Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.10.2012)
Wien, am 16.10.2012EINLADUNG: VGT präsentiert tote Versuchstiere aus Tierversuchslabors in NÖ
Alle 3 Minuten stirbt ein Tier im Tierversuch in Österreich; gerade in NÖ gibt es zahlreiche Tierversuchslabors z.B. in Himberg, Orth/Donau und Seibersdorf
WANN: Mittwoch, 17. Oktober von 9:30 – 10 Uhr
WO: 3100 St.Pölten, Riemerplatz
WAS: 40 VGT-AktivistInnen präsentieren tote Nagetiere und Kaninchen, die in österreichischen Tierversuchslabors missbraucht worden sind
Die Reform des Tierversuchsgesetzes müsste nach EU-Vorgaben bis 10. November über die Bühne gegangen sein. Doch die Verhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP im Wissenschaftsministerium wurden abgebrochen, erst am 22. November tagt der Wissenschaftsausschuss das nächste Mal. Streitpunkt der Verhandlungen sind strenge Kontrollen, die von Tierschutzseite und SPÖ gefordert werden, um das bestehende Vollzugsdefizit im Tierversuchsbereich zu bekämpfen. Die Pharmalobby, die diese Forderung als "unnötige bürokratische Hürde" bezeichnet, will zusammen mit der ÖVP strenge Kontrollen verhindern. Deshalb präsentiert der VGT am 17. Oktober in Niederösterreich Nagetiere und Kaninchen, die in österreichischen Tierversuchslabors in Tierversuchen missbraucht wurden, um auf die Notwendigkeit von strengen Kontrollen hinzuweisen.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: "Unnötige Tierversuche können nur dann ausgesondert und verboten werden, wenn es strenge Kontrollen gibt. Doch die Pharmalobby weiß genau, warum sie strenge Kontrollen verhindern will. Momentan werden ausnahmslos alle beantragten Tierversuche genehmigt, nur 2% der Labors pro Jahr kontrolliert, Beanstandungen nach dem Tierversuchsgesetz nicht verfolgt. Wir fordern ein Ende der Narrenfreiheit im Tierversuchsbereich. Eine objektive Schaden-Nutzen Abwägung für jeden Versuch mittels Kriterienkatalog, Veröffentlichung der Versuchsabläufe, rückblickende Bewertung und Oberkontrolle durch eine Versuchstier-Ombudsschaft würden dem endlich einen Riegel vorschieben. 80% der Menschen unterstützen laut einer aktuellen Umfrage diese Tierschutzforderungen. Wir rufen daher das Wissenschaftsministerium dazu auf, der Mehrheitsmeinung entsprechend strenge Kontrollen von Tierversuchen zuzulassen.