Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.01.2024)
Jänner 2024
Im Jänner wurde es nötig das Vollspaltenverbot auch wieder bei den Schweinen zu thematisieren, weil ein eigentlich begrüßenswertes Gerichtsurteil das Gesetz zum Verbot wegen einer zu langen Übergangsfrist ungültig gemacht hat.
Dadurch entstand das Problem, dass die Regierung nachbessern muss. Und so lange sie das nicht getan hat, ist auch kein Verbot gültig. Es geht darum sicher zu stellen, dass die gerichtlich angeordnete Notwendigkeit die Übergangsfrist zu verkürzen nicht als Gelegenheit genutzt wird, das Verbot wieder inhaltlich auszuhöhlen. Das Thema hat allerdings natürlich andere aktuelle Tierschutzthemen nicht ersetzt und unsere tapferen Aktivist:innen in den Bundesländern haben sich daher vielfältig unermüdlich eingesetzt.
Burgenland – Jänner 2024
Eisenstadt, Hauptstraße, direkt neben dem Spielplatz findet sich eine Schweinefigur auf Vollspaltenboden. Kinder streicheln das Schwein und auf Nachfrage finden sie es cool und sie möchten, dass Schweine im Stroh kuscheln dürfen. Am besten mit ihrer Mama. Was für die Kleinen selbstverständlich scheint, ist es für die erwachsenen Personen ganz und gar nicht. Zu viele Argumente, die dagegen sprechen, ausgestreut von der Industrie, klingen nach und plausibel. Es ist nicht leicht, diese zu entkräften. Nicht, weil es keine besseren Argumente gäbe, sondern weil es schwer ist, die alten, für wahr befundenen, aufzubrechen. Ein Hinterfragen ist ein erster wichtiger Schritt. Auch die Pelztiere im Käfig hatten ihren Platz. Logisch ergibt sich die Anknüpfung zum Thema Jagd. Ich habe das Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz auch unterschrieben und ich bin Jäger
, erklärte mir ein Mann. Auf Nachfrage meinte er, dass er mit vielen Jagdpraktiken nicht einverstanden ist, aber er könne es nicht ansprechen, weil Kritik nicht erwünscht ist. Veränderung ist nur von außen möglich.
Kärnten – Jänner 2024
In Kärnten fanden im Jänner zwei Infostand-Kundgebungen, jeweils in Villach, statt. Am 12. Jänner feierten wir bei strahlendem Sonnenschein Premiere am Nikolaiplatz. Schwerpunkt an diesem Tag war unser Engagement für ein Ende des Vollspaltenbodens in der Rindermast. Aufgrund der exponierten Lage unseres Stands konnten wir uns über zahlreiche Petitions-Unterschriften und großes Interesse an unserem Infomaterial (welches die Passant:innen auch gerne mitnehmen, um es im Bekanntenkreis und Arbeitsumfeld zu verteilen) freuen.
Am 19. Jänner waren wir bei dichtem Schneefall mit unserem Infostand betreffend das Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz zurück am Hauptplatz. Leute kamen immer wieder zu uns und dankten uns für unseren Einsatz, verknüpft mit der Wertschätzung, dass wir nicht nur Schönwetteraktivist:innen
(auch im übertragenen Sinn) sind. Dadurch ergaben sich spannende Gespräche zum Thema Jagd und wir informierten über die Möglichkeiten, eine Unterstützungserklärung für das Volksbegehren abzugeben.
Niederösterreich – Jänner 2024
Die Themenvielfalt ist überwältigend. Natürlich brachten wir den Menschen das Thema der Fokuskampagne in Mödling und Baden näher, das Leider der Mastrinder auf Vollspaltenboden, aber auch die Schweine in derselben misslichen Situation sind wieder Thema, so dass auch das bei den Aktionen dargestellt wurde, mit Schweinefigur und Vollspaltenbodenattrappe. Außerdem ist es dringend erforderlich, viel mehr Menschen über das Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz zu informieren. Auch dieser Aufgabe kamen wir nach. Wir fanden viele offene Ohren und entsprechend vielversprechende Gespräche wurden geführt. Es hat sich herauskristallisiert, dass den Menschen Tierschutz ein echtes Anliegen ist. Es ist notwendig, sie aus den althergebrachten Denkstrukturen herauszuführen. Ich denke, es gelingt uns immer mehr.
Oberösterreich – Jänner 2024
Das neue Aktivismus-Jahr ist noch jung und zugleich schon ein paar Aktionen alt. Bereits an drei Samstagen im Jänner versammelten wir uns auf der Landstraße 18 in Linz und lenkten dort mit Transparenten, Flugblättern und anderen Infomaterialien einmal mehr die Aufmerksamkeit auf das Dauerbrennerthema Vollspaltenboden. Die Beharrlichkeit des VGT bei diesem Thema lohnt sich. Anfang Jänner stufte sogar der Verfassungsgerichtshof die langen Übergangsfristen zur Abschaffung des Schweine-Vollspaltenbodens als verfassungswidrig ein!
Wir bleiben dran, auf dass Schweine und Rinder in möglichst naher Zukunft nicht mehr auf blanken Betonböden leiden müssen.
Salzburg – Jänner 2024
Der Januar stand ganz im Namen der Tauben und des von der Politik schon lange versprochenen und noch nicht umgesetzten Taubenhauses in Salzburg. Wir haben die Taubenvergiftungen in Wals-Siezenheim (Sbg) Anfang Dezember 2023 zum Anlass genommen, um die Bürger:innen über das Leid der Tauben aufzuklären. Bei einer grossen und medial begleiteten Demo vor Schloss Mirabell mit dem Verein Arge Stadttauben Salzburg haben wir erneut die Umsetzung des Taubenhauses eingefordert. Taubenhäuser bieten viele Vorteile. Sie ermöglichen eine gezielte Fütterung und Pflege, tragen zur Populationskontrolle bei und können die Verbreitung von Krankheiten eindämmen. Zudem werden Schäden an Gebäuden verhindert.
Ferner fand am 7. Jänner vor dem Zirkus Aron, der in Salzburg gastierte, eine Kundgebung gegen Tiere im Zierkus statt.
Steiermark – Jänner 2024
Das Aktivist:innen-Team der Steiermark hat ohne Winterpause ins Jahr 2024 gestartet! Jeden Freitag waren wir mit unseren Infostand-Demos einmal mehr das Mahnmal für Leid in der Tierindustrie, das in der Grazer Innenstadt mittlerweile zum Inventar geworden ist. Und wie es der dunklen Jahreszeit gebührt: natürlich mit abendlicher Beamer-Demo, die in die Herrengasse schallt, was in naher Vergangenheit durch den VGT aufgedeckt worden ist.
Dass die gelebte Realität der Österreicher:innen nicht mit den realen Zuständen in den Mast- und Schlachtfabriken übereinstimmen, zeigt sich uns immer wieder dort, wo unsere Aufdeckungs-Videos der Zustände in der Hühnerbranche das größte Publikum an unseren Bildschirm zieht. Die Qualzucht bei Masthühnern aufzuzeigen, wird uns also auch dieses Jahr weiter ein Anliegen sein.
Wir merken auch: Das Thema Jagd regt auf! Unser sichtbarer Appell, das Volksbegehren für ein Bundesjagdgesetz zu unterzeichnen, bringt alle Seiten ins Gespräch und wird auch noch länger ein Thema bei uns sein.
Mit dem Entscheid des VfGH zum Vollspaltenboden in der Schweinezucht und der daraus resultierenden erneuten Debatte um ein Ende dieses Folterbodens sowie einer ernsthaften Alternative, sind Schweine auch bei uns wieder ein Fokus geworden. Etwa zur Monatshälfte haben die Transparente zum VSB in der Rindermast wieder den Schweinen Platz gemacht.
Tirol – Jänner 2024
Im Jänner führte die Aktivgruppe rund um Kampagnenleiterin Nicole Staudenherz insgesamt fünf Kundgebungen in der Innsbrucker Innenstadt durch.
Themenschwerpunkte:
- Stopp Tiertransporte: Protest gegen Lebendtransporte aus Österreich in Drittstaaten
- Nein zum Vollspaltenboden: Aufklärung der Bevölkerung über Missstände in der Rindermast
- Hilfe für Straßentauben: Mahnwache für die baldige Eröffnung von betreuten Taubenschlägen in Innsbruck, gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen
In ihrer Radiosendung Kultur und Tierrechte präsentierte Nicole Staudenherz interessante Infos rund um das Leben der Wildtiere im Winter.
Das Ukraine-HilfsphIHirojekt wurde ebenfalls weitergeführt. Mitte Jänner brachten die Aktivist:innen in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Verein Humanitäre Hilfe für Ukraine
eine große Hilfslieferung auf den Weg.
Natürlich war die Gruppe von Aktiven um Renate, Walter, Hedwig, Markus & Chris auch den ganzen aktivistischen Veganuary hindurch wieder wöchentlich mit wechselnder Unterstützung für Tierbefreiung und Tierschutz unterwegs.
Und zwar wie gewohnt abwechselnd am zentralen Museumsvorplatz in der innsbrucker Innenstadt und über der A12, Inntalautobahn. Thematisch befassten wir uns in dem Monat ganz besonders mit der österreichweiten Kampagne gegen den Vollspaltenboden in der Schweinehaltug.
Weiters informierten wir gewohnterweise auch zu Themen wie Veganismus und Tierbefreiung allgemein.
Zum Thema Vollspaltenboden gabs natürlich auch im November wieder Autobahndemos über der A12, Inntalautobahn.
Hier nutzen wir bekannterweise die starke Frequenz von 5000 Fahrzeugen pro Stunde, um mit unseren beiden acht Meter langen Transparenten in beiden Fahrtrichtungen Menschen mit unserer Forderung Nein zum Vollspaltenboden!
zu erreichen.
Während am Stammplatz in der Museumstrasse wird vor allem auf Flugzettel, Transparente, Schilder, provokante Verkleidungen und Szenenbilder, Strassenkreiden sowie natürlich spektakuläre Feuerspuckeinlagen gesetzt wird.
Diese Feuerspuckeinlagen zusammen mit unappetitlichen Zombieperformances machten unseren aktivistischen Veganuary praktisch unübersehbar.
Zudem war unser Kampagnenleiter Chris auch wieder in Sachen Tierschutz im Unterricht im Einsatz, und zwar am PORG Volders. Natürlich freuen uns auch wie immer über Unterstützung unserer wöchentlichen Aktionen in Innsbruck.
Wien – Jänner 2024
Das neue Jahr hat begonnen und der Tierrechtsaktivismus geht in 2024 genauso stark weiter wie er in 2023 geendet hat. Neben unseren klassischen Infostand-Kundgebungen bei denen wir die Passant:innen über alle möglichen Tierrechts- und Tierschutzthemen informieren hielten wir auch zahlreiche Aktionen ab. Ein Hauptthema im Jänner war natürlich wie schon im Jahr 2023 der Beton-Vollspaltenboden. Sowohl Rinder als auch Scheine müssen im Jahr 2024 immer noch auf einem reinen Betonboden mit Spalten leiden, das konnten wir in unseren Aktionen verdeutlichen. Bei unserer Zwei Tiere, ein Leid
Aktion zeigten wir, dass das Leid der Rinder und Schweine nicht zu vergessen ist, und bei einer 3-Königsaktion zeigten wir, dass Jesus 2024 auf einem Vollspaltenboden geboren worden wäre, anstatt in einem Stall mit Stroh. Das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes das die Übergangsfrist des Vollspaltenbodens bei den Schweinen kippte ermöglicht es uns jetzt einen neuen Mindeststandard mit Stroh zu erkämpfen. Deshalb demonstrieren wir seit Mitte Jänner mit voller Power vor Terminen der ÖVP und des Landwirtschaftsministers Totschnig. Wir sind vor Ministerräten und Nationalrats-Sitzungen und fast 20 Aktivist:innen fuhren sogar von Wien aus extra nach Wels um die ÖVP Funktionär:innen zu konfrontieren.
Zwei ganz besondere Highlights im Jänner, abseits des Vollspaltenbodens, waren die große Mahnwache vor einem Schlachthof außerhalb von Wien. Über 40 Aktivist:innen des VGT und Animal Save versammelten sich schon in den frühen Morgenstunden um den Schweinen bei ihren letzten Momenten beizustehen. Das andere Highlight war die Anti-Jägerball Demo, bei der fast 50 Aktivist:innen lautstark gegen das sinnlose Töten von unschuldigen Tieren demonstrierten. Kein/-e Ballbesucher:in kam daran vorbei unsere zahlreichen Schilder und Banner zu sehen, sowie unsere Rufe für ein Ende der Jagd zu hören.
Im neuen Jahr fanden beim Team Wien 22 wieder die recht gut besuchten Infotische im 21. Bezirk, am Vorplatz des Bahnhof Floridsdorf statt. Auch machten sie vertretungsweise einen Infotisch in Wien auf der stark frequentierten Mariahilfer Straße.
Hauptthemen dabei waren dringende Verbesserungen des Bundesjagdgesetzes und die extrem langen Übergangsfristen zur Abschaffung der einstreulosen Vollspalten-Betonböden in der Masttierhaltung, beides Themen die die Bevölkerung spürbar sehr bewegen.