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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.05.2022)

Der Wolf – Auswirkungen seiner Rückkehr

Der Wolf kehrt nach Österreich zurück. Dies hat Auswirkungen auf viele Lebensbereiche.

Herdenschutz

Eine Auswirkung der Rückkehr des Wolfes ist die Notwendigkeit des Herdenschutzes. Auf den allermeisten Almen Österreichs werden Kühe gehalten, bei denen es keine Wolfsrisse gibt. Im Moment wird die Ankunft des Wolfes hierzulande aber von den Schafhalter:innen ignoriert. Offenbar nimmt man Wolfsrisse in Kauf, um sich über den Wolf beschweren zu können. Dennoch sind die Fakten momentan:

• Der Mensch tötet 90.000 Schafe pro Jahr.

• Unwetter sind für 8.000 getötete Schafe pro Jahr verantwortlich.

• Der Wolf reißt etwa 100 Schafe pro Jahr.

Effektiver Herdenschutz

Kühe und Pferde sind wehrhaft genug, um sich selbst vor dem Wolf zu schützen. In Österreich ist das spätestens durch die zahlreichen Angriffe von Kühen auf Wander:innen mit Hunden bekannt. Für Ziegen und Schafe ist effektiver Herdenschutz möglich:

• Durch einen Elektrozaun, wie in der Schweiz.

• Durch Hirt:innen, wie in Rumänien.

• Durch Herdenschutzhunde, -lamas oder -esel.

→ Staatliche Kompensationszahlungen

Ist durch DNA nachweisbar, dass ein Wolf Schafe oder Ziegen gerissen hat, und hatten die für diese Tiere Verantwortlichen effektiven Herdenschutz, dann werden alle Verluste finanziell abgegolten.

Auswirkungen des Wolfes auf die Natur

Ein intaktes Ökosystem kann sich selbst im Gleichgewicht halten. Auch in einer Kulturlandschaft, wie in Österreich, ist das möglich, zumal es hier ja auch außer Nutzung gestellte Wälder und Nationalparks gibt. Für ein stabiles Ökosystem Wald ist der Wolf sehr wichtig.

Der Wolf hat die folgenden positiven ökologischen Auswirkungen:

• Die Populationen von Rehen und Hirschen werden gesünder, weil der Wolf kranke Tiere entfernt. Dieser Effekt ist am Truppenübungsplatz Allentsteig, wo seit 2015 das erste österreichische Wolfsrudel lebt, bereits dokumentiert.

• Der Wolf treibt die Paarhufer (Reh und Hirsch) aus ihren Einständen im Dickicht, wo sie den meisten Schaden am Wald anrichten, hinaus in die offenen Flächen, weil sie sich dort sicherer fühlen.

• Der Wolf hilft die Paarhuferpopulationen, die momentan in Österreich für den Wald viel zu hoch sind, weil sie von der Jagd künstlich hochgehalten werden, zu reduzieren. Das hat zahlreiche positive Konsequenzen:

◦ Weniger Parasitenbefall und weniger Krankheiten unter Reh, Hirsch und Wildschwein.
◦ Neue Tierarten können sich ansiedeln, wie z.B. der Habichtskauz, weil eine Reduktion der Wildschweinpopulation einen Anstieg der Mäusepopulation ermöglicht.
◦ Bedrohte Tierarten erholen sich wieder, wie z.B. die Zauneidechse, weil ihr Gelege von der Überpopulation an Wildschweinen dezimiert wird.
◦ Jungbäume können wieder nachwachsen, der Wald kann sich wieder selbständig verjüngen.

• Der Mensch jagt unökologisch: möglichst viele Tiere, mit möglichst großen Trophäen, möglichst einfach erbeutet.

→ Die einzige echte „Bedrohung“ durch den Wolf: die Jagd verliert ihre Existenzberechtigung!

Momentan ist der Wald in Österreich auf bis zu 90 % schwer durch Verbiss geschädigt, im Burgenland z.B. 88 %. Durch den Wolf könnte diese Situation deutlich verbessert werden!

Auswirkungen des Wolfes auf den Menschen

Die Rückkehr des Wolfes hat auch einige positive Auswirkungen auf die Menschen.

Weniger Autounfälle mit Wildtieren

In Österreich gibt es jedes Jahr etwa 100.000 Autounfälle mit vor allem Rehen, aber auch Hirschen und Wildschweinen. 350 Menschen werden dabei im Mittel jedes Jahr verletzt und 3-4 sterben, ganz zu schweigen von den beteiligten Tieren. Wäre der Wolf in Österreich etabliert, würde die Anzahl dieser Unfälle stark zurückgehen:

• Es gäbe dann weniger Paarhufer. Die hohen Paarhuferpopulationen, die von der Jägerschaft künstlich erzeugt werden, sind hauptverantwortlich für diese Autounfälle.

• Die Jagd drängt die Paarhufer in Nachtaktivität, die eigentlich unnatürlich für sie ist. In der Nacht können die Tiere nur anhand der Autolichter weder die Entfernung noch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge abschätzen. Deshalb kommt es zu den Unfällen. Der Wolf jagt aber auch nachts und würde daher die Nachtaktivität der Paarhufer verringern.

• Statt hohe Populationen in gewissen Arealen, in denen dann die meisten Autounfälle passieren, würde der Wolf für eine Gleichverteilung von Reh, Hirsch und Wildschwein sorgen.

Erholungswirkung des Waldes

Die Erholungswirkung der Natur steigt, je ursprünglicher und weniger vom Menschen beeinflusst sie ist. Ökosysteme mit Wölfen sind naturnäher als Ökosysteme ohne. Daher wirkt sich die Präsenz des Wolfes positiv auf die Psyche des in der Natur Erholung suchenden Menschen aus.

Förderung des Tourismus

In Deutschland gibt es bereits Wolfshotels, Wolfswanderungen und Wolfswochenenden für Familien mit Kindern, die ausgebucht sind. Auch für die rumänischen Südkarpaten werden immer wieder Wolfstouren angeboten. Der Wolf strahlt für den Menschen eine große Faszination aus.

Baumschutzzaun oder Schafschutzzaun?

Wer in Österreich Tannen oder Buchen pflanzen will, oder jede andere Laubbaumart, der muss die Jungbäume auf jeden Fall gegen Verbiss schützen, z.B. durch eine Umzäunung, einen Baumschutzzaun. Besonders wenn man viele Bäume pflanzt, wird das zeitlich rasch aufwendig und geht ins Geld. Aber selbst mit einem solchen Schutz kann es zu Verbiss durch Rehe oder einem Fegeschaden durch Hirsche kommen, wenn z.B. die Schneelage so hoch ist, dass die Tiere oberhalb des Schutzzaunes an den Baum reichen.

→ Die Ursache für die Baumschäden

Überall in Österreich wurden Fütterungen für Rehe und Hirsche errichtet. An der 7 km langen Basis der Hohen Wand in NÖ z.B. befinden sich innerhalb von 250 m des Wandfußes 10 Futterstellen, die das ganze Jahr bestückt werden. Wildkameras zeigen, dass dort Wildschweine, Rehe, Hirsche, Gemsen, Steinböcke und Hasen in Vertrautheit nebeneinander essen. Fütterungen dieser Art bewirken einen dramatischen Anstieg der Populationen von Paarhufern. Und dieser führt zu dem hohen Verbissdruck, auch direkt neben den Futterstellen. Der Grund für die Fütterungen ist der Wunsch der Jägerschaft nach möglichst vielen Tieren zum Abschuss, mit möglichst großen Trophäen. Je intensiver gefüttert wird, desto stärker werden die Trophäen.

→ Lösung: der Wolf

Wären die Wälder in Österreich mit Wolfsrudeln besetzt, dann würden solche Fütterungen nicht mehr möglich sein. Die Wölfe würden dort auf die Tiere warten und diese daher bald nicht mehr kommen. Der Wolf bietet also Schutz vor Verbiss:

• indem er Fütterungen verunmöglicht.

• indem er die Anzahl der Paarhufer reduziert.

• indem er die Paarhufer aus dem Dickicht in die offenen Flächen treibt, wo sie den Wolf von der Ferne sehen und sich daher sicher fühlen.

In den rumänischen Südkarpaten mit einer großen Wolfspopulation gibt es keinen nennenswerten Waldverbiss!

Quellen

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus: Datensammlung zum Österreichischen Wald.

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