VGT-Aktion Parlament: Tierschützer:innen als Babler und Meinl-Reisinger bringen Schweinen Stroh
Heute soll dem Vernehmen nach bei den Gesprächen zur Regierungsbildung das Thema Tierschutz auf dem Programm stehen – verpflichtende Stroheinstreu für Schweine!
Seit 2019 fordert der Tierschutz in Österreich zunehmend vehement Stroh statt Vollspaltenboden für Schweine. Die Altlasten aus einer Zeit ohne Tierschutz in den 1970ern, in der die Nutztierhaltung industrialisiert wurde, müssen abgebaut werden. Das wollen 92 % der Bevölkerung1. Die ÖVP als Lobbypartei der Tierindustrie blockt diesen Abbau, wo sie kann. Doch so darf es nicht weitergehen. Tiere sind Lebewesen wie Menschen, sie verdienen Achtung und Respekt, und ein Leben, das wenigstens ein Minimum an Qualität bietet. Auf einem einstreulosen Boden mit scharfkantigen Betonspalten im dichten Gedränge von 0,55 m² pro 85 kg Schwein ist das nicht der Fall. Sowohl die SPÖ als auch die NEOS haben im Vorfeld der Wahl Abhilfe versprochen, mit ihnen in der Regierung würde es eine verpflichtende Stroheinstreu geben. Jetzt heißt es Nägel mit Köpfen zu machen. Die Schweine dürfen nicht vergessen werden!
Deshalb hat der VGT heute vor dem Parlament einen Tierschützer als SPÖ-Chef Andreas Babler und eine Tierschützerin als NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger den Schweinen Stroh bringen lassen. Damit sollen die Regierungsverhandler:innen der Parteien an ihre Verpflichtung den Schweinen und der Bevölkerung gegenüber erinnert werden. Den Tieren darf das Stroh nicht weiter verweigert werden!
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch dazu: „Jetzt geht es bei der Regierungsbildung aus Tierschutzsicht ums Eingemachte. Aus Erfahrung wissen wir, dass sich die ÖVP, wenn zum Tierschutz nichts Konkretes im Regierungsprogramm steht, auf die nächste Legislaturperiode herausredet. Das kann diesmal nicht sein. SPÖ und NEOS dürfen sich nicht über den Tisch ziehen lassen. Die Schweine können nicht mehr länger warten. Die Tierindustrie muss wieder einen Schritt entschärft werden. Und wenn wir schon dabei sind, sollten auch die Mastrinder, die auf dem gleichen Vollspaltenboden leben müssen, nicht vergessen werden. Diese Form der Haltung ist so extrem tierquälerisch, dass sie kein Mensch goutiert, außer die, die daran verdienen. Jetzt ist der Zeitpunkt, sie in den Mistkübel der Geschichte zu verbannen.“
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
(1) vgl. Tierschutz Eurobarometer 2023