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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.03.2023)

Wien, am 08.03.2023

Die Fische, die Bäume fällen

Ihre Spuren sind leicht erkennbar und verraten ihre Anwesenheit: überall entlang des Ufers stehen angenagte Stämme von Erle, Pappel und Weide. Für den Naturschutz ist die Wiederansiedlung von Bibern eine Erfolgsgeschichte.

Für lange Zeit galten Biber in weiten Teilen Europas als ausgestorben. Der Grund für ihre Ausrottung lag in einer massiven Bejagung, welche die Bestände komplett zusammenbrechen ließ. Denn im Mittelalter waren Biber ein fixer Bestandteil der Küche: damals gab es noch viel häufiger kirchliche Feiertage, an denen der Verzehr von Fleisch untersagt war – und die mittelalterlichen Zeitgenoss:innen nahmen diese Verbote sehr ernst. Da Biber aber im Wasser leben, wurden sie den Fischen zugerechnet und durften deswegen auch an Fastentagen verzehrt werden. Ende des 17. Jahrhunderts verschwanden Biber von der Bildfläche. In Österreich wurden 1976 in den Donauauen Biber wieder angesiedelt. Aufgrund des strengen Schutzes entwickelte sich der Bestand gut. Denn auch in anderen europäischen Ländern wurden ähnliche Wiederansiedlungsprojekte durchgeführt. Der europäische Biberbestand wird derzeit auf 700.000 bis 800.000 Tiere geschätzt.

Größtes europäisches Nagetier

Die nacht- und dämmerungsaktiven Biber können bis zu 1,3 Meter lang, in Einzelfällen über 30 Kilogramm schwer und zwischen 12 und 14 Jahre alt werden. Biber leben entlang von Gewässern und ernähren sich von Pflanzen und Früchten. Während im Winter meist die Rinde von Bäumen und Sträuchern auf dem Speiseplan steht, sind es im Sommer vor allem Gräser, Kräuter, Wasserpflanzen, Blätter und Gehölztriebe. Sie leben in Revieren, die sich bis zu über 7 km² erstrecken. Dort bauen sie Dämme und Biberburgen, die die Gewässerläufe ganz erheblich verändern können. Sogenannte Biberseen sind nur ein Beispiel, wie sie ihren Lebensraum aktiv gestalten. Biber sind territoriale Tiere, die im Familienverbund leben. Pro Jahr kommen ein bis drei Junge zur Welt, die zwei Jahre bei den Familien leben, bevor sie sich ein eigenes Revier suchen. Biber sind im Anhang IV der FFH-Richtlinie als streng geschützte Tiere aufgeführt. Für Österreich wird der Bestand auf 3.000 Individuen geschätzt, für Bayern auf etwa 12.000 Tiere.

Baumeister:innen und Gestalter:innen von Lebensraum

Biber sind an das Leben im Wasser angepasst. Ihre Burgen sind so angelegt, dass der Eingang nur über das Wasser erreichbar ist, damit die Jungtiere vor beutegreifenden Tieren geschützt sind. In Gewässern, wo der Wasserstand zu niedrig ist oder stark schwankt, bauen Biber Dämme. Bäume werden von Bibern nicht nur zum Dammbau gefällt, sondern auch damit sie an die dünnen und saftigen Rindenstücke in den Baumkronen kommen. Der gefällte Baum wird dann ins Wasser gezogen. Dort nagen Biber die Rinde von Jungtrieben und Hauptästen ab.

Der Biberdamm verbessert zwar die Wasserqualität und Strukturvielfalt eines Gewässers, zudem kann er bei Hochwasserspitzen als Puffer dienen, es gibt aber auch Schattenseiten: Durch die verminderte Strömung kann das Gewässer verschlammen. Angrenzende Wiesen und Ackerflächen werden ebenfalls überschwemmt. Dauert die Überschwemmung mehrere Wochen an, so sind die Kulturen vernichtet. Und Biber verzehren auch gerne Feldfrüchte: Mais – der auch zum Dammbau verwendet wird – steht ebenso auf ihrem Speisezettel wie Zuckerrüben, Raps, Sonnenblumen und diverse Getreidesorten. Aus diesem Grund wird der Ruf nach dem Abschuss von Bibern vor allem von Seiten der Landwirtschaftslobby immer lauter und in manchen Regionen wurde dieser leider auch schon durchgeführt.

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