Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.02.2015)
Wien, am 04.02.2015Buttersäureattentäter gegen VGT nun in Frankfurt in geschlossene Anstalt eingewiesen
Nach 4 Angriffen auf friedliche Tierschutzdemos in Österreich und eine in Berlin spritzte er die Säure auch auf die österr. Grüne EU-Abgeordnete und dann in Frankfurt auf die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben
In Deutschland gehen die Uhren anders. Während jener Ungar, der in Österreich viermal mit Buttersäure und Elektroschockern TierschützerInnen des VGT angegriffen hatte und dafür von psychiatrischen GutachterInnen lediglich bescheinigt bekam, er sei nicht schuldfähig aber gleichzeitig zeige er keine erhöhte Gewaltbereitschaft, und deshalb frei ging, schickte ihn das Frankfurter Landesgericht wegen einer ähnlichen Aktion in die geschlossene Anstalt. Zwar wurde er auch dort für nicht schuldfähig, aber dennoch für gefährlich eingestuft.
Nachdem Zoltan L. im Sommer 2008 aus Ungarn nach Österreich gekommen war, beging er hier zwischen Juli 2008 und Mai 2009 in mindestens 53 Fällen Sachbeschädigungen zum Gesamtwert von mehr als € 81.000. Diese Anschläge richteten sich gegen homosexuelle Privatpersonen, Sexshops, Tätowierungsläden und Hanfzubehörgeschäfte, und wurden durch die Beschädigung von Auslagenscheiben mittels Einschlagen oder Verätzen, sowie durch das Verkleben von Türschlössern, das Aufstechen von Autoreifen und das Verätzen von Autolacken verursacht. Als er gefasst wurde, gab es ein psychiatrisches Gerichtsgutachten, das ihn für ungefährlich erklärte. Er ging frei, ohne auch nur den geringsten Schadenersatz bezahlen zu müssen.
Er blieb in Wien und arbeitete als Fiakerfahrer. Als nächste Opfer suchte er sich die TierschützerInnen aus. Bei insgesamt vier Angriffen gegen VGT-AktivistInnen und einem in Deutschland bei einer Anti-Pelz Aktion spritzte er mit Buttersäure und verletzte den VGT-Obmann und andere Personen mit einem verbotenen Elektroschocker. Im April 2014 wurden wieder alle Verfahren eingestellt und er ging frei. Daraufhin attackierte er die neu gewählte, Grüne EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek auf der Regenbogenparade. Wiederum geschah ihm nichts. Im Juni 2014 schließlich spritzte er Buttersäure auf die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben in Frankfurt. Dort brachte man den Mann vor Gericht und schickte ihn auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Anstalt. Ein Gerichtsgutachter hatte beim Prozess gestern in 90 Minuten ausgeführt, dass dieser Schritt zum Schutz der Allgemeinheit notwendig sei.