Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.05.2024)
Wien, am 14.05.2024Tierschutz gegen Schweine-Vollspalten: insgesamt 1630 Proteste, davon 176 allein 2024
Tierschützer:innen bundesweit kritisieren seit 2019 zunehmend ungeduldig diese Tierquälerei, der VGT ist dabei an vorderster Front beteiligt
Es war im Jahr 2019, als Filme aus einer Schweinefabrik mit Beton-Vollspaltenboden ohne Stroheinstreu die Öffentlichkeit schockierten. Seither fordern Tierschützer:innen mit zunehmender Vehemenz ein Ende dieser Tierquälerei. Waren es 2019 noch 196 Protestaktionen, so stieg deren Zahl 2020 auf 311 und 2021 auf 558. Im Jahr 2022, bis im Sommer das neue Tierschutzgesetz beschlossen wurde, gab es 389 Demos. Durch das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs, dass die Übergangsfrist für ein Verbot des Vollspaltenbodens zu lang ist, wurden die Bestimmungen im Wesentlichen aufgehoben. Als sich zeigte, dass die ÖVP jede neue Regelung blockiert, wurden erneut Protestaktionen bundesweit gestartet. Von den 176 Kundgebungen für ein Vollspaltenbodenverbot seit Jänner 2024 haben 67 in Wien, 25 in Tirol, 20 in der Steiermark, 14 in Kärnten, 2 im Burgenland und 12 sowohl in Vorarlberg als auch in Salzburg, OÖ und NÖ stattgefunden.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Es ist jetzt bereits 5 Jahre her, seitdem alle tierschutzbewegten Menschen in Österreich ein Ende des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung fordern. Nach 1454 Protestaktionen wurde im Sommer 2022 das neue Gesetz beschlossen. Der VfGH hat dankenswerter Weise die Übergangsfrist als zu lange erkannt, nur blockiet seither die ÖVP in Person ihres Landwirtschaftsministers Totschnig jede Lösung. Am 13. Juni findet der letzte Ministerrat statt, an dem sich ein neues Gesetz noch in dieser Legislaturperiode ausginge. Mit 176 Protesten allein im Jahr 2024 fordern wir die ÖVP auf, ihr parteipolitisches Taktieren aufzugeben und zur Vernunft zurück zu kehren. 92 % 1 der Menschen in Österreich wollen ein Ende des Vollspaltenbodens. Es wird doch nicht so schwer sein, im Namen dieser großen Mehrheit – und der betroffenen Schweine – ein echtes Ende mit verpflichtender Stroheinstreu in absehbarer Zeit umzusetzen!