Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23.04.2006)
Wien, am 23.04.2006Schweinekadaver in Misthaufen entdeckt
NÖ Seuchenvorsorgeabgabe: Auch VegetarierInnen werden für die Auswirkungen der Intensivtierhaltung zur Kasse gebeten
Eine entsetzliche Entdeckung machte eine unserer Mitarbeiterinnen bei einem Spaziergang in der Nähe von Böheimkirchen, NÖ. Direkt neben dem Wanderweg schaute aus einem großen Misthaufen ein schon angefressener Schweinekopf heraus. Offensichtlich wurde dieses vorzeitig gestorbene Tier einfach mit dem Mist entsorgt. Etwa 15 % der insgesamt ca. 3,5 Millionen dewrzeit in Österreich lebenden Schweine erreichen nie das vorgesehene Schlachtgewicht und sterben vorher an Krankheiten oder an den schier unerträglichen Qualen ihres monotonen völlig trostlosen Lebens, das die Massentierhaltung mit sich bringt. Dass dieses Schwein aus einem österreichischen Tierhaltungsbetrieb stammt, belegte die Ohrenmarke, die noch gut lesbar war.
In NÖ werden zur Zeit die Bescheide für die Seuchenvorsorgeabgabe verschickt. Dieses zusätzlich eingenommene Geld soll für die steigenden Transport- und Behandlungskosten bei der Entsorgung von Tieren, die Umsetzung einer neuen EU-Hygieneverordnung und für lückenlose BSE-Tests verwendet werden. Der VGT kritisiert an dieser Abgabe, dass auch VegetarierInnen und VeganerInnen, die sich ja gegen die Nutztierhaltung aussprechen und das durch ihr Kaufverhalten unterstreichen, ebenfalls diese Zahlung leisten müssen. Die Seuchenvorsorgeabgabe widerspricht damit eindeutig dem Verursacherprinzip, weil auch Menschen die der Intensivtierhaltung durch ihr Konsumverhalten eine klare Absage erteilen und damit keine Gefährung von Menschen durch Tierseuchen verursachen, zur Kasse gebeten werden.
Wir haben bei der Polizeistelle Böheimkirchen Anzeige erstattet. Die Polizei war auch vor Ort. Ob Anzeige gegen die BesitzerInnen erstattet wird, hat aber der zuständige Amtstierarzt zu entscheiden. Wir werden der Sache nachgehen.