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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.10.2018)

Wien, am 19.10.2018

Petition gegen eine Maulkorb- und Leinenpflicht für sogenannte „Listenhunde“

VGT ist überzeugt: eine gesetzlich verankerte Zwangsmaßnahme würde die Situation nur verschlimmern

Tragischer Weise hat eine angetrunkene Spaziergängerin die Leine ihres Rottweilers fallen gelassen und dieser biss daraufhin ein Kind tot. Unser Mitgefühl gilt der Familie dieses unschuldigen Opfers. Und dennoch darf deshalb nicht quasi als Strafsanktion mit einem Schnellschuss, wie von Wiens Stadträtin Ulli Sima, gleich eine Maulkorb- und Leinenpflicht für alle Hunde gewisser Rassen folgen. Erstens ist allgemein anerkannt, dass derartige Rasselisten nicht dem Stand der Wissenschaft entsprechen. Und zweitens werden laut Statistik nur 0,5 % der Hunde verhaltensauffällig, 99,5 % beißen niemanden. Und wenn gebissen wird, dann mehrheitlich im eigenen familiären Umfeld, und nicht beim Spaziergang im Park. Im eigenen Zuhause gilt die Maulkorb- und Leinenpflicht aber gar nicht. Daher würde eine solche Gesetzesverschärfung zu mehr statt weniger Bissverletzungen führen, weil Hunde, die nur in winzigen Hundezonen Auslauf haben, neurotisch werden können. Abgesehen davon ist die Folge solcher Verbote, dass Halter_innen vermehrt ihre Hunde der Rasselisten im Tierheim abgeben.

Daher fordern die Unterzeichner_innen dieser Petition, dass es keine kombinierte Maulkorb- und Leinenpflicht für Listenhunde geben soll: Zur Petition

VGT-Obmann Martin Balluch lebt seit 35 Jahren mit Hunden zusammen: Man darf keinesfalls aus einem zweifellos sehr tragischen Einzelfall schließen, dass wir in Österreich von caniden Kampfmaschinen umgeben sind, die uns alle bedrohen. Selbst bei der Leinenpflicht sind wir in Österreich schon preussischer als die Preussen: in München gibt es keine. Und in Prag gehen dreiviertel aller Hunde ohne Leine. Und trotzdem wird dort nicht mehr gebissen als in Wien. In anderen Ländern begegnen einem Streunerhunde, in Moskau sogar in der U-Bahn – nicht nur ohne Leine und Beißkorb, sondern sogar ohne menschliche Begleitung. Und trotzdem lässt man die Kinder dort auf die Straße, ohne dass sie laufend massakriert werden. Mit diesen ständigen Einschränkungen des Zusammenlebens mit Hunden in Wien wird nur der Hundehass einer leider recht großen Minderheit in der Bevölkerung gefüttert. Progressiv wäre es, statt mit Verboten mit Aufklärung über Hundeverhalten und den Umgang mit Hunden das friedliche Zusammenleben zu verbessern.

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