

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.09.2022)
Salzburg, am 15.09.2022Fiaker: Lebensgefahr für Mensch und Pferd in der Salzburger Altstadt
Dass Fiakerpferde in Salzburg während ihres Arbeitseinsatzes in der Stadt leiden, zeigen Dokumentationen des VGT bereits sehr deutlich. Wie neues Videomaterial des VGT nun beweist, birgt der Einsatz von Pferden in der Stadt viele Gefahren für Mensch und Tier.
Reißen am Zügel, ein Schlag ins Gesicht und unnötige Peitschenhiebe sind nur einige der Qualen, denen Fiakerpferde in Salzburg ausgeliefert sind. Pferde sind Fluchttiere, die in einer modernen Stadt großem Stress ausgesetzt sind. Diese Tiere in eine belebte Altstadt zu bringen und durch enge Gassen zu manövrieren, ist wie eine tickende Zeitbombe. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder etwas passiert.
Am Alten Markt, in der Churfürststraße und der Sigmund-Haffner-Gasse fahren die Gespanne mitten durch Menschenmassen, während sich Radfahrende vorbeischlängeln und Hunde an der Leine geführt werden. In der Sigmund-Haffner-Gasse ist es zuweilen sogar so eng, dass die Kutschen gerade so zwischen einem Café und Fahrradständern durchpassen. Sollte sich ein Pferd erschrecken und durchgehen, kann man sich vorstellen, was Schlimmes passieren würde.
Es wurde auch dokumentiert, dass Pferde am glatten Pflaster und auf Kanaldeckeln in diesen Gassen ausrutschen, teilweise stark. Die Pferde können dabei sich selbst und auch Menschen verletzen, sollten sie stürzen oder in Panik geraten. Zudem wurde dokumentiert, dass Fiaker beispielsweise in der Kaigasse im schnellen Trab unterwegs sind. Was in einer Fußgängerzone, in der Menschen auf der Straße spazieren, potentiell lebensgefährlich ist.
Irritierend sind auch jene Aufnahmen, in denen zu sehen ist, wie eine Fiakerfahrerin in der belebten Fußgängerzone lange Zeit auf ihr Handy blickt, während sie eine Familie mit Kindern in der Kutsche mitführt. Dass es für das Hantieren mit dem Handy oder gar Telefonieren während der Kutschfahrt noch kein explizites Verbot gibt, ist mehr als fahrlässig.
Georg Prinz vom VGT fordert: Muss wieder erst etwas passieren, bevor die Stadt einsieht, dass es so nicht weitergehen kann? Die Pferde leiden und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Unfall kommt und auch Menschen zu Schaden kommen. Pferde sind sensible Fluchttiere, die nicht in eine moderne Stadt gehören. Überall lauern Gefahrenquellen, die durch riskikobehaftetes Verhalten seitens der Fiaker noch gefährlicher werden. Der Magistrat der Stadt Salzburg muss endlich handeln und so Schlimmeres verhindern. Die Verträge dürfen im Mai 2023 nicht weiter verlängert werden! Es muss endlich ein Umstieg auf tierfreundliche Alternativen erfolgen.
Eine Petition für ein Verbot der Fiaker in Salzburg haben bereits mehr als 20.000 Menschen unterzeichnet.