Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (27.09.2022)
Kopenhagen/EU, am 27.09.2022Dänische Nerzfarmen dürfen wieder öffnen – jetzt braucht es EU-weites Verbot
Nach dem Mord an 15 Millionen Nerzen soll die kommerzielle Haltung von Nerzen ab 2023 in Dänemark wieder erlaubt sein. Tierschützer:innen sind entsetzt
Die Bilder gingen damals um die Welt und sorgten für Entsetzen. Im Jahr 2020 veranlasste die dänische Regierung die Tötung von 15 Millionen Nerzen, weil zuvor Fälle von mutierten SARS-COV2-Viren in dänischen Pelzfarmen aufgetreten waren. (VGT-Video aus dem Jahr 2020) Die Tiere wurden verbrannt oder in Gruben verscharrt. Die Nerzzucht wurde vorübergehend verboten, den Züchter:innen wurden weitreichende und großzügige Ablöse- und Umstiegsprämien zugesagt.
Jetzt gab die dänische Regierung bekannt, das vorübergehende Verbot mit 1.1.2023 auslaufen zu lassen. Eine Rückkehr zu früheren Dimensionen bedeutet dies dennoch nicht: Von den fast 1300 Nerzfarmen, die es in Dänemark vor der Pandemie gab, haben sich 1243 für die Ausstiegsprämie entschieden. Nur 15 Betriebe entschieden sich dazu, das Ende des vorübergehenden Verbots abzuwarten. Diese Betriebe haben jeweils nur die Kapazität für nur wenige tausend Tiere. Dennoch mutet diese Entscheidung angesichts der zahlreichen Pelzfarmverbote, zuletzt in Lettland, aus der Zeit gefallen an.
Vor der Pandemie kamen mit 17 Millionen pro Jahr 40 Prozent der getöteten Nerze aus Dänemark, davon bleibt jetzt nur ein kleiner Rest. Die größten verbleibenden Pelz"produzenten" in der EU sind Finnland und Polen, mit 700 bzw. 300 noch aktiven Pelzfarmen. Vor der Pandemie wurden in der EU alleine 27 Millionen Nerze jedes Jahr für ihr Fell getötet. Die Initiative "Fur Free Europe" will diese Zahl jetzt auf Null senken.
VGT-Campaigner Georg Prinz: Aus Gründen des Pandemieschutzes wurde damals die dänische Pelztierzucht für 2 Jahre unterbunden. Jetzt ist es an der Zeit, die verbleibenden Farmen aus Gründen des Tierschutzes zu schließen. Denn mit der Wiederaufnahme der Haltung und Tötung von Nerzen für ihr Fell könnte Pelz aus Dänemark auch wieder in Österreich in den Regalen landen. Diese rückschrittliche Fehlentscheidung zeigt klar: Es braucht ein EU-weites Verbot der Haltung von Nerzen, Füchsen und Marderhunden sowie einen Verkaufsstopp für diese Tierqualprodukte. Damit dies in der gesamten Europäischen Union gelingt, bitten wir um die Unterstützung der Europäischen Bürgerinitiative "Fur Free Europe!