Störungen, wie Schlägerungen über mehrere Tage, während der Brutzeit von April bis Juni vermieden werden. Da Spechte die Baumeister des Waldes sind, profitieren von ihrem Schutz nicht nur die geschickten Vögel selbst, sondern eine ganze Reihe von anderen Tierarten – vom Waldkauz bis zum Siebenschläfer.

Es ist ein vertrautes Bild im Wald: Ein Specht hüpft auf einem Baumstamm herum und setzt seinen Schnabel als Werkzeug ein. Es waren aber einige evolutionäre Anpassungen nötig, um es Spechten überhaupt zu ermöglichen, diese Nahrungsquelle zu erschließen, die anderen Vögeln verborgen bleibt. Die Wendezehe an den Füssen und der Stützschwanz mit verstärkten Federkielen erlauben es den Spechten, sich auch an senkrechten Stämmen festzuhalten und sich rasch und geschickt fortzubewegen. Der starke Schnabel ist vielseitig einsetzbar. Er wird zur Nahrungssuche verwendet, dient aber auch mittels rhythmischen Trommelns zur Reviermarkierung. Mit gezieltem Hacken baut der Specht seine Wohnhöhle. Spechte sind die Baumeister im Wald. Eine Vielzahl von anderen Tieren, von der Hummel über den Siebenschläfer bis zum Baummarder, mieten sich in verlassenen Spechthöhlen ein.

Der Bauplan des Spechtkopfs ist an seine Lebensweise angepasst. Spechte hacken 20 Mal pro Sekunde derart schnell auf den Baum, dass der Aufprall einem Zusammenstoß mit 25 km/h mit einer Wand entspricht. Andere Vogelarten würden dabei starke Kopfschmerzen bekommen. Nicht so der Specht, der diese Stoßenergie mit seinen Schädelmuskeln absorbiert und dem das Gehirn mit wenig Gehirnflüssigkeit starr im Schädel sitzt, sodass es nicht gegen die Schädeldecke schleudert. Ebenso bemerkenswert ist die Zunge: Spechte können sie weit aus dem Schnabel hervor in Ritzen und Löcher strecken. Mit der klebrigen und mit Borsten besetzten Spitze klauben sie im Holz verborgene Insektenlarven heraus.

Von Seiten der meisten Forstleute kommt den Spechten viel Sympathie entgegen, da sie als Bekämpfer von Borkenkäfern wie Buchdrucker und Kupferstecher gelten. Aber nicht auf jede heimische Spechtart trifft das zu. So gibt es Arten, die nur in Laubmischwäldern leben, wie etwa der Grauspecht. Der Grünspecht wiederum bevorzugt Obstgärten und Hecken, seine Hauptnahrung sind, neben Ameisen, wiesenbewohnende Insekten. Der Buntspecht lebt zwar auch in Nadelwäldern, er ist aber ein Generalist und neben Borkenkäfern isst er auch Spinnen, Nüsse und sogar Jungvögel.

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